Hallo Rolf,
wenn du eine "richtig schwere Bank" bauen willst und Neues lernen willst und Zeit hast, dann würde ich den Kompromiss mit der Leimholzplatte noch einmal überdenken.
Das Problem beim flächigen Verleimen ist der notwendige Druck.
Für Ponal Super3 wird bei Hartholz ein Pressdruck von 0,3 bis 0,5 N/mm2 angegeben. Das entspricht einer Belastung von 3 - 5 kg je Quadratzentimeter. Bei einer Platte von 180 cm * 60 cm musst du mit mindestens 32 Tonnen pressen! Ohne hydraulische Presse geht da wohl nichts mehr.
Dem gegenüber ist es (fast) problemlos machbar, die Platte aus entsprechend starken Stäben zu verleimen. Den Pressdruck bekommt man bei einer Plattenstärke von 70 mm und etwa 20 Zwingen noch hin (ich habe vorsichtige 200 kg je Zwinge angesetzt). Gegen Verbiegen kann man die Platte durch aufgelegte und mit Zwingen befestigte Querhölzer sichern.
Wenn du die Oberfläche nicht selbst (von Hand) abrichten willst, kannst du es immer noch beim Schreiner über die Abrichte schieben lassen.
Für das Untergestell hatte ich mit 80 x 80 mm Kanthölzern als Füsse gerechnet, die Längsverbindungen aber schwächer, vielleicht 80 x 40 mm. Alles Buche und die Teile verzapft. Sind die Füsse adäquat oder könnten sie auch etwas schwächer sein? (60 x 60 ist leichter zu bekommen!)
80 * 80 mm sollte mehr als ausreichend sein, 60 x 60 mm ausreichen.
Wichtig ist die Schubsteife. Die läßt sich am besten konstruktiv erreichen.
Du kannst in der klassischen Manier nur mit Längsstreben (möglichst hoch, 30 x 120 ist besser als 60 x 60) bauen und verkeilen oder verbolzen. Besser sind zusätzliche Diagonalstreben, noch besser ein z.B. mit einer Rückwand geschlossener Unterbau.
Dann kann man auch auf preiswertere Weichhölzer ausweichen, da die Flächenpressungen an den Verbindungen nicht mehr so hoch werden.
Gruß
Stefan
(wir sind übrigens Fachkollegen)