Riss in Schatulle - wie vorgehen?
Re: Riss in Schatulle - wie vorgehen?
[In Antwort auf #136521]
Hallo,
mit dem Riß must du leben.Ich würde einen Naßdrechselkurs empfehlen. Beim Herstellen der Schale aus frischem Holz darauf achten, das alles gleichmäßig feucht bleibt. Bei Pausen die Sachen in einen Topf mit Spänen aus dem gleichen Holz einpacken. Für längere Pausen das Stück komplett in Wachs tauchen. Dann kann es langsamer und gleichmäßiger trocknen. So aus einem Aststück gefertigte Dosen dürfen höchsten eine Wandstärke von 4-6 mm haben, sonst reißen sie auf jeden Fall. Verziehen tuen sie sich sowieso und ob man dann noch den Deckel abbekommt ist die 2. Frage. Bei so etwas vordrechseln in Wachs packen und nach einem halben Jahr fertig drechseln.
Buchtipp:
Grünholz drechseln
von Michael O'Donnell
132 Seiten, viele erklärende Farbfotos und Zeichnungen, paperback
Bestell-Nr. 305724 In den Warenkorb
Preis ✱ 29,-
Grünes, das heißt frisch gefälltes Holz zum Drechseln zu verwenden, ist mittlerweile bei uns außerordentlich beliebt geworden. Dieses didaktisch hervorragend aufbereitete Buch des schottischen Meisterdrechslers Michael O'Donnell beleuchtet die natürlichen und technischen Aspekte der hohen Kunst des Grünholzdrechselns, anschließend gibt es Anleitungen zu sechs atemberaubenden Gefäßen mit hauchdünnen, lichtdurchlässigen Wandungen.
Gibts beim Hausherrn.
VG Johannes
Hallo,
mit dem Riß must du leben.Ich würde einen Naßdrechselkurs empfehlen. Beim Herstellen der Schale aus frischem Holz darauf achten, das alles gleichmäßig feucht bleibt. Bei Pausen die Sachen in einen Topf mit Spänen aus dem gleichen Holz einpacken. Für längere Pausen das Stück komplett in Wachs tauchen. Dann kann es langsamer und gleichmäßiger trocknen. So aus einem Aststück gefertigte Dosen dürfen höchsten eine Wandstärke von 4-6 mm haben, sonst reißen sie auf jeden Fall. Verziehen tuen sie sich sowieso und ob man dann noch den Deckel abbekommt ist die 2. Frage. Bei so etwas vordrechseln in Wachs packen und nach einem halben Jahr fertig drechseln.
Buchtipp:
Grünholz drechseln
von Michael O'Donnell
132 Seiten, viele erklärende Farbfotos und Zeichnungen, paperback
Bestell-Nr. 305724 In den Warenkorb
Preis ✱ 29,-
Grünes, das heißt frisch gefälltes Holz zum Drechseln zu verwenden, ist mittlerweile bei uns außerordentlich beliebt geworden. Dieses didaktisch hervorragend aufbereitete Buch des schottischen Meisterdrechslers Michael O'Donnell beleuchtet die natürlichen und technischen Aspekte der hohen Kunst des Grünholzdrechselns, anschließend gibt es Anleitungen zu sechs atemberaubenden Gefäßen mit hauchdünnen, lichtdurchlässigen Wandungen.
Gibts beim Hausherrn.
VG Johannes
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Re: Riss in Schatulle - wie vorgehen?
[In Antwort auf #136521]
Bitte entschuldigt die späte Antwort, ich war etwas eingespannt in den letzten Tagen.
Vielen Dank für die konstruktiven Vorschläge und auch die Hinweise, wie man so etwas korrekt angehen sollte.
Als Hintergrundinfo, wie und warum ich die Schatulle erstellt habe:
Eine Bekannte von mir weiß, dass ich gerne mit Holz arbeite und hat mir vor einigen Monaten ein paar Äste mitgebracht, weil sie meinte, dass ich damit etwas anfangen könne. Mir war, auch weil es hier im Forum schon ein paar Beiträge in diese Richtung gab, schon klar, dass das nicht die beste Basis für ein Holzprojekt sein würde. Aber ich wollte mich auch in irgendeiner Weise bedanken und weiß, dass sich meine Bekannte auch über "unprofessionelle" Arbeiten freut. (Ganz nebenbei: aus einem der Äste habe ich ein paar schöne Brettchen sägen und hobeln können (beides mit Handwerkzeugen), die ich später sicher mal verwenden kann.)
