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Beleuchtung an der Hobelbank
Verfasst: Mo 21. Jun 2004, 00:20
von Friedrich Kollenrott
Ich habe ein Problem: Die Beleuchtung in meiner Werkstatt ist nicht gut genug. Leider ist es offenbar so, dass mit zunehmendem Alter (ich bin jetzt 57) eine wirklich gute Arbeitsplatzbeleuchtung unbedingt erforderlich wird. Hätt ich früher auch nicht geglaubt, ist aber so. Natürlich muss die Brille stimmen- aber das Auge passt sich trotzdem einfach nicht mehr so an wie früher.
Eine wirklich gute Beleuchtung brauche ich vor allem beim Sägen "am Riss", also auch Zinkensägen etc.
Beschreibung der derzeitigen Situation: Meine Werkstatt (4 x 4m) ist im Keller, ich muss also ausschließlich bei künstlichem Licht arbeiten. Ich habe an der Decke zentral eine Leuchtstoffröhre, über der Hobelbank (abgehängt) eine Leuchte mit zwei Leuchtstoffröhren, über dem Schärfplatz eine. Das reicht nicht. Ich habe über der Hobelbank drei Halogenstrahler angebracht, die den Bankarbeitsplatz beleuchten- zwei von links und rechts hinten, einer von rechts vorn. Das macht zwar hell, aber der harte Schattenwurf dieser Lampen ist sehr störend- keine gute Lösung..
Ich plane jetzt, über der Hobelbank eine weissgestrichene Platte von etwa 2 x 1m aufzuhängen, in der in einem Raster ungefähr 20 Lampenfassungen angebracht sind (für Energiesparlampen). Damit glaube ich ein einigermaßen gleichmäßiges Streulicht erzeugen zu können, ohne harte Schatten (die Leuchtstoffröhren durch ihre Linienform hervorrufen können).
Wie macht Ihr das? Oder bin ich der Einzige mit zunehmender Altersfehlsichtigkeit?
Friedrich
Re: Beleuchtung an der Hobelbank
Verfasst: Mo 21. Jun 2004, 08:34
von reinhold
hallo Friedrich,
ich bin 56 und habe das selbe Problem mit den Augen. Ich verwende drei Brillen : für's Autofahren, für normale Schreibtischarbeit/handwerkliche Arbeiten und eine ganz scharfe für Detailarbeiten. Kann man nichts machen.
Auch bei mir ist die Werkstatt im Keller. Für feinere Arbeiten, Feilen, Einpassen von Schlössern etc habe ich mir eine Lupenleuchte besorgt (gebraucht). Das ist eine Lupe mit ca 15 cm Durchmesser an einem Parallelgestänge, wie man es von manchen Schreibtischlampen kennt. Rings um die Lupe, so dass der Schein nur nach unten fällt, ist eine kreisförmige Leuchtstoffröhre angebracht. Ich habe die Lampe hinten am Werkbank fest installiert und brauche sie nur nach vorne zu ziehen, wenn ich am Schraubstock arbeite. Die Lupe vergrössert 2 fach und hat einen Aufsatz für 4 fache Vergrösserung. Die ersten ein- zwei Stunden war ich ein bisschen unsicher, weil ich plötzlich alles so scharf sah und weil meine Handbewegungen gefühlsmässig etwas anderes waren, als das, was ich sah. Aber da habe ich mich schnell daran gewöhnt und heute möchte ich die Lupenleuchte nicht mehr missen.
Gruss
reinhold
Re: Beleuchtung an der Hobelbank
Verfasst: Mo 21. Jun 2004, 08:52
von Eckhard Pohlmann
Hallo Friedrich, hallo Reinhold,
ich bin nun noch etwas älter und schlage mich mit dem Problem schon länger herum. Experimente mit der Deckenbeleuchtung habe ich aufgegeben und mache es genauso wie Reinhold, drei Brillen und die beleuchtete Lupenlampe. Die Lampe hat einen Zapfen unten, den man aus der Klemmvorrichtung herausziehen kann. An allen wichtigen Arbeitsplätzen (Hobelbankzangen, Schraubstock, Bohrmaschine, Schleifplatz) habe ich ein Halterung aus Holz mit einem entsprechendem Loch angebracht, sodass ich die Lampe umstecken kann. Umständlich, aber man gewöhnt sich daran.
