Gesichtsschutz bei Drechselarbeiten

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Bernd
Beiträge: 94
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
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Re: Gesichtsschutz bei Drechselarbeiten

Beitrag von Bernd »


Hallo Dieter !

An dieser Stelle nochmals meinen Dank an alle im Forum für die umfassenden Hinweise zu Thema Gesichtsschutz. Persönlich lege ich großen Wert auf Arbeitssicherheit, auch dann wenn dies von meinen Mitmenschen gelegentlich belächelt wird. Ich war und bin in den verschiedensten Krisengebieten dieser Welt unterwegs, bin also absolut kein ängstlicher Mensch. Da Risiken weitgehend kalkulierbar sind kann man sich auch schützen, das gilt auch in der Hobbywerkstatt .
Das mit dem zuweilen hochtourig rotierenden Werkstück, nur gehalten von einer Spannzange auf wenigen Millimetern Fläche im Durchmesser gefällt mir überhaupt nicht. Zumindest solange wie ich für dies Arbeiten nur über eine Schutzbrille, eine Forstarbeiterhaube sowie diverse Atemschutzmasken verfüge. Aus diesem Grund habe ich mich beim Preis für einen Vollgesichts-/Kopf-/ und Gehörschutzmaske kurz geschüttelt, dann aber beherzt zugeschlagen. Ich denke, dass ich das gute Teil bereits am Freitag habe.
Zu Deiner Frage was ich denn für eine neue „Werkstatt-Geliebte“ habe. Eine Baumarktmaschine aus dem fernen Osten ist es nicht. Es ist eine modifizierte (Speziallager) Scheppach dmt 180 . Allen Unkenrufen zum Trotze, sie „scheppert“ nicht ! Das Untergestell, zuvor hatte ich leihweise ein Original, habe ich mir mittels eines Holzständerwerkes selbst gebaut. Ich bin mit der Maschine wie auch mit den bisher gefertigten Schalen, Tellern und Bechern sehr zufrieden. Sicherlich bin ich lange noch nicht perfekt. Ich arbeite als Autodidakt, für den Kurs beim Profi fehlt mir einfach die Zeit. Aber ich denke im nächsten Jahr wird es etwas werden. Zur Zeit grübele ich über dem Problem, falsches Wort, es gibt keine Probleme, sondern nur Herausforderungen, also über der Herausforderung, wie ich mir beim Drechseln nicht ständig den Handballen durch die heißen Späne verbrenne. Mit Handschuhen kann man wohl schlecht an rotierenden Teilen arbeiten. Tape hilft auch nicht viel. Außerdem kann es auch von rotierenden Maschinen-/ Werkstücken erfasst werden.
Ich hoffe ich werde der Herausforderung bald gerecht und sei es, dass lerne auch diesen „Schmerz“ zu ignorieren.

So nun ist genug. Wir haben nämlich Kirmes, da muß ich unbedingt mit meiner Frau noch hin.

Es grüßt
Bernd

Dieter Macher

Re: " Angesengter Handballen" und.......

Beitrag von Dieter Macher »


....eine mögliche Lösung:

Hallo Berndt,

Du sprichst eine interessante Herausforderung an - unter den " angesengten Handballen " hatte auch ich " zu leiden " wohlgemerkt hatte. Lösung: ein Handschuh - aber kein gewöhnlicher Arbeitshandschuh, sondern so ein fingerloser Radsporthandschuh - aus Leder - bloss kein Nylon-Teil. Und extrem gut, also eng sitzen sollte er auch.Der Handschuh schützt den Handballen recht gut - und wenn er eng anliegt, besteht auch kaum ein Risiko, das er sich irgendwo festhängt.
Oftmals trage ich den Handschuh den ganzen " Arbeitsabend " lang - er stört mich nicht weiter. ( War mal im Konzert - und Messebau tätig - da trugen wir die Dinger ständig und oftmals wesentlich länger als acht Stunden........)
Nehm´aber welche aus Leder - gute Qualität, und nicht eventuell die schwarzen, billigen aus éinem " Nato-Laden" - die ziehst du nur einmal an, weil die Dinger sehr stark abfärben können.....

Gruß Dieter M.

Eine modofizierte dmv 180 mit

Dieter Macher

Re:....und eine modifizierte dmv 180.....

Beitrag von Dieter Macher »


..........das klingt auf jeden Fall interessant.

Berndt,
würdest Du uns eventuell kurz erläutern, in wie weit du die 180er verändert hast, ( welche Arbeitsschritte waren für den Einbau der Speziallager notwendig? )und welche Lager jetzt in der Maschine drin sind?
Wie ist eigentlich bei der 180er die Welle gelagert, genauso wie bei der 200er, mit den herausnehmbaren, massiven " Rohr " , welches als Lagerhaltzerung dient?

