Schellack

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Wolbert

Schellack

Beitrag von Wolbert »


Hallo,

habe vor, einen alten Konzertflügel wieder auf Vordermann zu bringen. Mit der Technik habe ich keine Probleme, aber die Oberfläche macht mir zu schaffen. Er ist schwarz mit alter Schellack-Lackierung.

Habe im Forum schon einiges über Schellack-Politur gelesen. Aber so richtig verstanden habe ich das alles nicht. Vielleicht hat ja jemand Lust, mir den ganzen Vorgang etwas ausführlicher zu erläutern?

Meine offenen Fragen sind im Schwerpunkt:
- Was benötige ich eigentlich ganz genau?
- Wo kann man am besten kaufen und welche Dinge kann man selber erstellen?
- Wo kommt eigentlich die schwarze Farbe her, ist das der Schellack oder kommt nur der Glanz vom Schellack und es muß vorher gestrichen werden?
- Was macht das Bimsmehl?
- Wie sind die einzelnen Arbeitsschritte?
- Welches Holz eignet sich besonders gut zum Üben?

Ihr seht, ich habe viele Fragen und eigentlich keine Ahnung. Bin für jede Hilfe sehr dankbar.


Rene Holzwurm

Re: Schellack

Beitrag von Rene Holzwurm »


Sorry, nicht böse sein, aber von solchen Oberflächen sollten Laien die Finger weglassen. Das Schwarz - Polieren ist eine große Kunst die sehr vielErfahrung erfordert. Es ist halt die "Hohe Kunst" des Polierens. Aber einige Fragen könnt ich Dir schon beantworten. Man braucht Schellack gebleicht oder ungebleicht, eventuelle Zusätze wie Benzoeharz u.v.a. ,vergellten Alkohol oder Spiritus, Bimsmehl, Wiener Kalk, Polieröl, Ausziehpolitur, Ballen und Balleneinlagen und viel Ausdauer. Die schwarze Farbe erhält man durch Ruß ( alte Methode ) der im Schellack gelöst wird. In heutiger Zeit verwendet man Nigrosin.
Desweiteren wäre es möglich das es sich um hellen Schellack handelt und das Holz schwarz ist, z.B. Ebenholz oder eingefärberter Birnbaum. Man müßte genauso die Herkunft und das Alter erfahren um genauere Ratschläge zu geben. Mein Tipp: suche Dir einen Restaurator i.H., der kann Dir sicher weiterhelfen. Das Bimsmehl hat 2 Funktionen: es schleift die Fläche und füllt gleichzeitig die Poren. Die Arbeitsschritte bestehen aus: Grundpolieren, Porenfüllen, Deckpolieren und auspolieren. Zum Üben offen- und geschlossenporiges Holz nehmen um den Unterschied zu erfahren z.B. Birne, Esche, mahagoni ähnliches Holz. Solltest Du Dich aber wirklich alleine an diese Herausforderung heranwagen,wünsche ich Dir viel Erfolg beim Gelingen

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