Rückmeldung, Holzfreude und Hobelbank
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Rückmeldung, Holzfreude und Hobelbank
Ihr Lieben,
melde mich nach dem Urlaub wieder zurück.
Wir waren, das erste mal zu dritt, in der Nähe von Regensburg. Ich habe eine kleine Kiste Werkzeug mitgenommen, u.a. eine kleine Säge. Im Ferienhäuschen angekommen sehe ich: Einen Schuppen mit kleiner Werkbank und Holzstämmen.
Nach Rückfrage, ob ich denn etwas säge und hobeln dürfte (beim Hausherrn und meiner Frau), habe ich mit meiner kleinen Säge einige Brettchen aus dem Stamm gesägt und gehobelt. Es war eine mords Arbeit, hat aber soooooo Spass gemacht - es war meine erste 'Massivholzarbeit'. Die restlichen Miturlauber haben über das 'Vergnügen' nur die Stirn gerunzelt.
Ganz so toll war es leider dann doch nicht. Wegen übermäßiger Überlastung (s.o. und noch Kajakfahren etc.) hatte ich nach zwei Tagen eine Entzündung in der Schulter.
Vorletzten Samstag ist meine Hobelbank von Epple gekommen. Dazu im entsprechenden Thread (Hobelbank, s.u.) etwas mehr.
Habe dann auch noch eine Frage: Nachdem ich mich von Obi Leimholz und Sperrholz etc. verabschieden wollte bin ich letzte Woche zu einem Holzhändler gefahren. Hatte alle Holzarten da, aber nur Bohlen mit 4 m Länge und mind. 30 cm Dicke. Er könne mir die Bohlen auf 2 m kürzen; das wäre dann es aber auch.
Jetzt stehe ich als Massivholz-Newcomer etwas belämmert da. Sowohl die Länge als auch die Dicke (ich brauche meist 10-25 mm) stellen mich vor ein Problem. Soll ich das alles weghobeln? Und wie besäume ich so lange Bohlen? (Eine Tischkreissäge habe ich seit neustem). Oder bin ich bloß beim falschen Händler gelandet?
Viele Grüße
Christoph
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Re: Rückmeldung, Holzfreude und Hobelbank
Hallo Christoph,
das mit deiner Schulter tut mir leid. Nächstes Mal solltest du besser auf das Kajakfahren verzichten, du machst doch schließlich Urlaub;-)
Herzlichen Glückwunsch auch von mir zu deiner Hobelbank!
Du solltest dir einen anderen Holzhändler suchen. Die haben normalerweise eine größere Auswahl, was die Dicke angeht (du meinst sicher 30mm!). Ich habe mal den Fehler gemacht und 35mm dicke Bretter gekauft. Nachdem ich die ersten Teilstücke auf 23 mm runtergehobelt hatte, war mir das verschwendete Holz doch zu schade. Also habe ich aus den nächsten Brettern mit der Schlitzsäge jeweils zwei Bretter hergestellt (23 + 10mm). Das muß ich auch nicht immer haben. Wenn du allerdings Bedarf an 10mm starken Brettern hast, wirst du nicht ums Hobeln oder Sägen herumkommen.
Kürzer als vier Meter wirst du kaum Bretter bekommen. Ist das Problem der Transport oder das Besäumen? Beim Besäumen mit der Tischkreissäge können dir sicher die Maschinisten weiterhelfen. Ich habe das bisher nur mit der Handkreissäge gemacht und auch nur kürzere Bretter. Mit der Schlitzsäge sollte es kein Problem geben, zumal du ja jetzt eine gute Hobelbank zum Einspannen besitzt. Ich würde auf jeden Fall nicht das ganze Brett besäumen, sondern immer nur das jeweils benötigte Teilstück. Das läßt sich leichter handhaben und auch der Verschnitt ist geringer.
Gruß, Wolfgang
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Re: Rückmeldung, Holzfreude und Hobelbank
Hallo Christoph!
Ich glaube schon, dass du beim richtigen Holzhändler warst. Nach meiner Erfahrung ist es schon ein entgegenkommen, wenn er dir die Bohlen auf PKW-Abmessung kürzt.
Das ist eben der Unterschied zwischen Holzhandlung und Baumarkt:
In der Holzhandlung kaufen Schreiner, die über die entsprechenden Maschinen verfügen das Material zu verarbeiten und Spinner wie wir, die das Material mit Kleinstmaschinen oder sogar von Hand bearbeiten.
Mit der Tischkreissäge kann man so eine Bohle besäumen wenn man einen Besäumschlitten hat, oder sich selber anfertigt. Man kann die Bohle auch mit der Handkreissäge besäumen, wenn diese auf einer Schiene läuft.
Was du dann mit dem Holz machst, hängt von deinem Projekt ab: Aufsägen und verleimen, oder Abrichten und auf Dicke hobeln . . . Es ist auf alle Fälle mehr Arbeit als eine Platte aus dem Baumarkt zu kaufen aber es lohnt sich.
