Nochmal Schabhobel... mit Bildern

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
Marc Waldbillig
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Nochmal Schabhobel... mit Bildern

Beitrag von Marc Waldbillig »


Hallo Leute,

Nachdem ich nun den Kunz Schabhobel hergerichtet hab, hatte mich das Fieber schon längstens gepackt. In Garrett Hacks Buch "Classic Hand Tools" hab ich gelesen, der Stanley #53 sei der beste Schabhobel des Autors. Ich hab mir das Ding angeschaut und bemerkt, dass es der einzige mit einstellbarer Maulöffnung ist.

Kurzerhand hab ich mir eins zugelegt, sehr alt und auch noch mit der Spraydose malträtiert, d.h. unter dem Lack fand ich Rost. Das musste alles ab und ich wollte ein neues Eisen haben, etwas dicker und einfacher zu schärfen. Ich hab den Hausherrn gefragt und er hat ein entsprechendes Eisen im Programm, nur soll es in die fast identische Kunz-Version passen und nur vielleicht in einen Stanley. Ein kurzes Mail zu Ron Hock ergab, dass das Maul passend gemacht werden kann...

Gesagt, getan, die Maulöffnung, die sich leicht mit dem Entfernen der Stifte wegnehmen lässt, hab ich ein wenig dünner gefeilt und dann auf Papier geglättet. Das Eisen passt prima.

Übrigens, die Sitzfläche fürs Eisen ist bei diesem Modell einfach einzueebnen. Die Maulöffnung wird entfernt und auf einem schmalen Stück MDF mit aufgeklebtem 240er Papier wird die Fläche zügig bearbeitet.

Beeindruckt bin ich von dem guten Stück. Ich glaub, so wie der Schabhobel jetzt ist, ist es der beste, den ich je in Händen gehalten hab. Die Maulöffnung ganz fein eingestellt und die Spänchen fliegen nur so. Die Maulöffnung vergrößert mit der Daumenschraube und die Dicke der Späne nimmt automatisch zu.Das Eisen ist toll, kein Rattern in irgendeiner Lebenslage.

Ich frag mich eigentlich, warum der #53 beim Hausherrn nicht im Programm ist, auf der Kunz-Seite wird er noch geführt...

Gruß, Marc







stefan hopf
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Re: Nochmal Schabhobel... mit Bildern

Beitrag von stefan hopf »


Hallo Marc,

genau den gleichen habe ich auch. Auch mit dem Original Eisen ist er ein perfektes Werkzeug. Ich habe ihn auf dem Flohmarkt gefunden, rostfrei, 1, Euro. Es ist ein Werkzeug, das ich nicht missen möchte.

Gruß
Stefan



Pedder
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Re: Nochmal Schabhobel... mit Bildern

Beitrag von Pedder »


Hallo Marc,

schöne Locken mach der Hobel. Wie fasst Du so ein kleines Blatt zum Schärfen an? In meine Eclipse-Nachbildung passt es nicht :o(

Gruß Pedder


Marc Waldbillig
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Re: Nochmal Schabhobel... mit Bildern

Beitrag von Marc Waldbillig »


N'Abend Pedder,

Das Schärfen ging freihändig. Bei der Stärke des Eisens ist die Fase ordentlich groß und hat eine satte Auflagefläche, eigentlich ein Kinderspiel, wenn man das Ganze etwas schräg zu dem Stein hält. Die hohe Qualität des Eisens macht sich auch beim Schärfen bemerkbar, ich hab alles in allem nur 20 Minuten geschärft, inkl. Spiegelseite auf dem 800er planen.

Odate und Charlesworth empfehlen eine einfache Klemmvorrichtung mit Keil zum Einspannen, das hab ich aber nicht ausprobiert.

Gruß, Marc



Pedder
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Re: Nochmal Schabhobel... mit Bildern

Beitrag von Pedder »


Hei Marc,

mein Eisen (ja ich habe nicht nur Sägen) ist leider nicht so stark, deshalb kippelt es bei freihändigen Schleifversuchen. Aber ich werde mich mal auf die Suche nach der Klemmvorrichtung machen.

