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Holzklotz abrichten
Verfasst: Di 5. Okt 2004, 15:14
von Matthias Lang
Hallo,
ich weiß nicht genau, ob ich hier richtig bin, hoff aber mal, es kann mir wer helfen.
Ich versuche gerade für ein Messer einen Holzgriff herzustellen. Hab dazu auch ein schönes Stück Natureiche ohne Risse gefunden. Habs getrocknet (lag ein halbes Jahr auf dem Speicher) und mir dann einen Klotz rausgeschnitten. Der Klotz lag dann ein paar Tage in der Werkstatt rum und hat sich nun geworfen und verwunden.
Soviel zum Hintergrund. Nun meine Frage: wie bekomme ich nun aus diesem verzogenen und verworfenen Klotz einen sauberen Quader zustande?
Re: Holzklotz abrichten
Verfasst: Mi 6. Okt 2004, 07:01
von Christof
Hallo Matthias, klar bist du hier richtig, wenn es um die handwerkliche Bearbeitung von Holz geht. Ich weiß aber daß es auch ein deutschsprachiges Messermacherforum gibt. Über google findest du es sicher.
Jetzt zu deinem Eiche Block: Ich würde gerne wissen wie groß er ist ? Nach einem halben Jahr ist er sicher noch nicht trocken. Bei Eiche rechnet man immerhin pro Zentimeter Stärke ein Jahr für die Trockung. 3 Jahre sind meistens das Minimum.
Zum Abrichten selber habe ich hier mal etwas aufgeschrieben:
http://www.woodworking.de/schaerfprojekt/brett1.html. Ich glaube aber das ist für dein Projekt viel zu aufwendig. Wenn ich dich richtig verstehe geht es doch lediglich um ein kleines Stück Holz. Ist es der Typ von Griff, wo die Angel völlig im Holzblock verschwindet, oder handelt es sich um zwei Griffschalen ? Sind es Griffschalen würde ich nur eine Fläche abrichten, nämlich die, die auf dem Eisen zu liegen kommt, den Rest grob zusägen und dann mit Raspel und Feile die Feinarbeit erledigen. Das Abrichten der Fläche kannst du dir, wenn du mit dem Hobeln nicht so vertraut bist, vereinfachen, indem du das Holz mit Sandpier auf einer ebenen Fläche reibst. Bei einem ganzen Block würde ich zuerst das Loch für die Angel setzten, dann mit Zugmesser / Schweifhobel Raspel und Feile dem Block die gewünschte Form geben.
Viele Grüße, Christof.
Re: Holzklotz abrichten
Verfasst: Mi 6. Okt 2004, 15:08
von Matthias Lang
Das Messerforum kenn ich. Allerdings konnte mir da keiner weiterhelfen.
Zu den Blöcken: ich hab einmal einen mit 130 x 50 x 40 und einen mit 320 x 85 x 40 (alles im mm). Ich hab den Baum nicht selbst geschnitten, hab das Holz von nem Freund von mir. Ich weiß leider nicht, wie lange es bei ihm gelegen ist.
Der Griff: ich möchte einen einteiligen Griff aus dem Klotz schnitzen/raspeln/sägen, in den dann eine Nut für die Messerangel eingefräst wird. Die Angel wird dann mit Epoxidharz fixiert
Re: Das wird ganz einfach
Verfasst: Mi 6. Okt 2004, 16:02
von Christof
Von der Sache her wird das mit Handwerkszeugen ganz einfach: Es genügt eine Fläche zu ebnen, auf der die Nut angerissen wird. Zum Einebnen selbst siehe meine vorigen Bemerkungen und den Link. Die Nutwangen kannst du mit einer Säge einschneiden den Rest mit einem Stemmeisen passender Größe ausräumen. Ist das geschaffft, kannst du den Griff mit Zugmesser, Schweifhobel, Raspel und Feile nach Belieben formen.
Zum Holz: Es sollte schon trocken sein, sonst reißt deine Epoxy Fuge wieder auf. Dein Holz scheint nicht sehr trocken zu sein, sonst hätte es sich nicht so schnell bewegt. Da habe ich sowieso meine Anfrage: Wäre es nicht besser ein Loch vorzubohren und den Griff einzuschlagen. Wenn dann das Holz schrumpft oder quillt, sitzt der Griff entweder noch fester oder muß mal nachgeklopft werden.
Zur Eiche: Eiche geht, ist aber nicht ideal. Eiche enthält Gerbsäure und neigt zum Splittern. Das alles macht sie nicht ideal für Werkzeuggriffe. Buche oder Kirsche sind da besser.
Viele Grüße, Christof.
Re: Das wird ganz einfach
Verfasst: Do 7. Okt 2004, 00:07
von Andreas N.
