Sägeblätter für HKS
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Sägeblätter für HKS
Hallo Holzwerker,
ich habe mir kürzlich eine HKS geleistet und suche nun geeignete Sägeblätter (D=180mm) dafür.
Im Prinzip möchte ich damit 4 Anwendungen abdecken:
- möglichst feine Querschnitte in Massivholz
- möglichst feine Schnitte in Spanplatten und beschichteten Spanplatten
- Längsschnitte in Massivholz zum Auftrennen oder Besäumen, Schnittgüte nicht sehr wichtig, da anschließend gehobelt wird
- Schneiden von Baustellenholz, Schaltafeln und Zimmereiähnliche Aufgaben in Massivholz
Soweit ich mich nun auskenne werde ich dafür 2 oder 3 versch. Blätter brauchen, ein feines, ein mittleres und ein grobes.
Was mir nun noch nicht ganz klar ist und meine Fragen an euch:
- Für die Baustelle gibt es ja nun spezielle nagelfeste Blätter. Haben diese irgendwelche Nachteile gegenüber einem normalen Blatt, außer dem geringfügig höheren Preis? Sind die normalen Blätter sofort beschädigt/stumpf wenn man mal einen Nagel erwischt?
- Haben extra dünne Blätter (wie sie für Akku-HKS angeboten werden) einen deutlich spürbaren Vorteil? Sind diese deutlich empfindlicher/weniger robust als ihre dickeren Kollegen?
- Makita wirbt bei ihren MForce Blättern damit, dass sie durch die spezielle Zahngeometrie (angeblich zwei Schneidflächen pro Zahn?) deutlich feiner schneiden als herkömmliche Blätter, ein Blatt mit 24z soll so fein schneiden wie eines mit 48z. Ist das realistisch oder nur Marketing-Geschwätz?
- Zahnform und Winkel: gibt es eine Faustregel wann Wechselzähne oder Flach/Trapezzähne zu bevorzugen sind und welche Winkel verwendet werden sollen? Gefunden habe ich Angaben von 10-25°
Ich hoffe ihr könnte mir da ein wenig weiterhelfen.
LG Wolfgang
Re: Sägeblätter für HKS
Hallo Wolfgang,
bei Sägeblättern für Handkreissägen gelten die gleichen Grundregeln wie bei Stationärmaschinen. Ein paar Stichpunkte:
- Allem voran: Besonders bei eher leistungsschwachen Maschinen (alle Handkreissägen im Vergleich zu stationären Kreissägen) müssen die Blätter ordentlich gepflegt werden. Ablagerungen sind zu entfernen und die Blätter sind lieber öfter durch einen Fachbetrieb nachzuschärfen.
- Nur gute Werkzeuge sorgen für ein gutes Ergebnis. Flatternde Blätter usw. verursachen nur Frust. Je präziser das Blatt läuft, je langsamer der Vorschub ist und je schärfer es ist, desto weniger Zähne darf es haben (zumindest in Massivholz).
- Für Längsschnitte empfehlen sich sehr aggressive Blätter mit wenig Zähnen. WZ oder FZ, bei Wechselzahn ein eher flacher Winkel. Spanwinkel hoch positiv (10° oder mehr). Möglichst gleichmäßige Zahnform mit großem Spanraum zum Abtransport der großen Spanmengen. Geringe Schnittbreiten sorgen für moderatere Leistungsaufnahme, machen das Blatt aber auch empfindlicher.
- Für Querschnitte in Massivholz sollte ein scharfes Blatt mittlerer Zahnteilung mit Wechselzahn fast alles abdecken. Bei geringen Materialquerschnitten Zahnteilung geringer wählen. Kann ggf. auch durch ein nagelfestes Blatt mit abgedeckt werden.
- Spanplatten roh: Standard-WZ - Sägeblatt reicht aus, wird aber schneller stumpf als bei Massivholz.
- Spanplatten beschichtet: Ekelhaft zu bearbeiten, je nach Beschichtung stark verschleißend. Da würde ich mich für den Anwendungsfall spezifisch beraten lassen und Fertigschnitte mit Handmaschinen wenn möglich vermeiden. Ich würde ich Richtung Trapez-Flachzahn oder Wechselzahn tendieren, neutraler oder leicht positiver Schnittwinkel, eher feine Zahnteilung. Bei starkem Material (z.B. Arbeitsplatten) keine zu feine Teilung verwenden, kann die Maschine überlasten.
- Baustellenholz/verschmutztes Material: Nagelfeste Universalblätter, z.B. von Karnasch.
- Zimmererarbeiten: Eher grobe Blätter, da häufig feuchtes Holz zu sägen ist. Je nach Ansprüchen mit Längsschnittblatt, idealerweise mit WZ, gut möglich.
Gute Erfahrungen habe ich mit Karnasch gemacht, Leuco/Stehle, Guhdo und Leitz dürften auch sehr brauchbares Material lieferen. Ake blue line kann ich nicht empfehlen, sehr unruhiger Lauf, Flattern. Lautem Marketinggeschrei schenke ich keinen Glauben; ich vertraue eher auf die Erfahrung der Werkzeughersteller und Erfahrungen (eigene und glaubhafte andere). Manche Hersteller von Handkreissägen liefern auch ganz gute Werkzeuge zu ihren Maschinen - Mafell z.B..
Ich hoffe, dass dir dieser grobe Überblick etwas weiterhilft.
