Welche Säge für Längsschnitt in dickem Holz?

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Thomas C.

Welche Säge für Längsschnitt in dickem Holz?

Beitrag von Thomas C. »


Hallo zusammen,

ich habe einen sägerauhen Pfosten aus Fichte, 5 cm dick und 30 cm breit. Daraus sollen 1m lange Leisten mit 5x5cm gesägt werden. Mit welcher Säge würdet ihr das machen? Fuchsschwanz oder Gestellsäge (Schlitz- oder Schlittersäge)? Was für eine Zahnteilung sollte so eine Säge haben? Und was schätzt ihr, wie lange sägt man da für einen Meter?
Ich habe das schon mal mit der alten Gestellsäge meines Großvaters gemacht, war ziemlich anstrengend und hat wirklich lange gedauert :-) Daher will ich mal querchecken, wie ihr sowas machen würdet...

Danke, Thomas



Tobias Kreitel
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Re: Welche Säge für Längsschnitt in dickem Holz?

Beitrag von Tobias Kreitel »


Hallo Thomas,

ich würde für die Arbeit einen großen Fuchschwanz mit möglichst grober Zahnteilung verwenden. Ich nutze einen englischen Fuchschwanz mit 28 Zoll Länge und 4,5 tpi, damit geht es recht zügig, vor allem in Fichte. Was beim Aufsägen neben der Säge mindestens genau so wichtig ist, ist die Arbeitshöhe. Ich säge auf zwei niedrigen Böcken (ca Kniehöhe), bis ich endlich eine "saw bench" gebaut haben werde.
Leider schaue ich beim Sägen nicht auf die Uhr und kann dir daher nicht sagen, wie lange das Sägen dauern würde.
Zur Gestellsäge: Ich bin kein Freund davon, zwar habe ich eine Gestellsäge, die ich mal herrichten müsste, doch die Kopflastigkeit ist schon ziemlich gewöhnungsbedürftig. Beim längs-Auftrennen würde ich eher eine Rahmensäge verwenden und das Werkstück hochkant in die Forderzange spannen. Auch hier wieder: langes Blatt und möglichst grobe Zahnteilung.

Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen.

Schöne Grüße

Tobias


reinhold
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Re: Welche Säge für Längsschnitt in dickem Holz?

Beitrag von reinhold »


hallo,
ich habe leider keinen grossen Fuchsschwanz mit Längsschnittverzahnung, sonst hätte ich den gerne mal getestet.
Daher mache ich derartige Schnitte (es waren etliche beim Bau meiner Hütte) mit einer Gestellsäge und einem Schlitzsägenblatt von 60 cm Länge mit 5 mm Zahnteilung. Eine Bohle von ca 2,5 m Länge und 5 cm Stärke lässt sich damit in ca 1/4 Stunde der Länge nach auftrennen. Mühsam ist es nicht, aber mit der Zeit merkt man es doch im Oberarm.
Ich werde mir in den nächsten Wochen, sobald es wieder wärmer ist und ich im Freien arbeiten kann, einen verlängerten Holm bauen, wie in diesem Video dargestellt. Das scheint mir wirklich sinnvoll zu sein.

Gruss
reinhold



helmut hess
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Re: Welche Säge für Längsschnitt in dickem Holz?

Beitrag von helmut hess »


Hej,
wenn du eine hobelbank nutzen kannst und eine gute gestellsaege hast wurde ich die bohle so zwischen den bankeisen einspannen, dass ca 7-8 cm an der vorderkante ueberstehen, dann das saegeblatt auf 90 grd drehen und die leiste "fausten". so nennt man das, wenn die gestellsaege (fuer rechtshaender beschrieben) mit der oberen seite, da wo die spannvorrichtung ist, den holm in die linke hand, den drehgriff am blatt in die rechte hand, saege hangt dann locker nach unten, zaehne auf stoss nach unten und dann gib gummi...
die saege geht dabei wie eine gattersaege, angetrieben von beiden armen, immer voll durch, rauf und runter. da du beide arme parallel einsetzt, ist es nicht so ermuedend wie andere, einarmige varianten.
das saegegut befindet sich dabei auf der rechten koerperseite und man kann kurz vor dem durchtrennen gut mit der hüfte die leiste am herunterfallen hindern, einfach gegendruckern und durchsaegen.

das geht so recht muehelos, war der klassiker vor der kreissaege...

gruss
helmut



reinhold
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Re: Welche Säge für Längsschnitt in dickem Holz?

