Umgang mit dem Handhobel
Umgang mit dem Handhobel
Hallo zusammen!
Neugierig geworden durch einige Eurer Beiträge, habe ich letzte Woche versucht ein Brett (Kiefer) ,statt wie sonst mit der Maschine, mit einem Handhobel zu bearbeiten.
Das ging auch ganz gut. Das Brett ist absolut plan und die Kanten sind im Winkel. Eine richtig saubere Oberfläche allerdings habe ich nicht erzielt. Hier setzt meine Frage an. Wo liegt die Ursache oder der Fehler, dass der Hobel in der Vorwärtsbewegung plötzlich springt und als Folge eine Kerbe durch das Hobelmesser verursacht. Vier fünf Hobelstöße geht es gut, die Oberfläche ist seidig glatt und dann zack, springt das Ding wieder und die neue Macke ist drin. Das Brett war fest eingespannt, also kein Vibrieren, das Hobelmesser scharf und wie ich meine auch im richtigen Winkel angeschliffen. Auch das Drehen des Brettes um 180 Grad brachte keine Abhilfe. Ich selbst habe (noch) keine Erklärung für diese Springen. Kann mir jemand von Euch auf die Sprünge helfen und mir einen Tip geben ?
Gruß
Bernd
-
- Beiträge: 222
- Registriert: Di 22. Dez 2020, 12:08
Re: Umgang mit dem Handhobel
Das hört sich so an, als ob das hobeleisen sich verformt und dadurch plötlich die Spandicke ansteigt. Entweder das hobeleisen ist zu dünn ( ich bin ja ein Verfechter der dicken Hobeleisen) oder das Eisen ist nicht richtig festgespannt. Gerade bei dünneren Eisen ist es wichtig, dass das Eisen möglichst weit bis zur Schneidkante eingespannt wird. FAlls vorhanden solltest du auch mal den "Spanbrecher" auf einen guten Sitz hin kontrolieren.
Gruesse
Rolf
Re: So in die Richtung
Hallo Bernd,
ist es möglicherweise so, daß Späne zwischen Spanbrecher und Klinge geraten? Dann stopft der Hobel und fängt an zu rattern. Wenn das der Fall sein sollte, hilft es alles nichts, der Spanbrecher oder das Hobeleisen oder alle beide müssen eingeebnet werden.
Viele Grüße, Christof.
Re: So in die Richtung
Danke für Eure Hilfe mit der ich das Rattern des Hobels beenden konnte. Vom Hobeln mit der Maschine verstehe ich ja etwas, vom Hobeln mit dem Handhobel aber (noch) rein gar nichts. Die Ursache lag, so bleibt zu vermuten, an dem nicht richtig festgeklemmten Eisen sowie an dem nicht plan anliegenden Spanbrecher. Was auch das durch Hobelspäne ständig verstopfte Maul erklären würde. Nun mit Eurer Hilfe habe ich es heute geschafft eine Bohle sauber und glatt zu bearbeiten. Es war im Gegensatz zur maschinellen Bearbeitung anstrengend aber es hat wahnsinnig Spaß gemacht. Total begeistert bin ich von der seidig glatten Oberfläche. Wenn ich jetzt noch lerne den Hobel richtig zu halten und zu führen, ich bin Rechtshänder, greife daher das Horn mit der Linken und weiß nicht recht wo genau ich mit der Rechten anpacken muß, kommen auf meine Maschine lausige Zeiten zu.
Noch eine Frage an Rolf. Was sind dicke bzw. dünne Eisen. Das meinige hat eine Stärke von 4,5 mm.
Gruß
Bernd
-
- Beiträge: 222
- Registriert: Di 22. Dez 2020, 12:08
Dünne Eisen *MIT BILD*
mit 4,5 mm würde ich es schon als dickes Eisen bezeichnen.
Als Dünne Eisen bezeichne ich die Standardeisen von Record und Stanley, die haben gerade mal 2mm!!
Ich habe mittlerweile diese Eisen alle ersetzt und das hat wesentlich zur Leistungssteigerung der Hobel beigetragen, da flattert dann nichts mehr!
Aber so richtig "Spaß" macht es natürlich erst mit den richtig dicken Eisen (meine Meinung!)
Hier mal ein Vergleich zwischen 2mm Standardeisen und einem 6mm dicken Eisen, das ich selber habe machen lassen.
Gruesse
Rolf

Re: Dünne Eisen
Vielen Dank Rolf !
Diesen Teil des Forums liebe ich. Man hat eine Frage sie wird beantwortet, man hat eine Herausforderung (Probleme gibt es keine auf dieser Welt) man stellt sich dieser. Am Ende bleibt Zufriedenheit. Das ist einfach genial. Also nochmals vielen Dank an Dich und natürlich auch an Christof.
Gruß
Bernd
Re: Dünne Eisen
Hallo Bernd, schön, daß du das Problem beheben konntest. ich habe damals länger gebraucht, bis ich es überhaupt geschafft habe, den Spanbrecher plan zu bekommen. Und das mit dem Halten übt sich. Die linke Hand gehört um das Horn und die rechte um den Handschutz hinter dem Eisen und beide Flanken des Hobels, wenn es ein klassischer, deutscher Holzhobel ist.
Viele Grüße, Christof.
Re: Dünne Eisen
Hallo Christof !
Ja, es ist ein klassischer deutscher Hobel. Mit irgend einem muß ich ja mal anfangen. In der letzten Stunde habe ich noch ein Zedernholzbrett von 35 mm Stärke geopfert, es auf 11 mm herunter gehobelt und dabei immer wieder mit dem Stahllineal geprüft ob alles plan ist. Es funktioniert. Das Führen des Hobels mit der rechten Hand geht auch schon besser. Das Planschleifen des Spanbrechers war zum Glück keine so große Herausforderung (Probleme gibt es auf dieser Welt keine). Schleifen, Schärfen und Polieren ist so eine heimliche Leidenschaft von mir. Für die Masse der beim Probehobeln angefallenen Zedernholzspänen habe ich aufgrund ihres angenehmen Geruches auch eine Verwendung.
Nochmals vielen Dank für Deine Mühe.
Gruß
Bernd
Re: Dünne Eisen
Pass bloß auf, daß du die Bankhaken nicht erwischt. Das ist mir nämlich passiert als es auf einmal klappte. Gehobelt und gehobelt, Begeisterung groß und witsch, hatte ich ein Span Aluminium gehobelt. Da hieß es "Gehen sie zum Schärfen. begeben sie sich direkt dorthin. Gehen sie nicht über Los".
Viele Grüße, Christof.