Dieter M.



reinhold
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Registriert: Do 17. Sep 2020, 16:38

Re: " Angesengter Handballen" und.......

Beitrag von reinhold »


hallo Bernd,
der angesengte Handballen kann beim Überhandgriff vorkommen, wenn man versucht, mit dem Handballen die Späne wegzulenken.
Mike Darlow beschreibt in seinem Buch "The Practice of Woodturning" eine ganze Reihe von Griffen, bei denen die Hand nicht im Weg der fliegenden Späne ist. Mal reinschauen und nachmachen. Ich verwende gerne den Unterhandgriff, bei dem die führende Hand unter der Handauflage ist. Ganz toll zum genauen Drechseln feiner Lanngholzarbeiten. Der Daumen dirigiert dabei das Werkzeug.
Ich habe auch schon gesehen, dass ein Profi-Drechsler den Daumen in der Höhlung der Schruppröhre hatte. Dadurch bildet sich direkt vor dem Daumen eine Ansammlung von Spänen, die die neuen Späne nach oben ableitet und der Daumen bleibt kühl.

Handschuhe beim Arbeiten an Maschinen mag ich nicht. Mein Schwager, der als Werkzeugmacher den ganzen Tag an der Drehbank steht, sagte mir , dass schon viele Dreher die Hand verloren hätten, weil ein Handschuh von der Maschine erfasst worden sei. Ohne Handschuh hätte es nur eine Abschürfung oder Fleischwunde gegeben. Muss aber jeder selbst entscheiden.

Gruss
reinhold

Dieter Macher

Re: " Angesengter Handballen" und.......

Beitrag von Dieter Macher »


Hallo Reinhold,

Du hast selbstverstädnlich recht - eine vernünftige Grifftechnik ist immer besser als ein Handschuh.
Ich drehe nahezu 90 % im Überhandgriff, und wenn´s bei großen Schalen etwas länger dauert, bi ich froh, wenn ich denn Handschuh an habe.
Es ist eben - wie alles im Leben - Gewohnheitssache.
Würde ich durch das Tragen des Handschuhs ein erhöhtes Sicherheitsrisiko eigehen, würd´ich´s nicht machen.

Grüße

Dieter M.

Bernd
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Re:....und eine modifizierte dmv 180.....

Beitrag von Bernd »

[In Antwort auf #5189]
Guten Abend Dieter und die Anderen!

Zu Deiner Frage bezüglich der Modifikation.

Aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit bin ich auch öfter in Osteuropa unterwegs. Wie das beim Reisen eben so ist, man lernt dabei die unterschiedlichsten Menschen mit ihren noch unterschiedlicheren Fähigkeiten kennen. So auch im Fall meiner dmt 180. Der gesamte Spindelstock wurde „entkernt“ (Röhre und org. Lager raus) und auf „Vordermann“gebracht. Zuvor erfolgte eine Laservermessung der Drehachsenmitte. Jetzt ist die original Spindel 100% ausgewuchtet und in Lagern ( Kombination aus Schulterkugellagern und Axial-Rillenkugellagern)aus der Luftfahrtindustrie gelagert. Die Spitzenflucht ist absolut. Das war sie vorher aber auch. Die verwendeten Lager können, sowohl in Bezug auf U/Min, Wärme wie auch auf radiale und axiale Kräfte, extrem belastet werden. Das Einschlagen eines Werkstückes an der Maschine in das Spundfutter ( was ich aber nicht mache) hätte also eher für das Futter als für die Lager Folgen. Bekanntlich besteht das Maschinenbett der Scheppach dtm 180 aus verwindungssteifen Vierkantrohren. Konnte man vor der „Modifikation“ durch Auflegen der Hand hier leichte Vibrationen fühlen, so ist dies jetzt nicht mehr möglich. Zugegebenermassen ist ein solcher Aufwand für eine Drechselbank, bei der es ja nicht auf 100tel Millimeter ankommt, sicherlich übertrieben. Aber ich mag einfach Maschinen die leise sind, nicht heisslaufen und auch bei größeren Belastungen nicht so schnell schlapp machen. In diesem Fall kam noch ein anderer Aspekt hinzu. Der Stolz des „Modifikationsmechanikers“. Er konnte zeigen, dass man in seinem Land, auf das er sehr stolz ist, mit osteuropäischer Technik nicht nur selbst ausgezeichnete technische Produkte herstellen, sondern auch durchaus westliche verbessern kann. Zur eventuell aufkommenden Frage., „Was hat das den gekostet“?
Hier die Antwort. Nichts ! Im Gegenteil bei meinem nächsten Besuch wurde ich sogar noch eingeladen. Und weil ich berichten konnte, dass die Maschine nun eine wirklich absolute Laufruhe besitzt, wunderbar läuft und ich sehr begeistert sei, wurde ich im Familienkreis obendrein noch fürstlich bewirtet. Nicht, dass der Eindruck entsteht ich sei geizig, aber mit Geld darf man diesen Menschen, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, nicht kommen. Sie fassen das sofort als eine extreme Beleidigung auf. Als Ausgleich für seine Arbeit und Mühe habe ich eine Kaffeemaschine und spezielle Lebensmittel „eingeführt“ Im Übrigen gab es mit dem Zoll keine Probleme.
Gruß
Bernd