Gruß
Berthold
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Re: Rückmeldung, Holzfreude und Hobelbank
Hallo Wolfgang,
vielen Dank für die Hinweise.
... ich meine 30 mmm.
Blöde Frage: Wie machst Du das mit der Handkreissäge? Die Bretter sollten ja auch gleich rechtwinklig werden. Da habe ich bisher meine Probleme; habe allerdings auch keine Führung.
Ist das jetzt eine Frage fürs Maschinenforum?
Und wegen des Holzhändlers: Da werde ich mir mal noch andere ansehen. Deine Antwort hat mich schwer beruhigt.
Viele Grüße
Christoph
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Re: Rückmeldung, Holzfreude und Hobelbank
Hallo Christoph,
ich habe eine Metabo mit langer Führungsschiene. Man kann das sicher auch improvisieren mit einer Leiste. Der Schnitt muß nicht exakt winklig werden, zum Verleimen mußt du sowieso nochmal mit der Rauhbank drüber.
Gruß, Wolfgang
Re: Rückmeldung, Holzfreude und Hobelbank
[In Antwort auf #102429]
Hallo Christoph,
die entzündete Schulter kommt mit Sicherheit vom Kajakfahren. Vom Sägen hat sich bei mir bisher noch nichts entzündet, höchstens aufgeschrappt.
zu den Dimensionen: 30 mm als Ausgangsmaterial sind für den Möbelbau gar nicht so schlecht. Bis ein Brett plan ist, gehen gerne mal 4-5mm weg, vor allem dann wenn du breite Bretter verarbeitest, was an sich schön ist. Dann bist du schon bei 25 mm Stärke. Noch ein/zwei Millimeter weniger - und was ist das schon - dann bist du bei 24 mm. Eine Stärke die ich im Möbelbau gerne verwende. Das ergibt 8 mm starke Zapfen, 8 mm breite Nuten, 8 mm tiefe Falzleisten. Damit läßt sich gut arbeiten.
Viele Grüße, Christof
Hallo Christoph,
die entzündete Schulter kommt mit Sicherheit vom Kajakfahren. Vom Sägen hat sich bei mir bisher noch nichts entzündet, höchstens aufgeschrappt.
zu den Dimensionen: 30 mm als Ausgangsmaterial sind für den Möbelbau gar nicht so schlecht. Bis ein Brett plan ist, gehen gerne mal 4-5mm weg, vor allem dann wenn du breite Bretter verarbeitest, was an sich schön ist. Dann bist du schon bei 25 mm Stärke. Noch ein/zwei Millimeter weniger - und was ist das schon - dann bist du bei 24 mm. Eine Stärke die ich im Möbelbau gerne verwende. Das ergibt 8 mm starke Zapfen, 8 mm breite Nuten, 8 mm tiefe Falzleisten. Damit läßt sich gut arbeiten.
Viele Grüße, Christof
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Re: 'Holzquellen' etc
Hallo miteinander!
Zuerst mal herzlich willkommen für unseren 'neuen', erfreulicherweise auch recht schreibfreudigen Kollegen Christoph Nowag! Wer einmal so infiziert ist wie du, kommt sicher nicht mehr weg vom Holz. Da fast alle hier so eine Art 'Suchtproblem' haben (ich will und kann mich da keinesfalls ausschließen), bist du also in der genau richtigen Selbsthilfegruppe gelandet;-)) Wobei Selbsthilfegruppe ist vielleicht doch nicht das richtige Wort . . .
Wegen der Schulter muss ich Christof recht geben, ich habe auch schon sehr viel händisch gesägt und kenne solche Probleme nicht (dafür aber das Gefühl für einen ordentlichen Muskelkater;-)) auf dass man den Arm nicht mehr über den Kopf heben kann).
Was ich nicht ganz verstehe ist, dass sehr viele Kollegen hier ihr Holz beim Holzhändler (vom Obi will ich gar nicht reden, Zinken in FI- Leimholz ist wie die Faust aufs Aug!!!) kaufen.
Für irgendwelche Raritäten wie Kirsch, Birn etc. ok, nur sonst sind diese Händler doch viel zu teuer! Ich persönlich habe begonnen freundschaftliche Beziehungen zu Sägewerksbetreibern aufzubauen, dort habe ich zB. einen Vormittag Zeit, mir aus einem Stapel ein paar wirklich schöne Pfosten auszusuchen.
Und wenn die Länge nicht ins Auto/Autoanhänger passen sollte (ist mir noch nicht passiert, weil eigentlich kaufe ich nie unter 1,5 m³ ein, und da braucht man schon einen Traktor zum Abholen) würde ich mir eine alte Gestellsäge mitnehmen und die Bretter selbst kappen, wo es benötigt wird.
