Alte Hobelbank "aufmotzen" *MIT BILD*
Alte Hobelbank "aufmotzen" *MIT BILD*
Hallo Holzwerker,
gestern abend habe ich mich spontan entschlossen meine alte Hobelbank "aufzufrischen". Die Leimfugen waren ohnehin nicht mehr besonders fest und beim Zudrehen der Hinterzange hat sich alles mehr oder weniger verzogen. Außerdem hat der Vorbesitzer ziemlich häufig in die Oberfläche gebohrt und gesägt.
Meine Absicht ist es, alle Seiten und Oberfläche sauber abzurichten und eine neue Buchenoberfläche (habe noch einige knarztrockene Bohlen) in ca. 1-2cm Stärke aufzuleimen.
Die Frage ist nur, wie und ob ich das sauber hinkriege. Zwingen sollten genügend vorhanden sein, aber wie mache ich das am besten bei den senkrechten Flächen und den beiden Seitenteilen? Die sollten fugenlos passen und auch die gleiche Höhe wie die Mitte aufweisen. Überdies ist die Hinterzange ja aus zwei Teilen zusammengesetzt, deren Maserung 90 Grad zueinander steht. Die könnte ich höchstens schräg über die Abrichte schieben (ob das was wird?)
Nehme ich lieber Weißleim oder PU-leim ?
Oder soll ich das ganze bleiben lassen und die Bank komplett neu machen? Ich schätze, das wäre wesentlich mehr Arbeit und gerade bei den Löchern für die Bankhaken eine ziemliche Pfriemelei. Wenn ich nur eine Platte drüberleime, kann ich mit einem Fräser mit Anlaufring die Löcher einfach kopieren (gut, die Ecken müßte ich noch mit dem Beitel nachbearbeiten).
Was meint Ihr dazu?
Gruß,
Uwe
Re: Alte Hobelbank "aufmotzen"
Hallo Uwe,
Klasse Werkstatt - schön groß.
Könntest Du mir bitte mitteilen, ob der Bandschleifer im Festo-Tisch eine Original-Festo-Maschine oder eine Eigen-Konstruktion ist?
Danke
Dieter M.
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- Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:16
Re: Alte Hobelbank "aufmotzen"
Hallo, Uwe,
kann mich Dieter nur anschließen, sehr schöne Werkstatt!
Wegen der Hobelbank kann ich dir leider nicht weiterhelfen.
Habe ich dich richtig verstanden, die Leimfugen der Platte (in Längsrichtung) lösen sich auf?!
Mit freundlichen Grüßen
Christian
Re: Alte Hobelbank "aufmotzen"
Hallo Dieter,
der Bandschleifer ist ein Original von Festo und für kleine Teile ziemlich brauchbar. Er wird wohl auch das einzige bleiben, was ich von meinen Festosachen behalten werde.
Die restlichen Einsätze (habe noch den Kreissäge- und den Fräseinsatz) stehen nur noch rum und sammeln Staub. Mir fällt immer öfter Ebay ein, wenn ich sie sehe.
Gruß,
Uwe
Re: Alte Hobelbank "aufmotzen"
Hallo Christian,
ja, jetzt im Winter sind wegen der geringeren Luftfeuchte (habe momentan nur 55%) tatsächlich deutlich Fugen zu erkennen.
Die Platte selbst scheint insgesamt aus fünf Teilen zu bestehen.
Der vordere Teil enthält die Löcher für die Bankhaken. Die Verbindung der übrigen Abschnitte scheint mit eingelegter Feder hergestellt worden zu sein. Vielleicht sind die Fugen ja mehr oder weniger oberflächlich...
Gruß,
Uwe
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Re: Alte Hobelbank "aufmotzen"
[In Antwort auf #11793]
Hallo Uwe!
Grundsätzlich eine sinnvolle Idee. Praktisch aber leider ohne Presse nicht durchführbar: Bei einer Leimfläche von 180 x 60 cm² brauchst du knapp 32t Anpressdruck.