Beitrag von reinhold »


hallo Helmut,

im Prinzip einverstanden. Ich mache es ja auch so - in Ermangelung einer Säge mit Motor. Nur dass ich gegen Ende des Schnitts das lose Teil mit einer Zwinge fixiere, damit der Sägespalt offen bleibt und das Blatt nicht klemmt.
Aber es ist irgendwie nervig, wenn man die Säge am Griff direkt oberhalb des Blattes führt, während die linke Hand versucht, am Mittelsteg auszugleichen, damit das Sägeblatt senkrecht bleibt.
Diese Lösung mit dem verlängerten Griff scheint zumindest theoretisch eine bessere und gleichmässigere Verteilung der Kräfte zu ermöglichen. Ähnlich wie bei einer Rahmensäge. Ich werde das testen und berichte dann wieder.

Gruss
reinhold



Thomas C.

Re: Welche Säge für Längsschnitt in dickem Holz?

Beitrag von Thomas C. »

[In Antwort auf #126353]
Hallo nochmals,

vielen Dank für eure Rückmeldungen. Da werde ich mich nochmals ins Sägenschärfen einarbeiten müssen. Wie gesagt habe ich eine Schlitzsäge, damals hat das Sägen aber unendlich lang gedauert. Wenn ich hier nun lese, dass 2,5m in etwa 15min durch sein sollten, dann ist in meiner alten Säge noch ziemlich viel Potential versteckt :-)

Reinhold: du schreibst etwas von einem Video, ich kann aber keinen Link finden...

Danke, Thomas



helmut hess
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Re: Welche Säge für Längsschnitt in dickem Holz?

Beitrag von helmut hess »


@Reinhold
mit 'ner zwinge das abzusaegende stuck zu fixieren, waere mir viel zu aufwaendig.
wenn man einmal richtig in schwung ist, das ende so unmittelbar vor augen hat, da koennte ich nicht aufhoeren...
bei laengeren, duennen brettern, die zum schwingen neigen, setze ich dann einen kleinen keil ein, falls das blatt zum klemmen neigt, kann aber immer mit dem hintern alles fixieren. ob man die linke am mittelsteg oder weiter aussen ansetzt, ist sicher auch etwas eine uebungsfrage. ich empfinde es angenehmer, die arme etwas weiter auseinander zu haben, finde da besser meinen rhytmus.

gruss
helmut



reinhold
Beiträge: 1793
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Re: Welche Säge für Längsschnitt in dickem Holz?

Beitrag von reinhold »


hallo,
schau mal ein paar Zeilen tiefer . http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/49237

gruss
reinhold



Pedder
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Re: Welche Säge für Längsschnitt in dickem Holz?

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #126353]
Hallo Thomas,

was hast Du denn für Sägen? Ich würde mir für einen solchen Zweck nicht extra ein neues Werkzeug zulegen, da Du das nicht allzuoft brauchen wirst. (Es sei denn Du brauchst einfach ein neues Werkzeug, da hättest Du mein Verständnis.)

Von den Werkzeugen aus meiner Werkstatt käme mit großer Wahrscheinlichkeit die die Festo AU 55 zum Zuge. Die ist älter als ich - und stärker.

Liebe Grüße
Pedder


Thomas C.

Re: Welche Säge für Längsschnitt in dickem Holz?

Beitrag von Thomas C. »


Hallo Pedder,

ich habe zwei Gestellsägen mit Schlitzsägeblättern (Zahnabstand 4,5mm) und ein paar japanische für feinere Arbeiten. Das war es schon, nichts elektrisches für größere oder raschere Arbeiten.
Ich habe mich wirklich mit dem Gedanken gespielt, eine neue Säge zu kaufen. Aber nachdem ich hier in einem Video gesehen habe, was mit einer Gestellsäge möglich ist, will ich mich nochmals am Schärfen üben. Mal sehen, was ich bei den alten Sägen noch rausholen kann.

Schöne Grüße
Thomas



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