Schönes Wochenende

Gruß Pedder



Friedrich Kollenrott
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Schabhobeleisen halten

Beitrag von Friedrich Kollenrott »

[In Antwort auf #115291]
Hallo Pedder und Marc,

das mit dem Halten hat mich auch mal einer gefragt, der glaubte nicht dass man so ein Eisen freihändig schärfen kann. Daher hab ich noch ein Bild, erklärt sich von allein:



Das Eisen ist von einem Kunz, ich glaube dem gleichen den Du, Marc, hergerichtet hast. Meiner hobelt bisher auch nicht, ich werd mich mal dranmachen.

Feiedrich

Friedrich



Pedder
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#53 und die Entfernung des Mauls

Beitrag von Pedder »

[In Antwort auf #115284]
Hallo Marc,

seit kurzem habe ich auch so einen Schabhobel, meinen #51A werde ich jetzt ganz schnell abstoßen. Ist wirklich kein Vergleich, auch wenn der #53 noch nicht fertig getunt ist. (Wurde sogar an einem Griff geschweißt.)

Du schreibst:

"Gesagt, getan, die Maulöffnung, die sich leicht mit dem Entfernen der Stifte wegnehmen lässt, hab ich ein wenig dünner gefeilt und dann auf Papier geglättet."

Wie entfernst Du die Stifte und vor allem was passiert mit den Federn in dem Moment? Besser über einem großen Tuch machen? So einfach rausziehen lassen sich meine nicht.

Und: hast Du einen Vergleich zwischen den Beiden Eisen von Kunz bzw. Ron Hook? Ist letzeres wirklich entscheidend für die Performance? Das mitglieferte Eisen ist leider völlig aus dem Winkel, sodass ich eine Neuanschaffung erwäge.

Liebe Grüße
Pedder


Marc Waldbillig
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Re: #53 und die Entfernung des Mauls

Beitrag von Marc Waldbillig »


Hallo Pedder,

Gratulation zur Neuanschaffung! Auch wenn es nicht so aussieht, das "Scharnier" wird durch Stifte gehalten, die du ganz einfach zu einer Seite rausschlagen kannst. Oft sieht man die Stiftenden nur an einer Seite, auf der anderen sind sie noch überlackiert. Notfalls kappst du einen entsprechend dicken Nagel und treibst sie raus.

Ein großes Tuch auf einem großen Tisch ist sicher keine übertriebene Vorsichtsmaßnahme. Meine Federn klebten allerdings fest. So schmutzig und überlackiert ist das aber nicht immer.

Ich hab kein Kunz-Eisen für den #53 aber eins für den ganz einfachen #51... Du solltest schon in das Hock-Eisen investieren oder aber das Stanley-Original zurechtschleifen. Meiner Erfahrung nach wird das Kunz-Eisen nicht gut schärfbar sein auf Wassersteinen und wird die Schärfe auch nicht lange halten. Das Hock-Eisen entspricht dem gängigen Standard von Clifton, Lie-Nielsen, Veritas und co. Heute sollen die Kunz-Eisen jedoch besser in der Geometrie sein, sprich feiner geschliffen als vor zwei Jahren noch... Aber sprich doch mal mit Dieter, der kennt den aktuellen Stand viel besser.

Gruß

Marc

p.s. Du weißt, dass du den #51A auch tunen kannst :-)



Pedder
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#53 und #51A

Beitrag von Pedder »


Hallo Marc,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Meine #53 ist schon arg schmutzig+rostig (war in einem Packet), den Hersteller kann ich auch nicht erkennen.

Von meiner bisherigen Kunz-Ersatzteillieferung, einer Ziehklinge für den #80, war ich eher enttäuscht. An die Qualität eines Stanley-SW-Messers kommt die nicht ran. (Aber um Möbel zu entlacken reicht es.) Also ein Hockeisen, kommt auf die Liste.

Klar kann ich den #51A auch tunen, ein bisschen hat sich da auch verbessert. Aber wofür brauche ich beide? Und der #53 war schon im Rohzustand viel besser, als der von mir laienhaft getunte '51A.

Liebe Grüße
Pedder


Marc Waldbillig
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Re: #53 und #51A

Beitrag von Marc Waldbillig »


Pedder,

Ich nehm die Schabhobel an und ab auch mal mit in die Schule. Kinder können sehr schnell gut damit umgehen. Die Kunzteile sind dafür nicht schlecht, allein beim #51 schlüpft das Eisen schon mal durch. Deshalb verkaufe ich meine nicht, im Gegenteil, ich sammle sie.

Gruß,

Marc



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