Beizen vun Nußbaumholz
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Beizen vun Nußbaumholz
Hallo
Nach monatelanger Pause wegen defeckten Cumputer melde ich mich wieder mit einer mir wichtigen Frage:Zur Zeit arbeite ich an einem neuen Wohnzimmertisch aus massif Nusbaum. Um den Tisch an die anderen Möbel farblich anzupassen, will ich ihn mit Lösungsmittel beizen und dann lackieren. Erfahrungen mit anderen Stücken aus Nußbaum haben ergeben, dass immer dann wenn Stirnholzpartien gebeizt werden, sich die Kapilarien vollzogen um den später beim trocknen die beize wieder herausdrücken. Das ganze sieht dann aus wie Sommersprossen. Am neuen Tisch werden einige Stirnholzpartien sein und ich möchte saubere Arbeit machen. Kann mir einer sagen, wie ich das verhintern Kann?
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Re: Beizen vun Nußbaumholz
Hallo Franz,
ich habe zweimal Nussbaumtischplatten gebeizt und zwar mit einer wasserlöslichen Beize. Das erste Mal die Beize käuflich erworben bei einem Malerfachgeschäft, der Farbton war mehr rotbraun als nussbaumfarben; das zweite Mal habe ich mir bei einem elsässischen Schreiner eine Flasche der Beize geholt, die er verwendet. Die war ebenfalls wasserlöslich, der Farbton war akzeptabel. Das Problem mit dem Hirnholz hatte ich nicht, außer, dass es mehr saugt als Längsholz und damit etwas dunkler wird. Überhaupt muss man aufpassen, dass das Holz nicht zu dunkel wird bei einem Auftrag. Lieber etwas verdünnen und mehrmals auftragen, es geht ja ruck-zuck, als einmal abschleifen. Danach wurde mit Klarlack lackiert.
Das Beizen von Nussbaum wird ja benutzt, um auch Splintholz verwenden zu können, das ja nach frischem Sägen und Hobeln irgendwo zwischen weißhellgelb und und schmutzighellgrau in der Farbe ist. Später habe ich dann Danish Oil verwendet ohne Beize. Der Splint wurde nach dieser Behandlung und Lichteinwirkung nach einiger Zeit hellbraun, der Kern blieb dunkel. Ich würde heute Nussbaum nicht mehr beizen, auch weil der Kontrast zwischen Kern und Splint ein sehr schönes Gestaltungselement ist.
Gruß, Walter
Re: Beizen vun Nußbaumholz
Lieber Walter, erstmal nur kurz zum fachlichen. Man unterscheidet in Färben und Beizen. Üblicherweise wird heut alles als Beize bezeichnet, dem ist aber nicht so. Beizen ist ein chem. Vorgang der eine Farbveränderung im Holz bewirkt. Färben ist das aufbringen von Farbpigmenten die in einer Lösung aufgelöst sind.
Näher kann ich aus Zeitgründen jetzt nicht eingehen. Zu Dir Franz, das Problem dunkler Hirnholzkanten kann vermieden werden. Man wässert das Holz vorher leicht an, so sind die Poren mit Wasser vollgesogen und nehmen an diesen stellen weniger "Beize " auf. In den Zusammenhang habe ich auch erst vor kurzem erfahren, das man das Material auch vorher mit Leinöl einreiben kann, um eine gleichmäßige Färbung zu erzielen. Leider konnte ich dies noch nicht probieren. Auch scheint es das diese Methode wahrscheinlich nicht für wasserlösliche "Beizen" (Öl - Wasser Verträglichkeit) sondern eher für "Spiritusbeizen" geeignet ist.
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Re: Beizen vun Nußbaumholz
Danke für die Aufklärung,
Gruß, Walter
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Re: Beizen vun Nußbaumholz
Werde Versuche an Brobestücke machen
Danke Franz
Re: Beizen vun Nußbaumholz
Lieber Franz, teile uns bitte Deine Ergebnisse mit!