Hallo Jörg,
der Lagerwechsel an so einer Maschine ist eigentlich kein Hexenwerk, vor kurzem habe ich das an dieser Maschine auch erledigt. Klopfen und Schlagen ist aber problematisch, wenn die Kraft über die Kugeln geleitet wird, deshalb ist die Montagereihenfolge wichtig. Alle Passungen sollten vor der Montage dünn mit Fett versehen werden. Aus dem Kopf:
1) Lager in unteres Lagergehäuse einbauen. Lagerschild ggf. mit Fön (Haarfön reicht aus!) anwärmen, dann braucht man keinerlei Kraft zum Einsetzen.
2) Lagerschild samt Lager auf Läufer montieren (per Hand aufdrücken, Aufschieben mit Schlitzmutter).
3) Kleines Lager mit passender Hülse aufpressen / klopfen, dabei Läufer natürlich mit vorderem Ende (ohne Spannzange) abstützen.
Dann natürlich den Rest wieder zusammenbauen und darauf achten, dass die Kohlen richtig herum (wie vorher) eingebaut werden. Ansonsten liegen die nicht richtig an und können u.A. Geräusche verursachen.
Als Kugellager hast Du hoffentlich -2Z / -ZZ - Varianten mit beidseitiger Deckscheibe und Spaltdichtung verwendet? Die -2RS - Bauweisen eignen sich schlecht bis nicht für die hohen Drehzahlen; ein Blick in
https://medias.schaeffler.com oder einen Lagerkatalog verschafft Klarheit über die möglichen Drehzahlen.
Dass die Maschine erstmal etwas Zeit braucht und sich die Lager anfangs mehr erwärmen, ist wohl normal, weil sich das Fett erstmal verteilen muss und z.T. wohl auch aus dem Lager gedrückt wird. Ich meine mich an einen Bericht in einem (ich glaube diesem) Forum zu erinnern, der schon einige Jahre zurückliegt. In dem wurde eine solche Einlaufphase mit der beschriebenen Erwärmung vom Festool-Kundendienst auch als vollkommen normal beschrieben. Meiner Erfahrung nach ist das normal und unproblematisch, ggf. sollte man die Einlaufphase anfangs nur in kurzen Phasen starten und dann zu längeren Betriebszeiten übergehen.
Der Idealfall in Bezug auf die Wärmeentwicklung wäre sicher ein Kugellager mit speziellem HGW-Käfig für erhöhte Drehzahlen, ggf. sogar Keramikkugeln, in Verbindung mit speziellem Hochgeschwindigkeitsfett, aber sowas habe ich bei Oberfräsen noch nie gesehen und ist vermutlich auch schlicht unnötig.
Viele Grüße
Max