Hobel vom Flohmarkt
Hobel vom Flohmarkt
Hallo und guten Abend,
nicht fündig wurde ich auf dem Flohmarkt in Bezug auf Einhandzwingen. Nur Billigware! Aber etwas anderes habe ich gefunden.
1. Eine Rauhbank. L 670 mm B 80 mm H 78mm Eisen 60 mm und verstellbar.
Der Körper des Hobels weist folgende Merkmale auf.
Die Initialen G. MERSCH ( vermutlich der erste Besitzer).
Auf der Stirnseite eine (ich deute das so) Kirche und den Initialen F X L
Auf der Rückseite die Initialen ALBUM 2 60 mm/mm
Merkmale des Eisens.
PEUGEOT FRERES
ein auf einem Pfeil stehender Löwe
A GARANTIE
Gesamtzustand der Rauhbank = gut
Gezahlter Betrag nach harten Verhandlungen 16 Euro
2.Ein (vermutl.) Putzhobel aber ohne Nase (Hörnchen) L 226 mm B 60 mm H 60 mm
Eisen 45 mm verstellbar
Der Körper des Hobel weist ebenfalls die Initialen ALBUM auf
Merkmale des Eisens.
GOLDENBERG
ACIRF??DU
A GARANTIE
BREVETE SGDG
sowie zwei ( vom Betrachter aus gesehen) rechten Augen mit jeweils langen Oberlid Wimpern
Gesamtzustand des Hobels = noch gut
Gezahlter Betrag nach noch härteren Verhandlungen 6 Euro
Nun weiß ich natürlich nicht was ich da gekauft habe. Kann ich das in die Vitrine stellen oder habe ich da Schrott gekauft und soll ihn besser verstecken ?
Noch ein Hinweis an Reinhold.
Ich habe mir Deine Worte zu Herzen genommen und habe meine Frau zum Essen eingeladen !
Gruß
Bernd
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- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17
Re: Hobel vom Flohmarkt
Hallo Bernd,
Album kenn ich nicht, doch sowie Peugeot Freres als auch Goldenberg sind gute brauchbare franzoesische Werkzeughersteller, habe selber einige Hobel davon und bin damit sehr zufrieden. Ausgesprochene Sammlerstuecke sind es nicht, dafuer gibt es davon noch zu viele (zumal der Hobelkorpus vielleicht anderer Herstellung ist) doch zum damit Arbeiten, wenn Du sie flott kriegen kannst, einwandfrei.
Viel Spass,
Thomas
Re: Hobel vom Flohmarkt/ Goldenberg.....
............französisch?
Guten Abend an Alle, und sorry, das ich mich einmische.
Habe eine Frage zu " Goldenberg ":
Ich ahbe eine ausgesprochene schöne Axt zu Hause, eine kleine " Einhand-Axt" mit einer schönen Klingenform und einen glatten, schlanken Stiel.
Auf der Schneide ist u.a. der Schriftzug " Goldenberg " eingeprägt. Die Axt ist sicher schon alt. Ich habe schon einige Recherchen diesbezüglich betriebn, weil ich wissen wollte, wo die Fa. Goldenberg ansässig ist.
Das deutsche Werkzeug-Museum teilte mir nach einigen Monaten mit, das es Hinweise gibt, das die Fa. Goldenberg eine sehr alte deutsche Groß-Schmiede
( bzw. Handwerkzeug-Hersteller ) war. Wenn ich mich nicht täusche, im Rheinischen, da müsste ich mochmals nachsehen.
Die Axt selbst ähnelt merh einem " Tomahawk " als einem Werkzeug. Ein schönes Stück, welches eine noch schönere Patina aufweist und in der Vitrini liegt - zum damit Arbeiten viel zu schade.
Grüße Dieter M.
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Re: Hobel vom Flohmarkt/ Goldenberg.....
Hallo Dieter,
Wenn Dich das Thema interessiert werde ich versuchen mehr Infos einzuholen.Ich ging davon aus das Goldenberg franzoesisch sei da ich wie gesagt einige wenige Hobelmesser mit dem Auge habe und diese in Frankreich gekauft habe. Momentan ist ein Werkzeugkatalog in ebay (in franzoesischer Sprache) von 1927 (in sechs Tagen faellig) am laufen.