Viele Grüße und viel Spaß mit der Neuanschaffung (welche HKS ist denn bei dir eingezogen?),
Max
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Re: Sägeblätter für HKS
Hallo Max,
vielen dank für deine Infos, das hilft mir schon sehr gut.
Kannst du mir eventuell noch sagen ob nagelfeste Blätter auch irgendwelche Nachteile gegenüber "normalen" Blättern haben?
Es ist eine gebrauchte Hilti WSC 265 geworden, leider habe ich - abgesehen von einem kurzen Probeschnitt - noch nicht damit arbeiten können, da das beiliegende Sägeblatt viel zu dick für den Spaltkeil war.
Anscheinend ist die Kombination aus 180mm Durchmesser mit 20mm Bohrung und max. 1,5mm Stammblattdicke nicht (mehr) besonders gängig, die Auswahl ist eher begrenzt.
Die meisten Blätter haben 185mm und/oder 30mm Bohrung (da könnte man ja immerhin Reduzierringe verwenden), aber meistens sind diese Blätter auch dicker als 1,5mm.
LG Wolfgang
- Thomas Kaes
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Re: Sägeblätter für HKS
Es ist eine gebrauchte Hilti WSC 265 geworden, leider habe ich - abgesehen von einem kurzen Probeschnitt - noch nicht damit arbeiten können, da das beiliegende Sägeblatt viel zu dick für den Spaltkeil war.
Anscheinend ist die Kombination aus 180mm Durchmesser mit 20mm Bohrung und max. 1,5mm Stammblattdicke nicht (mehr) besonders gängig, die Auswahl ist eher begrenzt.
LG Wolfgang
https://www.sautershop.de/kreissaegeblatt/kreissaegeblatt-br-oe-165-182/kreissaegeblatt-br-oe-180-x-20mm/
Da bist du doch bestens versorgt...
Gruss
Thomas
Re: Sägeblätter für HKS
Hallo Wolfgang,
das dürfte wohl vor Allem von der Zahngeometrie und der Zahnteilung abhängen. Unter "nagelfest" wird vieles verkauft, Trapezzahn genauso wie ein Wechselzahn (zT mit gefasten Ecken) und ähnlichem. Nahezu immer ist die Zahngeometrie spandickenbegrenzt - der "Höcker" nach dem eigentlichen Zahl soll verhindern, dass der nachfolgende Zahn einen zu großen Span abnimmt oder sich in einem Nagel verhakt.
"Nagelfest" bedeutet übrigens nicht, dass das Blatt unbedingt mit (ungehärteten, also normalen) Nägeln gefüttert werden möchte, es nimmt dann nur weniger oder keinen Schaden. Spax und andere harte Verbindungselemente verursachen meines Wissens immer nennenswerte Schäden.
Passende Blätter gibts sicher bei Hilti (ich kenne deren Preisgestaltung nicht), eine kurze Anfrage bei der nächsten Leitz-Niederlassung oder beim örtlichen Werkzeughändler bzw. Werkzeugschleifer schadet aber sicher auch nichts. Gerade bei letzterem konnte ich teils sehr preiswert einkaufen.
Gruß
Max
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Re: Sägeblätter für HKS
Hallo Thomas,
danke für den Link. Auch hier zeigt sich: die Auswahl für die Abmessung 180/20/
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Re: Sägeblätter für HKS *MIT BILD*
Hallo Max,
danke dir für diese Informationen zu den nagelfesten Blätter. So ähnlich habe ich mir das auch gedacht.
Ich habe nun als erstes ein ganz gewöhnliches 16z WZ Blatt von Makita (die sind bei meinem Werkzeughändler vorrätig, ich kaufe gerne lokal) gekauft und ich bin sehr zufrieden damit.
Der Schnitt geht sehr leicht, es ist kaum Vorschubkraft notwendig und die Schnittqualität ist für mich in den meisten Fällen schon gut genug, so dass ich derzeit gar keine Notwendigkeit sehe extra dünne, feinere oder Blätter mit spezieller Zahngeometrie auszuprobieren. Mein Interesse an letzteren ist aber geweckt, irgendwann werde ich die auch sicher testen und dann natürlich hier berichten falls daran Interesse besteht.
LG Wolfgang
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...zu früh abgesendet
...für die Abmessung 180/20/ und dünner als 1,5mm ist eher gering im Vergleich mit anderen Abmessungen, aber immerhin ausreichend.
LG Wolfgang
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Re: Sägeblätter für HKS
[In Antwort auf #88207]
Hallo Wolfgang,
ich finde die dünnen Sägeblätter sehr gut, sie erfordern auch viel weniger Leistung von der HKS. Man sollte die HKS natürlich nicht verkanten, aber das sollte man sowieso nicht, am besten benutzt man eine Führung.
Ich habe ein Makita-Sägeblatt mit einem einzigen Schnitt zerstört, da traf ich eine gehärtete Stahlnagel. Sollte man nicht tun.
Liebe Grüße,
Mike
Hallo Wolfgang,
ich finde die dünnen Sägeblätter sehr gut, sie erfordern auch viel weniger Leistung von der HKS. Man sollte die HKS natürlich nicht verkanten, aber das sollte man sowieso nicht, am besten benutzt man eine Führung.
Ich habe ein Makita-Sägeblatt mit einem einzigen Schnitt zerstört, da traf ich eine gehärtete Stahlnagel. Sollte man nicht tun.
Liebe Grüße,
Mike