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In Antwort auf #153550]
Hmmm, da scheint einiges verlorengegangen zu sein.
Also nochmal:
Jedes Blech kann als Sandwichstruktur betrachtet werden mit 2 Aussenseiten und einer Mittellage.
Mit einem Hammer kann man Blech immer nur strecken.
Mit der Wucht des Hammerschlages kann man regulieren wie tief die Kraft des Hammers reichen soll.
Die höchste Spannung in einem Sägeblatt muß 1mm innerhalb der Zahngrundlinie liegen, langsam abnehmend zum Blattrücken.
Als Werkzeug braucht man eine ebene, glatte, saubere, schwere Stahlplatte mit mindestens einer geraden Kante und genügend freien Raum herrum.
Und einen Hammer/ (Kalt-) Niethammer von weniger als 300gr Gewicht und einer runden, leicht balligen Bahn, auch diese Bahn muß glatt und sauber sein.
Das Wichtigste ist konterintuitiv: Nicht versuchen, das Sägeblatt eigendwie gerade klopfen zu wollen, sondern:
Viele, viele leichte Schläge auf die KONKAVE Seite des Blattes strecken diese und richten die Säge.
Folgendes ist dabei wichtig:
Sorgfältig und methodisch arbeiten; ich verteile meine Schläge dreiecksförmig (die "Pyramide", die auf der Zahngrundlinie steht),30mm breit, Tiefe an die Verbiegung angepasst, oder bis zum Blattrücken. So eine Pyramide kann mehere hundert leichte, sauber verteilte Schläge erhalten. Ruhig mitzählen, damit das Richten gleichmäßig wird.
Von den Rändern der verbogenen Stelle gleichmäßig zur Mitte der Verbiegung vorarbeiten.
Eine ebene, saubere Unterlage, eine ballige, saubere Hammerbahn und ein leichter Schlag erzeugen eine punktförmige Streckung auf der konkaven Seite.
Ein schwerer Schlag zieht durch das ganze Blatt durch, eine unebene Ambossfläche (oder Verschmutzung) erzeugt einen Gegenschlag, eine ebene Hammerbahn verteilt die Kraft zu sehr; all das macht eine unkontrolierbare beidseitige Verformung, durch die die Sache meißt nur noch schlimmer wird.
Alle alten Fuchsschwanzsägen werden gespannte Sägeblätter haben, daher hier die höchste Spannung/ die meißten (leichten) Schläge kurz innerhalb der Zahngrundlinie.
Bei Zinkensägen ist das Spannen nicht so wichtig, die werden meißt nicht so warm.
Bei großen Rückensaägen aber schon, ich bin hier von Lie-Nielsen schwer enttäuscht!
Es ist durchaus nicht übertrieben, wenn du die Hammerbahn und deine Ambossfläche polierst und sie alle paar Minuten mit einem sauberen Lappen abwischst.
Achte auf eine angenehme Arbeitshöhe.
Wenn das Sägeblatt rostig ist, solltest du diesen Rost vorher mit Handmethoden (sonst wird das Sägeblatt zu heiß) soweit möglich entfernen und die Richtfläche/ Hammerbahn öfter sauberwischen.
Übe vielleicht vorher mit einer nicht so schönen Säge.
Für Knicke trifft obiges alles nicht zu, die mußt du versuchen in einem Schraubstock (Schonbacken!) zurückzubiegen, aber damit erzeugst du natürlich eine harte, kaltverformte Unstetigkeit.
Da würde ich dann auch auf Pedders Empfelung der Schlagschere zurückgreifen und entweder die Säge kürzen oder das Blatt anderwertig verarbeiten.
Viel Erfolg!
ich habe das ö eingesetzt