Sonst habe ich momentan keine weiteren Auskuenfte zu dem Thema.
Mit freundlichem Gruss
Thomas Jacobi
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Re: Hobel vom Flohmarkt/ Goldenberg.....
Hallo Dieter, hallo Thomas,
Hersteller Infos schaut man bei Wolfgang nach:
http://www.holzwerken.de/museum/hersteller/goldenberg.phtml
http://www.holzwerken.de/museum/hersteller/famos.phtml
http://www.holzwerken.de/museum/hersteller/peugeot.phtml
Gruß, Eckhard
Re: Hobel vom Flohmarkt/ Goldenberg.....
Hallo und Danke an Alle !
Für mich ist jetzt (fast) alles klar.
Die Rauhbank ist Franz Xaver Lachcappelle Schweiz zuzuordnen, das Eisen Peugeot.
Die Initialen ALBUM könnte wie G. Mersch der Name eines ehemaligen Besitzers sein.
Der kleine Hobel, Eisen und Kappe ( Kappe mit der Kennung D:R:G:M: No 546618 ) von Goldenberg, hat eine als undefinierbares Fragment erscheinende Kennung auf der Stirnseite, das ich aber bisher (noch) nicht deuten kann.
Gruß
Bernd
Re: Hobel vom Flohmarkt/ Goldenberg.....
Mit Mühe und Geschick habe ich die Fragmente sichtbar und lesbar gemacht.
Definitiv ist in beide Hobel der Name / Bezeichnung ALBUM 2 in leicht gebogener Schrift eingeschlagen. Schriftgröße, Art, und Abstände der Buchstaben zueinander sind bei identisch. Daraus folgere ich, dass es sich um einen Schlagstempel handelt. Die Hobel habe ich bei zwei verschiedenen Händlern gekauft, was natürlich nicht ausschließt, dass die Hobel ursprünglich im Besitz eines Schreiner waren. Nur ob der einen Schlagstempel verwendete um seine Werkzeuge zu kennzeichnen wage ich zu bezweifeln. Der Rest der Fragmente die Ziffern ?912 und 44 m/m.
Könnte ALBUM 2 auch ein Händler gewesen sein?
Vielleicht weiß es ja jemand von Euch.
Ich finde es jedenfalls spannend und werde weiter forschen
Gruß
Bernd
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Re: ALBUM, Lachappelle-Schweiz u. Strassburg
Guten Tag Bernd und alle Andern,
Ich vermute dass der Begriff "ALBUM" für einen grösseren, überregionalen "Werkzeughändler" vergangener Tage steht.
Warum :
Bernd besitzt eine Rauhbank von Lachappelle-Schweiz, mit dem Schriftzug ALBUM darauf.
Ich wiederum besitze einen ziemlich alten Doppelhobel von Lachappelle-Schweiz, (noch ohne Horn und Handschoner, mit einem Eisen vom William Ash & Co., vertrieben durch Burys & Co.) Heckseitig ist deutlich der Name ALBUM, in Grossbuchstaben zu erkennen, darunter eine No., vermutlich 41. Bugseitig jedoch ist mit der Lupe, deutlich die Kapelle von Lachappelle-Schweiz, zu erkennen. (diese Kapelle stellt übrigens die Tell-Kapelle dar, die in der Schweiz, am Vierwaldstättersee steht) Bugseitig oben, vor dem Eisen, sind die Initialen eines Besitzer's mit einem, hierzulande weit verbreiteten Brandstempel eingebrannt.
Daneben liegt vor mir, ein alter Schreinerwinkel, deutlich gestempelt von Lachappelle-Strassburg. Gleich neben diesem Stempel ist wiederum der Name ALBUM, zu erkennen. darunter wieder eine No., diesmal deutlich : 241
Wenn ich nicht irre, hab ich noch andere Werkzeuge mit diesem ALBUM drauf. Dieser Schriftzug ist übrigens auf beiden Werkzeugen, mit Grossbuchstaben, leicht nach oben bombiert, gestempelt, also identisch. Nehme an, der Schriftzug auf der Rauhbank von Bernd, ist entsprechend.
Die Herkunft meiner beiden Werkzeuge ist so unterschiedlich, dass ich davon ausgehen kann, dass die Vorbesitzer sich nicht gekannt, und Werkzeuge vom andern übernommen haben. Und für beide kann wohl auch ausgeschlossen werden, dass Sie irgendwie den Namen ALBUM persönlich geführt hätten !
