Eisen scharf behalten

[uwe]

Hallo,

ich hab mir die wirklich guten Texte im Schleifprojekt mit Verstand durchgelesen und denke mal, daß nun mein neuer Hobel ruhig mal stumpf werden kann, damit ich das mal praktisch umsetzen kann. LN liefert die Dinger aber ja so herrlich scharf, sodaß ich da erstmal ne Weile mit arbeiten muß.

Jetzt aber meine Fragen:
Was gibt es für Tips, damit das Eisen nicht allzuschnell stumpf wird? (außer wenig hobeln!)
Was sollte man mit einem guten Hobel besser nicht machen? (z.B. Lackschicht abhobeln?)
Worauf sollte man aufpassen, um sich seinen Hobel nicht zu ruinieren? (Nägel vorher entfernen...)
Sollte man sich einen Billighobel dazu anschaffen, für grobe Sachen, oder sind die Dinger doch robust genug? Ich will ja auch nicht zu etepetete damit umgehen.

[Christof]

Laß mal sehen,
was du nicht tun solltest:

Lack hobeln

Leim hobeln

Bankhaken hobeln

all stark kleberhaltigen Verbundwerkstoffe.

Viele Grüße, Christof.

gerade noch zu hobeln:
Fichtenäste

[Wolfgang Jordan]

Hallo Uwe,

was mir noch einfällt:

• rohes Holz vor dem Hobeln reinigen (Handfeger)
  
• Hobelsohle nicht mit Schleifpapier abrichten/geschliffene Flächen nicht hobeln
  
• den Hobel bei der Rückwärtsbewegung anheben oder auf einer Sohlenkante zurückziehen
  
• den Hobel nicht auf anderes Werkzeug stellen
  
• Hobel beim Abrichten in der 'richtigen' Reihenfolge verwenden (insbesondere den Putzhobel nur zum Putzen)
  

Gruß, Wolfgang

[Roy Latsch]

Hallo Wolfgang,

bezüglich Hobel lerne ich Greenhorn hier ständig dazu. Allerdings verstehe ich Deinen zweiten Punkt: "Hobelsohle nicht mit Schleifpapier abrichten/geschliffene Flächen nicht hobeln " nicht. Gerade das planen der Sohle mit Glasplatte und Schleifpapier (bei eingespanntem, nicht hervorstehendem Eisen) wurde doch immer als notwendig angeführt. Also, wie darf ich Deinen Tip verstehen?

Viele Grüße Roy

[Wolfgang Jordan]

Hallo Roy,

zu diesem Punkt gehen die Meinungen auseinander. Manche sagen, daß sich Schleifpartikel in der Hobelsohle vergraben und später das Eisen beschädigen können. Aus dem gleichen Grund soll man nach dem Schleifen nicht mehr hobeln. Ich halte die Gefahr für gering. Insbesondere die Hobelsohle kann man leicht auf Partikel überprüfen, indem man mit der Handfläche darüberstreicht. Aber ich wollte es doch erwähnt haben.

Gruß, Wolfgang

[Christof]

Hallo Roy,
es ist so eine ache mit dem Schleifpapier und der Hobelsohle. Im Einzefall wird der Kontakt nicht viel anrichten, aber im großen und ganzen meide ich den Kontakt doch.

Wobei Uwe von einer Metallhobelsohle ausging. Die ist sicher völlig unempfindlich gegen Schleifkörner. Anders sieht es wieder mit Körnern im geschliffenen Holz aus. Die richten an der Schneide genauso viel Schäden an.

Noch etwas für Uwe: es lohnt sich oft zu schärfen. Langes Hinauszögern macht den Aufwand nur größer.

Viele Grüße, Christof.

[Georg]

[In Antwort auf #103680]
AM Besten den Hobel bei Arbeitsunterbrechungen immer auf die Seite legen.

[Roy Latsch]

Hallo Christof,

ich habe gerade eine alte Rauhbank und ein paar Schlicht- und Doppelhobel in Arbeit, die ich wieder herrichten will. Ich habe schon mal vor geraumer Zeit die eine oder andere Frage dazu gestellt, aber die Hobel sind noch immer nicht in Schuss (wenig Zeit und andere, dringendere Projekte). Gerade die Rauhbank ist mir sehr lieb - ich finde sie echt schau. Nach Euren Empfehlungen habe ich die Eisen geschliffen (Schleifpapier auf Glas und selbstgebaute Führung) und das Rauhbankeisen ist wirklich klasse geworden. Jetzt habe ich gerade versucht, die Sohlen der Hobel und die Seiten der Rauhbank (zum Bestossen - irgendwann mal) mit Schleifpapier zu planen. Ich habe bisher keine Sandkörner in der Sohle gespürt, habe aber auch nicht danach "gesucht". Das werde ich nachholen.
Ich glaube, dass Du es warst, der auch auf die Möglichkeit hingewiesen hat, für das Abrichten der Sohlen die Ziehklinge zu verwenden. Nun, die Sohle meiner Rauhbank empfand ich als so krumm, dass ich als Ziehklingen-Neuling nicht gerade bei dieser Arbeit erste Erfahrungen sammeln wollte. Ich habe mir aber tatsächlich eine 0,6 mm dicke Ziehklinge bei Dieter Schmid gekauft, die ich nach der Video-Anleitung von Taunton.com (Tune Up a Card Scraper) geschärft habe. Die ersten Versuche waren vielversprechend, aber noch nicht wirklich gut. Wahrscheinlich hätte ich auch eine dickere Klinge nehmen sollen. Wenn die Hobel in Schuss sind und ich mit der Ziehklinge fitter geworden bin, werde ich die Nacharbeiten vielleicht auch mal mit der Klinge versuchen.

Viele Grüße
Roy

[Wolfgang Jordan]

Hallo Roy,

du schreibst, daß du die Seiten der Rauhbank zum Bestoßen abrichten willst. Bevor du dir diese Arbeit machst, solltest du erstmal probieren, ob das wirklich nötig ist. Selbst wenn die Seiten nicht genau im rechten Winkel zur Sohle stehen, kannst du das durch entsprechende Einstellung des Eisens korrigieren. Bei einem Eisenhobel ist das sehr einfach, aber auch bei Holzhobeln oft möglich, wenn genug seitliches Spiel vorhanden ist.

Gruß, Wolfgang

[Roy Latsch]

Hallo Wolfgang,

ich habe schon mit dem Abrichten der Seiten begonnen. Sie waren auf der Höhe des Eisens etwas nach außen gewölbt. Ich denke, dass ich nicht zu viel weggenommen und den Hobelkörper an dieser Stelle geschwächt habe.

Gruß Roy