Buche und kirsche würd ich gerade nicht nehme da vorallem Buche unlakiert doch sehr Wasser empfindlich ist. Ich hab schon ein Messer mit Grifschalen aus Eiche versehen und die sind immer noch in ordnung (nur geölt) obwohl ichs bei Regen zwei Tage im Garten vergessen hatte. Ein Messer in gleicher Bauweise wie Matthias plant, hab ich auch schon aus durchgefärbter Birne gemacht. Klingen schmieden und Holz färben waren auch mal so ein Versuch. Ist gans gut geworden, binn aber bei altertümlichen befestigungs Metoden geblieben: In die beidseitig versenkten 6mm Löcher (oder wars weniger?)Zinn eingegossen, gefeilt, in die eingestemmte Nut mit Wappenwachs warm eingedrückt und von der Seite her mit 2mm durch das Zinn gebohrt und Messingstifte eingestekt und von beiden Seiten vorsichtig angestaucht-vernietet und alles glat gefeilt .
schöne Grüße
Andreas
Re: Das wird ganz einfach
Verfasst: Do 7. Okt 2004, 12:42
von Jürgen z.H.
Hallo Andreas,
das kenne ich nicht, klingt aber interessant. Kannst du die altertümliche Befestigungsmethode nochmal genau beschreiben? Du fertigst Griffschalen und bohrst 6mm Löcher, die Du senkst. Dann werden die beiden Griffschalen mit der Klinge zusammengelegt und die Löcher mit Zinn ausgegossen? Die nächsten Schritte kan ich nicht nachvollziehen.
Für weitere Hinweise wäre ich dankbar.
Jürgen
Re: Das wird ganz einfach
Verfasst: Do 7. Okt 2004, 16:40
von Andreas N.
Naja war wohl nicht so gut erklährt.
Das waren zwei Messer. Eins mit aufgeschraubten Griffschalen. Und Eins ganß selbstgemacht. Dieses Selbstgeschmiedete mit einem sich verjüngenden Flacherl versah ich mit zwei Löchern im Erl, die Ich ansenkte damit das Zinn nicht nach einer Seite beim boren herausrutschen könnte. Nach dem Einpassen in den einteiligen Griff habe ich den Erl nochmal etwas erwärmt damit das Wachs gut fließe. Nach erkalten des Wachses hab ich dann die Löcher durch alles gebohrt, die Stifte durch gestekt und Köpfe angestaucht (was ich wohl auch hätte sparen können). Alerdings hatte ich vorher noch eine Zwinge (aus einem Stück Wasserleitung) auf den genau angepassten Griff gesteckt und auch mit dem warmen Wachs zusätzlich verkittet.
Undeutlich genug?
Schöne Grüße Andreas N.
p.s.: Ich hatte schon an Antiken Angeln, von japaischen Schwertern, Bohrungen die mit Messing gefüllt waren gesehen, die durchbohrt wahren. Obwohl die Griffe traditionell zweiteilig hergestellt wurden. Erst die Angel durchbohrt dann die Griffhälften angepasst und durchbohrt, dann die Griffhälften zusammen geleimt und durch die Löcher Bambusnägel gesteckt, damit man den Griff leicht für die unterschiedlichen Gelegenheiten/Wochentagen austauschen kann.
Das wird ganz einfach oder doch nicht?
Verfasst: Mo 11. Okt 2004, 23:37
von Andreas N.
Hallo Leute!
Schreib ich so Gut oder so Schlecht, dass nach meinen Beiträgen selten noch jemand was dazu, zu schreiben gedenkt ?
Gern noch mal nachfragen oder auch andere Meinungen abgeben!
Ich schreib wohl heufiger aus Metaller-Sicht da ich das nun mal gelernt habe und mit Holz mir alles selber beibringen mußte (langes ausprobieren mit unzulänglichen Werkzeug und Ratschlägen von Leuten die mal gesehen haben wie irgendwas gefertigt wurde). Daher kommt das auch, das ich zu Zangen,Bänken.. erst garnichs schreib da ich zuwenig Erfahrung hab und mir die Holzwerkzeuge recht Schwächlich anmuten.
Ich hab nun z.B. einige Schraubstöcke von über 40kg Eigengewicht die man auch schonmal in Ermangelung von genug Platz und Werkbank nur durch das Beschwersn von nem kleinen 47? kg Amboß benutzen kann...wenn ich nur genug Platz zwischen Lärm unempfindlichen Nachbarn hätte.!
Dieses selbst bemitleiden war mal nötig.
Schöne Grüße
Andreas N.
p.s.:Wenn jemand z.B. Fragen zu Schlössern -antiken oder Modernen hat- auch fragen, da könnt ich umfassende Antworten geben.
Re: Das wird ganz einfach oder doch nicht?
Verfasst: Do 14. Okt 2004, 17:27
von wilhelm neunteufel
Hallo Andreas,
ein kleiner Tipp: Verwende in deinen Beiträgen das Wort Metabo oder behaupte Lutz baut die besten Maschinen seit der Erfindung des Kehlkopfkrebses und wirst staunen wíeviele Antworten Du bekommst!!
Schöne Grüsse
Willi
Re: Das wird ganz einfach oder doch nicht?
Verfasst: Fr 15. Okt 2004, 00:16
von Walter Heil
Hallo Wilhelm,
jetzt geh' ich gutgelaunt ins Bett und frage mich nur, welcher der neun Teufel (sorry, ist einfach unwiderstehlich) Dich geritten hat, so über die Fettnäpfchen herzufallen...
Gruß, Walter