Gute Zwingen bringen, nach Berichten hier im Forum, etwa 200kg. Du bräuchtest also allein 160 Zwingen.
Ich würde was anderes machen: Die groben Löcher und Schnitte ausbohren bzw. fräsen und Füllstücke einleimen. Dann die Platte planen. Auch wenn dabei ein paar mm verloren gegen, sollte das kein Problem sein.
Die Oberfläche der Hinterzange ist, soweit ich das sehen kann, eine aufgeleimte Platte. Falls du die Hinterzange neu verleimen mußt (eventuell Hobelspäne mit einlegen) wirst du sie eh abnehmen müssen und kannst sie im schlimmsten Fall neu machen.
Bei der Vorderzange kannst du problemlos "aufdoppeln". Hab ich gerade gemacht, Bilder gibt es bei Bedarf morgen.
Für die Füllstücke reichte mir Weißleim.
Nach den Fotos ist die Substanz doch ansonsten recht gut. Ich würde sie aufarbeiten.
Es ist deutlich mehr Arbeit. Und mit einer vorhandenen Hobelbank geht der Bau einfacher. (Die Bankhakenleiste macht man übrigens sinnvollerweise aus zwei Teilen und fräst die Löcher in eins der Teile "von der Seite" aus ein.)
Grüße (es vy 73)
Stefan
Hallo Uwe!
Meine Absicht ist es, alle Seiten und Oberfläche sauber abzurichten und eine neue Buchenoberfläche (habe noch einige knarztrockene Bohlen) in ca. 1-2cm Stärke aufzuleimen.
Grundsätzlich eine sinnvolle Idee. Praktisch aber leider ohne Presse nicht durchführbar: Bei einer Leimfläche von 180 x 60 cm² brauchst du knapp 32t Anpressdruck.
Die Frage ist nur, wie und ob ich das sauber hinkriege. Zwingen sollten genügend vorhanden sein,
Gute Zwingen bringen, nach Berichten hier im Forum, etwa 200kg. Du bräuchtest also allein 160 Zwingen.
aber wie mache ich das am besten bei den senkrechten Flächen und den beiden Seitenteilen? Die sollten fugenlos passen und auch die gleiche Höhe wie die Mitte aufweisen. Überdies ist die Hinterzange ja aus zwei Teilen zusammengesetzt, deren Maserung 90 Grad zueinander steht. Die könnte ich höchstens schräg über die Abrichte schieben (ob das was wird?)
Ich würde was anderes machen: Die groben Löcher und Schnitte ausbohren bzw. fräsen und Füllstücke einleimen. Dann die Platte planen. Auch wenn dabei ein paar mm verloren gegen, sollte das kein Problem sein.
Die Oberfläche der Hinterzange ist, soweit ich das sehen kann, eine aufgeleimte Platte. Falls du die Hinterzange neu verleimen mußt (eventuell Hobelspäne mit einlegen) wirst du sie eh abnehmen müssen und kannst sie im schlimmsten Fall neu machen.
Bei der Vorderzange kannst du problemlos "aufdoppeln". Hab ich gerade gemacht, Bilder gibt es bei Bedarf morgen.
Nehme ich lieber Weißleim oder PU-leim ?
Für die Füllstücke reichte mir Weißleim.
Oder soll ich das ganze bleiben lassen und die Bank komplett neu machen?
Nach den Fotos ist die Substanz doch ansonsten recht gut. Ich würde sie aufarbeiten.
Ich schätze, das wäre wesentlich mehr Arbeit und gerade bei den Löchern für die Bankhaken eine ziemliche Pfriemelei.
Es ist deutlich mehr Arbeit. Und mit einer vorhandenen Hobelbank geht der Bau einfacher. (Die Bankhakenleiste macht man übrigens sinnvollerweise aus zwei Teilen und fräst die Löcher in eins der Teile "von der Seite" aus ein.)
