Schindelnuthobel

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Urs
Beiträge: 493
Registriert: Mi 10. Dez 2014, 10:45

Und so sehen die genuteten Schindeln aus:

Beitrag von Urs »

[In Antwort auf #121315]
Hallo an alle

In den Ferien habe ich beim kürzlich neu restaurierten Dach des Frohnauer Hammers im Erzgebirge derart genutete (Dach-)Schindeln gesehen:



Ebenso im Freilichtmuseum Seiffen, wo es übrigens einen mit Wasserkraft betriebenen Fuchsschwanz gab (shame on me: Keine Fotos).

Gruss

Urs



Heid Kurt Günter

Re: Und so sehen die genuteten Schindeln aus:

Beitrag von Heid Kurt Günter »


Hallo Urs
Hast du auch Werkzeuge wie den Schindelnuthobel gesehen?
Bin immer noch daran interresiert.
Gruß Kurt


Mirko Gramatica
Beiträge: 12
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Und so sehen die genuteten Schindeln aus:

Beitrag von Mirko Gramatica »


Die Werkzeuge um diese Nutschindeln herzustellen, sieht man auf dem Bild das ich geschickt habe.
Hast du vielleicht auch ein Bild von dem ganzen Dach?
Grüsse
Mirko



Urs
Beiträge: 493
Registriert: Mi 10. Dez 2014, 10:45

Re: Und so sehen die genuteten Schindeln aus:

Beitrag von Urs »

[In Antwort auf #121941]
Hallo Mirko und Kurt

Vom Dach des Frohnauer Hammer habe ich nur eine eher belanglose Aufnahme.



Mich hat einfach fasziniert, wie die Dachkehle ausgestaltet wurde (ohne Kehlblech, wie bei einem Ziegeldach, sondern in einer harmonischen Rundung).

Über die Herstellung und die Werkzeuge wurde (nach meiner Erinnerung) nichts gesagt in der Führung und ich habe auch im Museum nichts diesbezügliches entdeckt. Überhaupt standen handwerkliche Details (auch bei der Hauptsache, den wasserbetriebenen Hämmern) nicht im Vordergrund. Beim Dach wurde hervorgehoben, dass es schwierig gewesen sei, die Renovation durch Spenden zu finanzieren, weil die öffentliche Hand es zu teuer fand. Beim Hammer (und den Bergwerken mit denen das Erzgebirge "reich" geworden sei) haben mich vor allem die Arbeitsbedingungen beeindruckt. Diese muss man sich vergegenwärtigen, wenn man in Gefahr gerät, das damalige Handwerkerdasein nostalgisch zu glorifizieren. Gleichzeitig steigt aber die Hochachtung vor den damaligen Leistungen noch zusätzlich.

Gruss

Urs



Mirko Gramatica
Beiträge: 12
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Und so sehen die genuteten Schindeln aus:

Beitrag von Mirko Gramatica »


Danke für das Bild Urs, ich finde das Bild sehr gut, da man auch noch die Holzdachrinne, Gaube und Verkleidung des Kamins erkennt,eine wirklich saubere Arbeit.

Vor einiger Zeit habe ich einen Schindelkurs belegt und der Ausbilder kam aus dem Osten, mir schwant Erzgebirge vor, bin mir aber nicht mehr ganz sicher, er hat uns auch das herstellen der Nutschindel beigebracht, meiner Meinung nach die schwierigste Herstellungsvariante eines Schindeldaches, es ist allerdings sehr, sehr haltbar.
Er hat das Handwerk noch von seinem Grossvater erlernt.

Grüsse
Mirko



Antworten