Holzduebel exakt positionieren

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Dirk Boehmer
Beiträge: 2638
Registriert: Di 20. Aug 2013, 13:34
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Holzduebel exakt positionieren

Beitrag von Dirk Boehmer »


Hallo,

mir faellt in letzter Zeit eine Sache auf, bei der ich nicht weiss, wie ich's besser machen kann. Wenn ich fuer eine kleine Schublade (aktuelles Projekt "Kaufladen") in die eine Seite 6mm Duebelloecher bohre (Standbohrmaschine), dann Duebelspitzen einsetze und so die andere Seite markiere (das Markieren mache ich immer mit einer Art Anschlagshilfe, um die rechten Winkel auch einzuhalten), sieht eigentlich noch alles gut aus. Wenn ich dann, wieder in der Standbohrmaschine, die markierten Loecher bohre und die Teile zusammenfuege, habe ich einen Versatz von bis zu einem halben Millimeter. Ist zwar nicht viel, ich bekomme es durch hobeln und schleifen wieder hin.

Trotzdem weiss ich nicht, woher der Fehler kommt. Ich habe schon mal gedacht, dass es daran liegen koennte, dass der Bohrer fuer das zweite Loch etwas auswandert. Hat jemand eine Idee?

Gibt es irgendwelche Tips und Tricks?

--
Dirk

reinhold
Beiträge: 1793
Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: Holzduebel exakt positionieren

Beitrag von reinhold »


hallo,
es kann damit zusammenhängen, welche Löcher Du zuerst bohrst. Löcher ins Hirnholz verlaufen immer ein bisschen.
Am Besten geht es so :
die Löcher zuerst ins Hirnholz bohren, Dübelspitzen einsetzen und auf dem glatten (langen) Holz markieren. Dann verläuft der Bohrer nicht und die Löcher stimmen überein.

Gruss
reinhold

Harald Meyer

Re: Holzduebel exakt positionieren

Beitrag von Harald Meyer »


Hallo Dirk,

dieses Problem ist so alt wie das Dübeln an sich. Ob in Hirnholz oder in Längsholz, der Bohrer wird immer ein wenig verlaufen wenn es sich um Vollholz handelt, mehr oder weniger, merklich oder fast unmerklich. Vor allem bei Vollholz mit ausgeprägten Jahresringen im Wechsel zwischen weichen und harten Jahresringen, wie z.B. Tanne, Fichte, Kiefer, Esche... . Weniger bei Vollholz dessen Jahresringe gleichmäßig oder ähnlich hart sind und keinen Wechsel oder fast keinen Wechsel zwischen weichen und harten Jahresringen haben. Dies sind vor allem tropische Hölzer, aber auch einheimische, wie z.B. die Buche. Freihanddübeln ist schon immer schwierig gewesen. Übrigens braucht man dazu nicht unbedingt einen Zentrierkegel, ein einfacher kleiner Nagel erfüllt den gleichen guten Dienst. Den Nagel dort ein wenig einschlagen wo sich später das Zentrum des Dübelloches befinden soll, dann mit der Beißzange so abzwicken, daß er später noch herausgezogen werden kann. Nun die Hölzer, die später miteinander verleimt werden sollen so aufeinanderpressen wie sie später verleimt werden sollen und schon hat man zwei Zentrierlöchlein in die man einbohren kann. Übrigens gibt es spezielle Holzbohrer die neben der Zentrierspitze auch noch eine Seitenfürung an der Schneide haben, mit diesen bohrt man sehr exakt.



Friedrich Kollenrott
Beiträge: 3189
Registriert: Fr 19. Mär 2021, 17:09

Re: Holzduebel exakt positionieren

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #96906]
Hallo Dirk,
wenn Du eine Position (in der ein Dübelloch gebohrt werden soll) markiert hast, dann kommt es doch im Grunde darauf an, mit dem Bohrer genau diesen Punkt zu treffen.
Mein Verfahren (und nach meiner Erfahrung funktioniert das gut)
1. Eingedrückte Markierung mir einem spitzen Vorstecher vertiefen (damit sie nicht verschwinden kann)
2. Bohren mit einer Ständerbohrmaschine (niemals freihändig) und mit einem Bohrer mit Zentrierspitze. Das ist ganz wichtig, auf keinen Fall einen Bohrer ohne Spitze nehmen!
3. Bohren bei gutem Licht auf die Bohrstelle, so dass man sofort sieht, ob die Bohrerspitze das markierte Loch trifft, und ggf, korrigieren kann.
4. wenn mehrere Löcher in einer Reihe: Auf den Tisch der Bohrmaschine einen Anschlag setzen (Leiste, mit Schraubzwinge gehalten) der sicherstellt, dass alle Bohrungen einen konstanten Abstand von der Werkstückkante haben.

So geht es!

Friedrch



gregor

Re: Holzduebel exakt positionieren

Beitrag von gregor »


am einfachsten ist es doch sich aus einem ausgehobelten stück (hart-)holz, z.b. esche oder buche mit einem scharfen bohrer und auf der säulenbohrmaschine eine schablone zu bohren, die man dann einmal von oben ins hirnholz und einmal von unten ins querholz "beschreitet". das ganze mit einer zwinge fixieren und immer die gleiche seite an gleichen kanten anlegen und schön bündigmachen, dann klappts;-)

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