Da ich kein Drechsler bin und auch keine Ahnung davon habe, habe ich zur Herstellung der Schatulle ein großes und ein kleines Stück abgesägt und beide Teile (mit einer Hilfsvorrichtung) mit der Oberfräse "ausgehölt" und anschließend mit einem Schleifzylinder in der Ständerbohrmaschine die innere Oberfläche geschliffen. Außen wurde mit der Hand geschliffen. Der Falz im Deckel entstand ebenfalls mit der Oberfräse.
Der Riss war schon zu Beginn vorhanden und mir war auch bewusst, dass das konstruktiv einen Mangel darstellt, aber aus den o. g. Gründen in diesem speziellen Fall nicht stört.
Ich werde die Schale fertigstellen und wohl eine von Reinholds Ideen aufgreifen. Wie gesagt, es muss nicht immer perfekt sein.
Danke!
Gruß
Martin
Bitte entschuldigt die späte Antwort, ich war etwas eingespannt in den letzten Tagen.
Vielen Dank für die konstruktiven Vorschläge und auch die Hinweise, wie man so etwas korrekt angehen sollte.
Als Hintergrundinfo, wie und warum ich die Schatulle erstellt habe:
Eine Bekannte von mir weiß, dass ich gerne mit Holz arbeite und hat mir vor einigen Monaten ein paar Äste mitgebracht, weil sie meinte, dass ich damit etwas anfangen könne. Mir war, auch weil es hier im Forum schon ein paar Beiträge in diese Richtung gab, schon klar, dass das nicht die beste Basis für ein Holzprojekt sein würde. Aber ich wollte mich auch in irgendeiner Weise bedanken und weiß, dass sich meine Bekannte auch über "unprofessionelle" Arbeiten freut. (Ganz nebenbei: aus einem der Äste habe ich ein paar schöne Brettchen sägen und hobeln können (beides mit Handwerkzeugen), die ich später sicher mal verwenden kann.)
Da ich kein Drechsler bin und auch keine Ahnung davon habe, habe ich zur Herstellung der Schatulle ein großes und ein kleines Stück abgesägt und beide Teile (mit einer Hilfsvorrichtung) mit der Oberfräse "ausgehölt" und anschließend mit einem Schleifzylinder in der Ständerbohrmaschine die innere Oberfläche geschliffen. Außen wurde mit der Hand geschliffen. Der Falz im Deckel entstand ebenfalls mit der Oberfräse.
Der Riss war schon zu Beginn vorhanden und mir war auch bewusst, dass das konstruktiv einen Mangel darstellt, aber aus den o. g. Gründen in diesem speziellen Fall nicht stört.
Ich werde die Schale fertigstellen und wohl eine von Reinholds Ideen aufgreifen. Wie gesagt, es muss nicht immer perfekt sein.
Danke!
Gruß
Martin
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Riss in Schatulle - 4 Jahre später *MIT BILD*
Hallo zusammen,
während meiner Anfangszeit im Holzwerken hatte ich mal eine kleine Schatulle aus einem Ast (Apfelbaum) gebaut und hier vorgestellt. Konstruktiv war das eher ein Fehltritt und manch einer hier im Forum hat das auch entsprechend deutlich kommentiert. Aber es kamen auch gute Anregungen, von denen ich mich schließlich inspirieren lassen habe.
Die Schatulle war vor vier Jahren ein Geschenk an eine gute Bekannte, und nicht zuletzt wegen der eher kritischen Kommentare hier im Forum, habe ich mich nicht recht getraut, meine Bekannte nach der Schatulle zu fragen. Es hätte ja sein können, dass diese schon längst weggeworfen wurde...
Nun ja, letzten Monat kam meine Bekannte völlig überraschend mit der Schatulle zu mir und teilte mir mit, dass sie diese ganz besonders gerne mag und sie jeden Tag benutzt, um ihren Schmuck darin aufzubewahren. Weil die Schatulle aber im Badezimmer steht und öfters mal etwas Wasser abbekommt, war die geölte Oberfläche nicht mehr so schön und ich wurde um eine kleine Auffrischung gebeten.
Was kann einem als Holzwerker besseres passieren, als dass ein Werkstück zu einem Lieblingsstück wird und jemand sich regelmäßig daran freut? (Selbst wenn ich hier von der Konstruktion auf dem Holzweg war!)