Gruß, Eckhard
Re: Beleuchtung an der Hobelbank
Verfasst: Mo 21. Jun 2004, 08:58
von Berthold Cremer
Hallo Friedrich!
Auch meine Werkstatt befindet sich im Keller ohne natürliches Licht.
An der Deck befinden sich 3 Leuchtstoffröhren und eine vierte über der Drechselmaschine, die ich beim Drechseln anschalte. Früher hatte ich nur eine Leuchtstoffröhre und war zufrieden.
Ich bin erst 42, dennoch kann ich deine Probleme verstehen. Auch ich habe zunehmend Schwierigkeiten bei feinen Arbeiten scharf zu sehen. Wenn ich genau sehen muss beim Sägen oder Schärfen nehme ich einen kleinen Klemmleuchte mit einer 60W Birne und platziere sie so, dass der Arbeitsbereich beleuchtet wird. Mattierte Glühlampen geben zwar kein sehr helle Licht, dafür ist es aber recht weich.
Ein weiteres Problem muss ich berücksichtigen: Mein Keller ist nur mit 16 Ampere abgesichert. Jede weitere Lampe belastet die Stromleitung. Wenn dann noch Kreissäge, Staubsauger Licht hinzukommt, kann es eng werden. Wenn die Sicherung herausspringt muss ich den Hausmeister holen, der den E-Raum aufschließt . . . und das kann dauern bis er Zeit und Lust dazu hat.
Bin gespannt, welche weiteren Vorschläge zu Beleuchtung gemacht werden.
@ Reinhold und Eckhard
Danke für den Bericht zur Lupenlampe! Habe mich schon lange gefragt, ob so ein Teil etwas bringt.
Gruß
Berthold
Re: Beleuchtung an der Hobelbank
Verfasst: Mo 21. Jun 2004, 09:50
von Dirk Boehmer
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In Antwort auf #100949]
Hallo,
ich habe mal ein bischen im Internet gesucht. Wenn man das Ganze von der Ergonomieseite aus betrachtet kommt man auf das Ergebnis, das die normale Werkstatt zu Hause viel zu dunkel ausgeleuchtet ist.
Ich habe einen Wert fuer den Arbeitsplatz fuer Feinmontage (Metallverarbeitung) gefunden, der ist mit 500 Lux angegeben. Um das zu erreichen, brauche ich 30 Watt/qm Leuchtenleistung bei Leuchtstoffroehren. Also in Deinem Fall waeren das 4m x 4m x 30W/qm = 480W. Da eine grosse Roehre 58W bringt, komme ich dann auf 8 Roehren. Ist schon 'ne Menge.
Fuer einen Kontroll- und Messplatz sind 750 angegeben. Da brauche ich schon 12 Roehren.
Ich habe gerade mal 6x58W Roehren auf 4mx6m Werkstatt. Ich komm so auf 250 Lux. Also viel zu dunkel, obwohl es mir (ich bin 36 Jahre jung) noch gut ausreicht.
Wer es nachlesen will, bitte schoen:
http://www.rz.fh-ulm.de/projects/lars/Projstud/Nieke/Umgeb.htm--
Dirk
Re: Beleuchtung an der Hobelbank
Verfasst: Mo 21. Jun 2004, 12:09
von Wolfgang Peter
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In Antwort auf #100949]
Hallo Friedrich,
ich dachte schon, dieses Problem hätte nur ich...
bei mir ist die Werkstatt einigermaßen mit Tageslicht verwöhnt. Reicht aber natürlich nicht aus.
Die bisher besten Erfahrungen habe ich mit zwei starken Deckenflutern gemacht. Das Licht kommt dann einigermaßen gleichmäßig von allen Seiten. Zusätzlich benutze ich eine gut verstellbare Schreibtischlampe. Das Problem mit den ganz feinen Arbeiten ist damit aber nicht gelöst. Die Idee mit der Lupenlampe hört sich aber gut an. Ich sehe nur noch nicht ein, dass ich eine brauche. Ich bin doch erst 40...
Grüsse an alle von Wolle
Re: Beleuchtung an der Hobelbank
Verfasst: Mo 21. Jun 2004, 13:20
von Volker Hansen
Halo Friedrich, auch bei mir geht im Alter von 46 Jahren der Trend zur Zweitbrille.