30 mm Holzdicke finde ich im Übrigen auch sehr angenehm, nehme aber öfters auch 40,60 mm oder mehr. Besitzt man eine Bandsäge, kann man sich dann sehr holzsparend alle benötigten Dimensionen herausschneiden . . .
Viel Spaß beim Werkeln und schöne Grüße aus Graz
ANDI
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Re: 'Holzquellen' etc
Hallo Andreas, ich kann Deinen Beitrag nur unterstreichen. Ich halte guten Kontakt zu einer Zimmerei, dort kaufe ich auch mein Holz ein. Hier bekomme ich
"Abfallholz" in längen bis zu 1m +/- Kostenlos. Gerade gestern habe ich mir 120
1m gehobelte 20cm breite Fichtenbretter einladen dürfen. Hier fallen immer Resthölze aus Fichte Kiefer,Lärche,Eiche Buche und Douglasie an und ab.
Gruß Volker
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Re: 'Holzquellen' etc
Hallo Andreas und Volker,
die Vorschläge mit der Zimmerei und Sägerei finde ich prima. Doch blöde Anfängerfrage: Ist das Holz dann schon getrocknet oder muß ich das drei Jahre auf unserem Balkon zwischenlagern?
Die Anspielung auf meine Zinkversuche mit Fichtenleimholz habe ich schmunzelnd zur Kenntnis genommen. Wird nicht wieder vorkommen. Andererseits: Wenn ich nichts anderes habe und es auch nicht besser weiß, werde ich bestimmt noch viele Torheiten begehen.
Eine Bandsäge habe ich leider nicht und kann ich mir in mittelbarer Zukunft auch nicht anschaffen. Vorhanden sind ein Fuchsschwanz, eine Handkreissäge (nicht so tolle) und seit neustem eine Tischkreissäge. Rolf Schmid macht alles mögliche mit seiner HKS und TKS (Schrank-Projekt). Leider habe ich das nicht verstanden mit den zwei Seiten bestoßen und dann hochkant und ........
Ich muss mir wahrscheinlich 'Abfall'-Holz kaufen und es besäumen, hobeln usw. Und dann wieder bei Euch jammern: 'Brauche Hilfe!!!!!!!!!!'.
Viele Grüße
Christoph
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Re: 'Holzquellen' etc
Hallo Christoph!
Prinzipiell gibt es nur dumme Antworten (wie die meine diesmal vielleicht streckenweise....), keine Fragen;-))
Und schon gar nicht, wenn es um die 'Trockenheit' geht.(sprich geringe relative Holzfeuchtigkeit, was das Holz erst zum Möbelmachen geeignet macht. Unter 15% sollten es auf jeden Fall sein) Besucht man einen Sägewerkler oder Zimmerer wird er einem fast immer garantieren 'wie' lange das Holz nun schon bei ihm liege, und wintergeschlagen und kammergetrocknet und weiß Gott noch was alles.
Leider ist meistens nur ein Bruchteil davon ernst zu nehmen. Daher habe ich mir ein kleines Holzfeuchtemessgerät (von www.hammer.at) gekauft, das kostet nicht die Welt, und siehe da, man weiß sehr rasch auf welchem Baum noch vorgestern die Vögel gepfiffen haben!!
Damit fällt einem dann auch die Preisverhandelung nicht so schwer . . .
Prinzipiell wirst du rasch feststellen, dass fast alles (einigermaßen preiswerte) Holz beim Einkauf noch zu feucht zum Verarbeiten ist. Daher kann ich dir nur raten, deinen Balkon zu überdachen (Luft soll aber schon durchziehen können, also immer Lagerlatten zwischen die Bretter) und in einen Holzstoß zu verwandeln. Laut DIN sind Balkone auf mind. 2kN/m² zu berechnen. Das sind also 200 kg pro m², grob überschlagen (Luft etc.) kannst du dann einen knapp einen Meter hohen Stapel aufrichen. Also Platz genug um darauf noch einen Liegestuhl zu stellen;-))
Ich habe übrigens auch mit FI-Leimholz begonnen. Damals war ich 11 und habe eine ganz wilde Holzkiste zusammengenagelt, kann ich nur noch schmunzeln. vorallem wegen der Pflaster für den Daumen (nicht zu verharmlosende Trägheitskräfte des viel zu schweren - und unsicher geführten - Tischlerhammers) . . . viele Rückschläge und Pausen sind seither vergangen,- bereuen tue ich es nie. Auch dass ich statt ein Auto zu kaufen, meine Werkstatt errichtet habe!
Kurze Abschnitte zu bekommen, wie Volker schreibt, ist natürlich leichter. Nur ich selbst habe leider noch keine derartigen Kontakte zu einer Zimmerei/Tischlerei. Würde sich aber sicher lohnen, ist halt auch eine Zeitfrage.
Beste Grüße
ANDI