Grüße (es vy 73)
Stefan
Re: Alte Hobelbank "aufmotzen"
Hallo Stefan,
erst mal danke für die Hinweise. Inzwischen habe ich das Ding weitestgehend zerlegt. Vorder und Hinterzange sind wahrscheinlich leicht zu erneuern, wobei die Hinterzange auch schon einige schwache Fugen aufweist.
Dein Einwand mit dem Preßdruck leuchtet ein. Selbst wenn ich PU-Kleber (Soudal) verwende, brauche ich immer noch ca. 1kp pro cm². Mit einer guten Vakuumpumpe und Teichfolie würde es gerade gehen, aber ich denke, es wird besser sein die Platte in 10cm breite Stücke aufzutrennen, aufzudoppeln und dann wieder zusammenzuleimen. Die ersten beiden Streifen habe ich schon. Ich konnte sie mit sanfter Gewalt aus der Platte entfernen. Leim scheinen die wohl nur punktuell benutzt zu haben...
Es würden dann ca. 10 Zwingen reichen oder bei solch handlichen Abmessungen funktioniert vielleicht sogar eine Konstruktion mit zwei hydraulischen Wagenhebern a 2 Tonnen Druck und U-Stahlprofilen (Hat jemand schon mal sowas gemacht? die Hydraulikheber sind billiger als Zwingen).
Nachdem ich im Forum Handwerkzeuge über den Sinn/Unsinn einer Beilade nachgelesen habe, möchte ich die Arbeitsfläche auch noch etwas auf Kosten dieser Beilade vergrößern. Leider kann ich maximal 40cm abrichten, hier wird es also wieder problematisch. Am besten ich nute die einzelnen Stücke mit eingelegter Buchefeder, sodaß sie hinterher absolut versatzfrei zusammenpassen. Dann ist der Rest vielleicht mit der Raubank auch gut zu schaffen.
Erstaunlicherweise ist die Bankhakenleiste bei mir aus einem Stück. Die Löcher sind wohl mit einem Kettenstemmer hergestellt worden. Schon die ersten Durchgänge auf der Abrichte (alte Messer wieder eingebaut - war auch gut so, denn ein paar Heftklammern hatte ich übersehen) haben gezeigt, wie tief einige Verletzungen der Oberfläche sind. Ich schätze, ich müßte schon >5mm abnehmen um keine Narben mehr zu sehen. Außerdem hatte die Bank in der Mitte wohl eine leichte Delle.
Zwar sind die Luftfeuchtigkeitsschwankungen in meiner Werkstatt nicht extrem, aber ich frage mich trotzdem, ob ich nicht ausschliesslich stehende Jahresringe für die neue Oberfläche nehmen soll. Das wäre schon eine erhebliche Einschränkung des Materials, das mir zur Verfügung steht. Die beiden bisher dafür vorgesehenen Bretter sind eher Seiten- als Herzbretter.
Gruß + vy 73
Uwe
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Re: Alte Hobelbank "aufmotzen"
[In Antwort auf #11798]
Was für ein Fräseinsatz ist es denn, für die 1000er oder für die 2000er Fräse?
Was für ein Fräseinsatz ist es denn, für die 1000er oder für die 2000er Fräse?
Re: Alte Hobelbank "aufmotzen"
Hallo Uwe,
ich habe gerade mehr zufällig gelesen, dass du überlegst deine Festo Basis Einsätze zu veräussern. Vielleicht magst Du mir mal per Mail Deine Preisvorstellung zukommen lassen.
Gruß Ingo
ps hoffe ich habe nicht gegen irgendwelche forumsregeln verstossen ??
Re: Alte Hobelbank "aufmotzen"
Hallo Oliver,
der Einsatz ist für eine OF900. Ich glaube die 1000 paßt auch, bin aber nicht sicher.
Gruß,
Uwe