Hallo schon wieder,
mein Wissensdurst ist ungebrochen und ich lerne mich ständig weiter in das Thema hinein! Großen Dank an all die kräftigen und hilfreichen Schreiber!!
Es ist also ein "Faering", unser Elbenboot. Ich habe mir jetzt alle Bilder von Fearings, die ich bekommen konnte, angesehen und muß sagen, die Form passt ziemlich gut. Folgende Sachen wären noch anzupassen:
1) unsymmetrische Enden
2) Klinker-Bauweise (auf allen Bildern sind die Fearings aus wenigen sehr breiten Planken zusammengesetzt, die, wie es scheint auch nicht überlappen; wir müssten also den Schnitt des Fearings auf geklinkerte Planken übernehmen; Unten zu sehen das EINZIGE Fearing MIT geklinkterten Planken - kommt schon ziemlich gut hin und ist natürlich von Ian Oughtred)
3) mehr Spanten! (die klassischen Fearings haben sehr wenige Spanten; ich vermute mal, die nahmen dann für die Planken auch entsprechend starke Hölzer)
Erste Frage:
Bei allen Klinkerbooten, die ich bisher studiert habe, wurden die Planken mit Kupfernieten zusammengehalten. Ist das bei meinen sehr dünnen Planken für das "Elben-Fearing" noch gut möglich, oder sollte ich andere Befestigungsmöglichkeiten in Betracht ziehen?
Zum Thema Kupfernieten; was ist denn mehr zu empfehlen? Diese richtigen Nieten, bei denen man außen (oder innen) noch ein Scheiblein dagegenlegt, ODER die Methode mit einem Kupfernagel, der nach innen (oder außen) übersteht und den man dann mit einem speziellen gerundeten Stahlblock bogenförmig ins Holz zurückdrückt?
Zweite Frage:
Die Spanten werden also aus grünem Eichenholz gemacht: Grün meint, sie kommen mehr oder minder direkt vom "Baum ins Boot". Somit nehme ich an, daß sie nicht in die halbrunde Form geschnitten werden, sondern gebogen. Dann ist das frische Holz natürlich weit besser geeignet. Gibt es irgendwo eine Quelle für "frisches" Eichenholz? Oder muß ich tatsächlich in den Wald gehen und mir die geeigneten Stücke von Baum schneiden? (natürlich in fachkundiger Begleitung des Revierförsters ;-)
Und wie werden die Spanten mit den Planken verbunden? Wird hier auch genietet?
Dein beschriebenes Maß 12cm x 18cm ist schön dünn, was einerseits ein Biegen für mich realistisch erscheinen lässt und andererseits zu Elbenboot passt. Die Spantenzahl will ich ja sowiso erhöhen (im Vergl. zum trad. Fearing) und es macht das ganze Erscheinungsbild wniger wuchtig = elegant! ;-)
Dritte Frage:
Deine Beschreibung über Kiel und Steven habe ich verstanden. Der knapp 4m lange Eichenvierkant wird zwar entsprechend schwer zu besorgen sein, aber ich sehe ein, Eiche muß schon sein (immerhin will das Boot ja auch mal an Land geschoben werden). Schwieriger wird es wahrsheinlich noch mit den gebogenen Eichenstücken für die Steven, es sei denn ich suche sie mir im Wald selbst aus. Dann müsste ich allerdings ein paar Jahre warten, bis ich die Hölzer verbauen kann. Oder ist das im Bootsbau anders? [Ich komme bisher aus dem Musikinstrumenten-, Langbogen-, und Modellbau - da muß das Holz teilweise über Jahre trocken]
DIE Frage ist für mich momentan aber, wie die Verbindung zwischen Kiel und den ersten Beiden Planken hergestellt wird und wie der Überang von Kil zu Steven stattfindet?
Vierte Frage:
Wenn ich die Planken beim Bootsbau-Material-Handel meines Vertrauens kaufe, dann sind diese (Schätzwert) im Maß 120 X 10 X 5000 mm ; und zwar gerade verlaufend. Kann ich denn mit gerade Latten meinen gewünschten Bootskörper beschreiben. Müsste ich denn nicht Planken zurechtschneiden, die eine leichte Biegung beschreiben? Wenn dem so ist, dann wird die Holzbeschaffung wahrscheinlich eine sehr individuelle und langwierige Sachen, oder? Gibt es zu empfehlende Adressen, die Holz für den Bootsbau, insbesondere für Planken bei Klinkerbauweise (!!) liefern können?
So, jetzt reicht's für heute Abend auch mal wieder.
Liebe Grüße, Valentin Stock.
PS: Einen herzlichen Dank, an alle, die mir mit gutem Rat zur Seite stehen!