Bernd
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Re: " Angesengter Handballen" und.......

Beitrag von Bernd »

[In Antwort auf #5190]
Guten Abend Reinhold und die Anderen!

Für mich ist es jedenfalls einer. Dachte ich doch schon ich sei zu dämlich und versenge mir beim arbeiten an der Drechselbank ständig den Handballen. Aber, es geschehen noch Zeichen und Wunder, ich bin nicht dämlich -zumindest nicht bei dieser Sache- andere haben damit auch ihr Problem. Besser ihre Herausforderung. Einige Vorschläge dieser schmerzhaften Herausforderung gerecht zu werden wurden ja auch schon gemacht. Selbst habe ich heute auch eine kleine „Erfindung“ gemacht. Sie zu beschreiben ist zu umständlich. Besser wäre es die Beschreibung mit einem Bild im Forum zu kombinieren. Aber das mit dem Bild verstehe ich nicht. Vielleicht bin ich ja dazu zu dämlich. Wundern würde mich das nicht. Ich bin nicht gerade der Computerfachmann. Fotografieren kann ich. Auch digital. Was ein URL ist habe ich gelesen. Anwenden kann ich es nicht. Noch nicht!Optionales Bild: http://............ bedeutet das, dass mein Computer als Server fungiert, also ständig in Betrieb sein müsste? Als Autodidakt hat man es gelegentlich schon schwer. Aber vielleicht erbarmt sich ja einer und erklärt mir das. Ich sage auch Bitte ! Wenn, ja wenn es mir einer erklären kann, hätte ich auch ein kleines „Schmankerl“. Aus Kiew habe ich eine Holzarbeit mitgebracht die ich Euch gerne zeigen würde. Auch wie sie hergestellt wurde.
So, nun muß ich warten ob sich jemand erbarmt.

Es grüßt Bernd der heute nicht zur Kirmes geht. Sie ist leider zu Ende.


Christian Aufreiter
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Re: " Angesengter Handballen" und.......

Beitrag von Christian Aufreiter »


Hallo, Bernd,

leider bin ich auch kein Spezialist im Bereich der EDV. Wie das Posten eines Bildes funktioniert, habe ich mittlerweile - mit Hilfe anderer Forumsteilnehmer - herausgefunden.
Um ein Bild zu posten, musst du es erst auf einer Website ablegen. Für solche Zwecke brauchst du natürlich keinen richtigen Internetauftritt, sondern bloß einige MB Webspace, auf die du deine Bilder hochladen kannst. Am besten erkundigst du dich bei deinem Provider, ob er Webspace bietet. Sollte dies nicht der Fall sein, meldest du dich bei gmx am besten für den kostenlosen Tarif an, der auch 10 MB Webspace bietet. Hast du diesen Schritt abgeschlossen, musst du noch die Bilder von deiner Festplatte auf die Website übertragen, um anschließend die URL des jeweiligen Bildes in das "Optionales Bild" Feld kopieren zu können.
Wie man mehrere Bilder postet, kannst du in diesem Beitrag nachlesen:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/397

Herzliche Grüße

Christian

Bernd
Beiträge: 94
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Re: " Angesengter Handballen" und.......

Beitrag von Bernd »


Danke Christian !

Ich werde mich dahinterklemmen.Soll mir ja keiner mehr erzählen die Österreicher seinen langsam.Ich erzähle auch nicht mehr den Witz mit den Weinbergschnecken. Versprochen !
Ich hoffe Du verstehst Spass. Also nochmals Danke für die Tipps.
Gruß
Bernd

Christian Aufreiter
Beiträge: 2209
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16

Re: " Angesengter Handballen" und.......

Beitrag von Christian Aufreiter »


Hallo, Bernd,

den Witz kannst du ruhig weiterhin erzählen. Aber nimm bloß nicht an, dass man in Österreich nicht auch ganz gerne über seine deutschen Nachbarn lästert.

Viel Erfolg mit den Bildern!

Christian

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