Schutzanstrich bzw. imprägnieren eines Vogelhauses *MIT BILD*

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Antworten
Ralph Bauer
Beiträge: 18
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Schutzanstrich bzw. imprägnieren eines Vogelhauses *MIT BILD*

Beitrag von Ralph Bauer »


Moin, moin an die Holzgemeinde,

meine liebe Gattin bat mich in Erwartung des nahenden Winters um eine gute Tat in Form eines neuen Vogelhauses. Darin sollte auch mal ein fetter Täuber landen können und nicht nur die üblichen Mini-Piepmätze.

So weit, so gut ... ich habe das Teil also letztes Wochenende zusammengezimmert und dabei Fichtenhobelware, Birkenmultiplex und Fichtenstülpschalung verwandt.

Ja - und seitdem steht das Häuschen auf meiner Hobelbank weil ich nicht so recht weiß wie ich das Ding wetterfest bekomme.

Kann ich einfach satt mit Xyladecor rangehen oder sollte ich es ölen. Ich bin mir natürlich darüber im Klaren, dass Fichte nun nicht unbedingt das Holz für den ungeschützten Aussenbereich ist aber es ist ja auch nicht für die Ewigkeit gebaut (und an Teak kam ich grad nicht ran ;-)).

Also ... bitte sagt mir wie Ihr vorgehen würdet.

Gruss - Ralph

PS: es müßte sicherlich bedacht werden, dass die Piepmätze das Häuschen nur annehmen wenn es nicht zu sehr nach Chemie stinkt.


Christof
Beiträge: 222
Registriert: Mo 29. Apr 2013, 23:37

Re: Schutzanstrich bzw. imprägnieren eines Vogelha

Beitrag von Christof »


Hallo Ralph,
ich habe sehr gute Erfahrungen mit der Auro Lasur Nr. 160 gemacht. Die arbeitet mit einer Kombination aus Leinöl und Kieselsäure. Wenn du sie verarbeitest riecht es nur nach Quark. Das beste ist: Die Lasur ist wasserverdünnbar. Das heißt, du kommst ohne Terpentin etc. aus. Den Pinsel kannst du mit Wasser ausspülen, solange die Lasur noch nicht gettrocknet ist. Danach geht allerings garnichts mehr.
Dein schönesVogelhäuschen kannst du erst mit einer verdünnten Lasur streichen und dann nach 2 mal unverdünnt. Dann sollte es ihm lange gut gehen. Wegen der UV festigkeit sollstest du unbedingt eine pigmentierte Lasur nehmen.

Viele Grüße, Christof.

Ralph Bauer
Beiträge: 18
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Schutzanstrich bzw. imprägnieren eines Vogelha

Beitrag von Ralph Bauer »


Hallo Christof,

vielen Dank für den Tip. Ich habe mich mal bei Auro-Naturfarben umgesehen - das macht ja einen ganz vernünftigen Eindruck.
Ich werde wohl den Online-Shop da mal bemühen und einen Pott 160ger bestellen. Im "normalen" Handel (gut sortierter Holzmarkt) gibt´s bei uns nur lösungsmittelhaltige Lasuren und die möchte ich schon vermeiden.

Gruß - Ralph


Georg
Beiträge: 1254
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: Schutzanstrich bzw. imprägnieren eines Vogelha

Beitrag von Georg »

[In Antwort auf #103475]
Hallo Ralph, muß das Häuschen überhaupt gestrichen werden? Ich habe im Laufe der Jahre auch schon einige Vogelhäuschen gebaut und als Wetterschutz lediglich auf das Dach ein Stück Dachpappe aufgenagelt. Einige davon halten schon 10 Jahre ganz ohne Anstrich. Ach ja, meine Vogelhäuschen habe ich immer so gebaut, das Tauben gerade nicht drankommen, um die ganze Problematik um das Taubenfüttern nicht noch zu verschärfen. Aber das ist wohl ein Thema , das nicht in ein Holzforum gehört. Aber trotzdem viel Spaß mit deinem Vogelhaus, wirklich ein sehr gelungenes Stück.

Jörg Ed. Hartge
Beiträge: 270
Registriert: Do 14. Aug 2014, 06:02

Re: Schutzanstrich bzw. imprägnieren eines Vogelha

Beitrag von Jörg Ed. Hartge »


Ich möchte Georg unterstützen.

Der Schutzanstrich ist zweitrangig, wenn Du silbergraue Patina nicht als Mangel ansiehst. Die von Christof empfohlene Auro-Lasur ist kein Fehler. Wichtiger ist jedoch der erwähnte Regenschutz aus Dachpappe. Die wäre hier wesentlicher Bestandteil des sogenannten "konstruktiven Holzschutzes", der immer viel, viel wirksamer als jeder "chemische Holzschutz" (durch Anstrich) ist.

Ein entscheidender Knackpunkt dürften hier die Fugen der Stülpschalungsbretter am Dach sein. Durch die Schräglage läuft von oben das Wasser in die Fugen rein, kann aber nur schwer wieder raus.

Ansonsten: Schöne Arbeit! Glückwunsch!

Gruß
Jörg

Antworten