Glücklicherweise steht meine Hobelbank in der Garage vor einem großen Fenster.
In den Wintermonaten oder Abends habe ich dort aber auch Probleme.
In meinem Modellbahnkeller habe ich eine Neondeckenbeleuchtung mit 2 Deckenlampen a 2x 58W. diese Lampen haben eine Spiegel. Die Lichtausbeute ist wirklich gut und Schattenfrei. Mein Basteltisch steht genau in der Mitte.
Selbst bei feinsten Arbeiten habe ich dort keine Lichtprobleme.Wichtig ist auch die Wahl der Neonröhre selbst. Ich habe sogenannte Tageslichtröhren die speziell für Büro und Verkaufräume geeignet sind. Wichtig bei Neonleuchten ist , das sie blendfrei sind. Es sollte ein Gitterrahmen vorhanden sein so das man von der Seite nie direkt die Neonröhre sieht.
Diese Leuchten will ich auch in meiner Garage installieren.
Von Energiesparlampen würde ich wegen der Lichtfarbe abraten, auch Hallogenlampen eignen sich wegen Ihres breiten Farbspektrum und der punktuellen
Ausleuchtung weniger. Schattenfreies Licht bekommt man nur über eine großflächige Deckenbeleuchtung.
Viele Grüße Volker
Sieh da! Nicht nur ich!
Verfasst: Mo 21. Jun 2004, 23:01
von Friedrich Kollenrott
ich danke erst mal allen für den tröstenden Zuspruch. Dass dieses Problem offenbar normal ist, beruhigt schon (eigentlich ist es klar: Leute in meinem Alter haben eigentlich mit dem Abschluss der Fortpflanzugsphase ihr entwicklungsgeschichtlich vorgesehenes Höchstalter längst erreicht, nur das gute Leben und die medizinische Versorgung lässt uns noch halbwegs frisch erscheinen).
Zum Thema: Die Sache mit der Leuchtlupe hab ich mir auch schon überlegt, aber bei Arbeitsgängen die etwas ausladender sind (Hobeln, Sägen) stelle ich mir doch eine erhebliche Behinderung dadurch vor. Beim Feilen und Montieren allerdings, da ist das sicher eine tolle Sache.
Dirks Hinweise hinsichtlich der erforderlichen Zahl von Leuchtmitteln sind interessant. Ja, das könnte stimmen. Ich werd auf jeden Fall erst mal weiter versuchen, eine ausreichende Raumbeleuchtung zustande zu kriegen- nicht der ganze Raum, aber mindestens der Bereich Hobelbank.
Ich werde wieder davon berichten!
Friedrich
PS Über weitere Erfahrungsberichte würd ich mich freuen. Hat irgendwer es geschafft, seine Werkstatt wirklich gut auszuleuchten? Wie und womit?
Re: Sieh da! Nicht nur ich!
Verfasst: Di 22. Jun 2004, 08:23
von Eckhard Pohlmann
Hallo Friedrich,
beim Hobeln und Sägen (außer beim Zinken) nützt die Lupenlampe natürlich nichts, das kann ich aber auch noch ohne Lupe.
Gruß, Eckhard
Re: Sieh da! Nicht nur ich!
Verfasst: Di 22. Jun 2004, 08:44
von Axel Rogge
Hallo Friedrich!
Bei mir in der Werkstatt hängt über der Hobelbank eine Holzplatte, in die ich 4 Halogenspots mit breiter Fächerung - ich glaube 35 Grad - eingelassen habe. Jeder der Spots hat 20 Watt. Das reicht für eine allgemeine Arbeitsplatzbeleuchtung völlig, nicht jedoch für eine Raumbeleuchtung. Das "Lampenbrett" hängt an zwei Ketten links und rechts, die Mitte der Ketten an Haken in der Decke. Das hat den Nebeneffekt, daß ich die Leuchtrichtung aller Spots auch noch um die Querachse des Brettes verändern kann. Ich bin stark kurzsichtig (so -9 bis -10 Dptr.) und da ich bei sehr feinen Arbeiten die Brille abnehme um besser sehen zu können, muß ich ganz nahe an das Werkstück ran. Meinen eigenen Schatten verscheuche ich dann mit einer Klemmleuchte mit 60 Watt. Geht prima.
Liebe Grüße!
Axel