Der Name ALBUM, wird übrigens auch von Wolfgang Jordan erwähnt, jedoch ohne Hintergrund. Vielleicht kann er persönlich noch was dazu sagen.
Es gibt bekanntlich die unwahrscheinlichsten Zufälle, aber in diesem Fall glaube ich nicht daran!
Hoffe etwas beigetragen zu haben !
Mit besten Grüssen aus der Schweiz,
Beat
Re: Neues von "Goldenberg....."
[In Antwort auf #101651]
Guten Abend an Alle,
Ich habe heute noch mal im " Archiv " gestöbert und das Orginal-Schreiben des deutschen Werkzueg-Museums Remscheid gefunden,, und möchte an dieser Stelle meinen Beitrag zu dem Thema richtig stellen, und zitiere den Inhalt des Schreibens orginal-getreu:
".....es handelt sich um das Unternehmen Goldenberg & Cie. in Zabern
( französische Saverne im Elsaß/Frankreich )
Diese Firma geht auf Wilhelm Goldenberg aus Remscheid zurück, der um 1824 entgültig nach Saverne-Muswiller, den Zornhof umsiedelte, mit ihm zahlreiche Remscheider Auswanderer als Facharbeiter.
Das Unernehmen erlebte ein wechselvolles Schicksal und existierte zumindest
bis in die 1990er Jahre.
Die Gesellschaft für Geschichte und Archäologie von Saverne und Umgebung hat mehrere Untersuchungen über Goldenberg in der Zeitschrift " Pays de´Alsace" in französischer Sprache herausgegeben, z.B. Heft Nr. 176 III,1996."
Zitat Ende.
Hoffe gedient zu haben.
Dieter M.
Guten Abend an Alle,
Ich habe heute noch mal im " Archiv " gestöbert und das Orginal-Schreiben des deutschen Werkzueg-Museums Remscheid gefunden,, und möchte an dieser Stelle meinen Beitrag zu dem Thema richtig stellen, und zitiere den Inhalt des Schreibens orginal-getreu:
".....es handelt sich um das Unternehmen Goldenberg & Cie. in Zabern
( französische Saverne im Elsaß/Frankreich )
Diese Firma geht auf Wilhelm Goldenberg aus Remscheid zurück, der um 1824 entgültig nach Saverne-Muswiller, den Zornhof umsiedelte, mit ihm zahlreiche Remscheider Auswanderer als Facharbeiter.
Das Unernehmen erlebte ein wechselvolles Schicksal und existierte zumindest
bis in die 1990er Jahre.
Die Gesellschaft für Geschichte und Archäologie von Saverne und Umgebung hat mehrere Untersuchungen über Goldenberg in der Zeitschrift " Pays de´Alsace" in französischer Sprache herausgegeben, z.B. Heft Nr. 176 III,1996."
Zitat Ende.
Hoffe gedient zu haben.
Dieter M.
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Re: Neues von "Goldenberg....."
Hallo,
frisch aus dem Urlaub zurück, brauche ich zu dem Thema kaum noch etwas hinzuzufügen. Bei dem schon angesprochenen Katalog von Goldenberg handelt es sich wohl um einen Reprint eines sehr schönen und umfangreichen Katalogs, aus dem auch die Informationen auf meiner Webseite stammen:
http://www.holzwerken.de/museum/buecher.phtml#goldenberg
Als Firmengründer wird dort aber Gustave Goldenberg angegeben, deshalb wundert mich die Auskunft des Deutschen Werkzeugmuseum etwas.
Zu der Bezeichnung ALBUM denke ich auch, daß es sich um einen Händler handelt, weil offensichtlich sehr viele französische Hobel damit gestempelt sind. Die beiden Augen sind übrigens ein Symbol für die Stahlqualität und in dem o. g. Katalog näher erklärt. Meistens findet man nur ein Auge, aber wie auch im richtigen Leben sind zwei Augen besser als eines. Der Schriftzug 'Brevete SGDG' bedeutet übrigens 'Sans Garantie du Gouvernement' (ohne Garantie der Regierung). Scheint eine übliche Floskel zu sein, die auf allen möglichen Gegenständen zu finden ist.
Gruß, Wolfgang