Hallo an alle Schiffbauer,
aktuelle, deutsche Literatur zum Thema "Holzschiffbau" gibt es nicht.
Es gibt auch keine aktuelle, englische Literatur darüber.
Es gibt einige (SEHR) alte englische Bücher , die aber fast nicht mehr zu finden sind.
Was es noch gibt, sind Bücher über Holzbootsbau (hier ist das "s" richtig, aber es heißt Schiffbau, ohne "s"), zum Beispiel den "Eichler": Holzbootsbau und den "Brix": Bootsbau. Beide Bücher sind Nachdrucke, beide nicht schlecht.
Es gibt noch die "Lehrhefte für den Holzbootsbau", und im Verlag "Delius Klasing" von Scharping (NICHT der Politiker!!) "Bau und Konstruktion von Yachten", ferner das Buch "Yachtbau". Manfred Curry hat noch ein Buch geschrieben, aber das ist vergriffen...
Es gibt noch "Das große Buch der Schiffe", im ORBIS-Verlag, klingt wie ein Kinderbuch, ist aber eine Enzyklopädie aus dem schwedischen. Da wird nicht so sehr der Schiffbau selbst beschrieben, aber alle Einzelteile der Schiffe werden in übersichtlichen Zeichnungen dargestellt.
Im englischen gibt es (natürlich) viel, viel mehr.
www.chathampublishing.com (oder .co.uk, weiß ich nicht mehr) hat sehr viel, der americanische Verlag "wooden boat" hat einen ganzen Haufen, all die (alten) Bücher der großen Designer (Kemp, Herreshoff, Fox, Steel, Chapell,...)
Wo noch sehr viel zu holen ist, ist Frankreich (besser: die Bretagne).
In Douarnenez ist das "musee de bateau" SEHENSWERT!!!!! und der Verlag "chasse maree" der eine erstklassige Zeitschrift gleichen Namens rausbringt und auch Bücher (auch englische) verkauft.Der "Derwin" ist sehr gut, ganz besonders aber "Restaurer, entretenir les bateau en bois".
Ansonsten mal nach Schiffbaubüchern googlen.
Risse in Schiffbauholz sind kein Problem solange es Längsrisse sind und die Abmessungen von Kiel, Bodenwrange oder Spant groß genug sind. Das achtere Totholz in einem 80-to Schoner hat eine Stärke von etwa 40cm, eine Höhe von etwa 1m und eine Länge von 2-3m (wenn man Krumholz bekommen kann). Das ganze Holz wird mit Leinöl (früher auch noch Bleimenige) konserviert und mit Planken verkleidet (die sind aus Lärche, Pitchpine,...), wen stören da ein paar Risse ?
In den Planke, erst recht in den Decksplanken, dürfen keine Risse sein, deswegen wird hier keine Eiche verwendet.
Meist dauert der Bau eines Holzschiffes lange genug daß das Holz trocknen kann.
Salzwasser konserviert, Süßwasser ist gefährlich !!
Auch in Vollholzmasten trten immer Risse auf, die aber ungefährlich sind, solange kein Wasser in das Holz eindringen kann.
Da ist viel Wissen verlorengegangen, heute wird ja alles mit Epoxy in Sondermüll verwandelt...
Cheerio,
Carsten