Eine erster Blick ergab, dass die Schatulle kaum weiter gerissen ist. Der Deckel hat sich zwar weiter verzogen, passt aber noch einigermaßen - zumindest schließt er noch und wird vom Falz ausreichend gehalten.
Nach dem Entfernen des Bindfadens wurde die Schatulle vorsichtig per Hand geschliffen. Ein paar kleine Risse wurden zur Sicherheit mit Sekundenkleber verfestigt. Anschließend wurde ein Hartöl und ein Finish-Öl aufgetragen sowie ein neuer Bindfaden eingefädelt (Der Originale war noch vorhanden.). Mit dem Ergebnis bin ich (immer noch) sehr zufrieden. Nach der schönen Rückmeldung vielleicht sogar noch ein bisschen zufriedener...
So sah die Schatulle 2013 aus (noch nicht geölt):
So sah sie kurz vor der Überarbeitung aus:
Und so sieht sie heute aus:
Ich schreibe diesen Beitrag auch, damit sich andere, die noch nicht so viel Erfahrung bem Holzwerken haben, so wie ich damals, nicht entmutigen lassen. Aus diesem und anderen Fehlern habe ich durchaus etwas lernen und meine Fertigkeiten und Kenntnisse weiter entwickeln können. Dabei hat mir u. a. auch dieses tolle Forum, das Lesen einer Menge Bücher und Übung weitergeholfen.
Gruß
Martin
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Re: Riss in Schatulle - 4 Jahre später
Hallo Martin,
Das mit dem Riss finde ich gar nicht schlimm.
Der Bindfaden hält das nicht wirklich zusammen, hat aber etwas ungemein schmückendes und macht die kleine, einfach gehaltene Schatulle zu einem Unikat.
Gute Idee das so zu lösen.
Gruß Horst
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Re: Riss in Schatulle - 4 Jahre später
Hallo Martin,
finde ich super, sehr kreativ, einfach ein Blickfang.
Viele Grüße
Markus
Re: Riss in Schatulle - 4 Jahre später
[In Antwort auf #149030]
Hallo Martin,
das ist kein Fehler, das ist Kunst. ;)
Die Dose gefällt mir gut, gerade der Riss macht sie besonders.
Sehr gute und kreative Idee mit dem Bindfaden.
Viele Grüße
Uwe
Hallo Martin,
das ist kein Fehler, das ist Kunst. ;)
Die Dose gefällt mir gut, gerade der Riss macht sie besonders.
Sehr gute und kreative Idee mit dem Bindfaden.
Viele Grüße
Uwe
Re: Riss in Schatulle - 4 Jahre später
[In Antwort auf #149030]
Auch mir gefällt dein Objekt mit dem Riss und dem Bindfaden besser als wenn die Dose gar keinen Riss hätte... DAS ist Design...
LG Gregi
Auch mir gefällt dein Objekt mit dem Riss und dem Bindfaden besser als wenn die Dose gar keinen Riss hätte... DAS ist Design...
LG Gregi
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Re: Riss in Schatulle - 4 Jahre später
[In Antwort auf #149030]
Mir gefällt diese Dose auch sehr gut. Nur hätte ich nicht diesen grünen Faden genommen, sondern etwas Braunes, z.B. Leder oder Rindenbast. Das Grüne sticht meiner Meinung nach zu sehr raus.
Mir gefällt diese Dose auch sehr gut. Nur hätte ich nicht diesen grünen Faden genommen, sondern etwas Braunes, z.B. Leder oder Rindenbast. Das Grüne sticht meiner Meinung nach zu sehr raus.
- Volker Hennemann
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Re: Riss in Schatulle - 4 Jahre später
[In Antwort auf #149030]
Hallo Martin,
danke fürs Zeigen.
Die Dose gefällt mir jetzt mit dem Riss und deiner Naht besser als vorher.
Ich hätte allerdings auch einen schwarzen Faden genommen. Aber das ist persönlicher Geschmack.
Herzlichen Gruß
Volker
Hallo Martin,
danke fürs Zeigen.
Die Dose gefällt mir jetzt mit dem Riss und deiner Naht besser als vorher.
Ich hätte allerdings auch einen schwarzen Faden genommen. Aber das ist persönlicher Geschmack.
Herzlichen Gruß
Volker
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