Meine Frau behauptet, ich sammelte Hobel. Ich sage: Ich brauche sie zum Arbeiten, und zwar alle. Egal, es sind ganz sicher meine Lieblingswerkzeuge, und ich oute mich heute zum ersten Mal in der breiteren Öffentlichkeit.
Es folgt ein Bild meiner Hobel und eine Erläuterung. Sie sind nun ziemlich komplett, viel kommt wohl nicht mehr dazu. Na ja, vielleicht ein kleiner Simshobel von Veritas....
Ernst gemeinter Hintergrund: Vielleicht steht jemand vor einer Anschaffung und will zu einem der Hobel etwas wissen. ich steige auf jedes Thema ein!
Friedrich
April 2004
Erläuterungen zu den Hobeln
Alle Hobel sind an einem Leimholzbrett angeordnet.
Obendrauf (links) drei mehr oder weniger ausgemusterte:
ein alter Kunz Nummer 3 - hab ich geschenkt bekommen und wieder hergerichtet, ist mir aber zu eng (für die Hand), außerdem hässlich. Ich mag keine hässlichen Werkzeuge.
ein Footprint # 5. Das war mal mein erster anspruchsvollerer eiserner Hobel. Ist gar nicht so schlecht, aber ich find ihn unhandlich, irgendwie zu hoch und kippelig.
Mein alter Einhandhobel (Record 60 ½, durch den entsprechenden Veritas ersetzt).
Darunter, obere Reihe von links nach rechts:
ein Grundhobel Record # 71, etwas älter (Holzgriffe). Sehr nützlich.
ein Nuthobel Stanley # 13-052 (englisch). Sehr funktionell, macht viel schönere Nuten als die motorisierte Konkurrenz. Im Original mit einem kackbraunen Plastikgriff, also hat er einen (etwas klobig geratenen) selbstgemachten Holzgriff aus Ulmenholz bekommen.
ein ECE- Simshobel, der zu einem Grathobel (80°) umgearbeitet ist. Mein einziger hölzerner Hobel!
ein Lie- Nielsen Simshobel # 73. Wunderbar präzise, aber ziemlich schwer und klobig.
ein alter Kunz S 300, den ich durch entsprechenden Anschliff des (HSS-) Eisens als Schrupphobel benutzen kann. Wird selten gebraucht. Ich hänge an ihm, er war mal mein erster selbst erworbener Hobel.
eine Raubank Stanley # 8c, mit Hock- Eisen. Ein wunderschönes Teil, Vorkriegsmodell, mit Palisanderholzgriffen. Der richtige Hobel, wenn etwas Gewalt angewendet werden muss. Ein Lieb-lingshobel. Von ebay.
eine Raubank Stanley # 7, auch mit Hock. Das war der erste Hobel, den ich über ebay (in den USA) beschafft habe. Ein Nachkriegsmodell mit Buchenholzgriffen, die ich schwarz gebeizt habe.
Eine Flachwinkelraubank Lie- Nielsen # 7 ½ . Schneidet Flächen wie poliert, aber das Schärfen ist durch das extrem dicke Eisen (6 mmm!!!!) fast unzumutbar. Ich habe im Forum neulich über diesen Hobel berichtet.
Ein Stanley # 4. Aus den 20er / 30er Jahren, mit Palisandergriffen, über ebay aus den USA. Eigentlich sind mir die # 4 für die Hand zu klein, deshalb habe ich nur noch diesen. Er hat ein sehr gutes (Stanley- ) Eisen mit zweiter Fase an der Spiegelseite für einen Schnittwinkel von 50°. Mein Hobel fürs Feine.
In der Mitte, nebeneinander auf einem Brett, von links:
ein Wangenhobel Stanley (England) # 79. Nicht schön, nicht besonders ergonomisch. Reicht aber völlig aus, um beispielsweise eine Gratnut nachzuarbeiten, und dann bin ich froh dass ich ihn hab. Alt gekauft.
ein kurzer Simshobel Stanley # 90. Auch ein Hobel für die Fälle, wo es anders nicht geht. Über ebay beschafft.
Darunter, von links:
ein Falzhobel Record 778. Alt gekauft. Etwas gewöhnungsbedürftig mit seinem geschlossenen Eisengriff. (Haben denn die englischen Tischler früher alle so kleine Hände gehabt?) Bisher vor allem eingesetzt zum Absetzen von Zapfen; wenn er entsprechend scharf ist , hobelt er sehr sauber auch quer zur Faser. Hat ein laminiertes, sehr hartes Eisen.
Ein Schiffshobel Record 20C. Eine Erwerbung neueren Datums (über ebay aus England). Erste Gebrauchsversuche waren vielversprechend.
ein Bestoßhobel Lie- Nielsen # 9. Mein Luxushobel. Mit einer Stoßlade perfekt zur Hirnholzbear-beitung.
Ein Stanley # 4 ½ . Alt, über ebay aus Los Angeles. Ein Nachkriegsmodell, mir schwarz gebeizten Buchenholzgriffen. Passt viel besser in die Hand als ein # 4, und schön schwer. Das ist mein kurzer Hobel fürs Gröbere.
ein zweiter Stanley # 4 ½ . Dieser ist aus englischer Produktion (auch ein Nachkriegsmodell) und noch deutlich dicker und schwerer als sein Kollege nebenan. Über ebay aus Australien(!) besorgt. Soll mit einem dickeren Hobeleisen mit zweiter Fase der schwerere Putzhobel fürs Feine werden.
Rechts an der Brettkante:
in der Mitte : Einhand- Flachwinkelhobel Veritas # 60 1/2. Zum Kantenbrechen und für Kleinkram. Ein sehr schönes Teil, ich habe darüber berichtet.
Draunter (grün): Ein Kunz Taschenhobel Nummer 100. Hängt da eher weil er niedlich ist.
darunter (man sieht nur noch den Griff): Ein Kunz- Schabhobel. Nur wenige Gebrauchsversuche bisher.
Unten (gucken über die Hinterkante der Hobelbank)
diverse Hobeleisen, Spanbrecher, Ziehklingen usw. in unterschiedlichem Zustand.
