Seite 1 von 1

Eisenhobel mit - "Corrugated Base" - *MIT BILD*

Verfasst: So 19. Sep 2004, 17:31
von Hutmacher Beat

Guten Tag Allerseits,

Kürzlich wurde in diesem Forum die Frage nach der Behandlung von Eisenhobeln, speziell der Sohle aufgeworfen. Hierbei wurde unter anderem erwähnt, dass die Gleitfähigkeit von Eisenhobeln, durch das einreiben der Sohle, z.B. mit Wachskerzen erhöht werden kann.

In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage, wie gross die Vorteile von Hobeln sind, die eine "gerillte" Sohle haben.
(was ist der deutsche, gebräuchliche Ausdruck für "corrugated" ?)

Mich würde also interessieren, ob jemand mit Hobeln mit gerillter Sohle, Erfahrungen gemacht hat, wie die aussehen, und was eine allfällige Empfehlung ist ?

Ich danke zum Voraus für Eure Antworten.

Mit besten Grüssen aus der Schweiz,
Beat

Bildquelle : www.supertool.com




Re: Eisenhobel mit - "Corrugated Base" - *MIT BILD*

Verfasst: So 19. Sep 2004, 20:47
von Friedrich Kollenrott

Hallo Beat,

"corrugated Base " = "genutete Sohle".

Diese Nuten sind vor dem Schleifen in die Hobelsohle eingefräst. Wichtig ist, dass sie am Anfang und Ende der Sohle sowie vor und hinter dem Maul unterbrochen sind, dort ist die Sohle also in Querrichtung glatt. Ich hab mal bei meinem Stanley No 8 (s. Bild unten) nachgemessen: Die Nuten sind etwa 2,5 mm breit (und ziemlich flach)und haben etwa 3,5 mm Abstand voneinander.
Die "gute alte Zeit" war insofern gut, als bei den eisernen Bankhobeln ganz selbstverständlich sowohl eine glatte als auch eine genutete Version angeboten worde(bei Stanley durch den Nachsatz "c" gekennzeichnet). Heute werden genutete Hobel zwar auch noch hergestellt, das ist aber (z.B. bei Lie Nielsen) eine extra zu bestellende Sonderanfertigung.

Wozu die Nutung gut ist? Es heißt, die Reibung insbesondere auf harzigem Holz sei geringer, es gibt da auch abenteuerliche Theorien mit "Festsaugen" der glatten Sohle am Holz. Nach meiner Erfahrung ist das Unfug. Ich kann keinen Unterschied im Gebrauch zwischen glatten und genuteten Hobeln feststellen. Das Thema wird auch in amerikanischen Foren ab und zu diskutiert, soweit ich mich entsinne war man sich auch da normalerweise einig, dass ein relevanter Unterschied nicht festzustellen ist.

Einen Vorteil hat eine genutete Sohle: Sie ist wenn verzogen erheblich leichter auf Schleifpapier abzurichten. Ein Nachteil könnte sein, dass die Nuten bei der Bearbeitung kleiner Werkstücke an deren Kanten hängen bleiben. Jedenfalls habe ich selbst immer das Gefühl, fas könnte passieren, darum habe ich bei meiner letzten Erwerbung (ein Vorkriegs- No. 5) darauf geachtet, dass er nicht genutet ist.

Unten mein genuteter Lieblings- Stanley: Ein No. 8. Schön, oder?

Friedrich




Re: Eisenhobel mit - "Corrugated Base" -

Verfasst: So 19. Sep 2004, 20:51
von Thomas Jacobi

Schoen, wahrlich,

der kommt mir auch noch ins Haus, frueher oder spaeter. Bisher hab ich nur einen 5 er von Ende 19. Ich liebe ihn.

Was hat Dich das schoene Stueck mit Transport gekostet, wenn man fragen darf?
Gruss,
Thomas


Re: Eisenhobel mit - "Corrugated Base" -

Verfasst: So 19. Sep 2004, 21:08
von Friedrich Kollenrott

Hallo Thomas,

91 Dollar der Hobel über ebay, Fracht (surface, also nicht etwa durch die Luft) 26 Dollar und Zoll 12,26 Euro.
Der Zoll ist zur Zeit ungünstiger, da gibt es irgendeinen Hadelskrieg mit Strafzöllen.

Friedrich


Re: Eisenhobel mit - "Corrugated Base" -

Verfasst: Mo 20. Sep 2004, 09:02
von Eckhard Pohlmann
[In Antwort auf #102337]
Hallo Beat, hallo Friedrich,

ich habe einen alten Kunz #5 mit genuteter Sohle, den ich sehr gerne benutze.
Aber einen Unterschied beim Hobeln zu den Eisenhobeln mit glatter Sohle kann ich auch nicht feststellen.

Eckhard