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Hobeln von Hartholz

Verfasst: Mi 16. Jun 2004, 06:56
von Georg

Am Samstag war es endlich so weit. Nachdem ich an meinem neuen Anant-Hobel Nr.4 das Hobeleisen geschliffen und abgezogen hatte, ging es ans Ausprobieren. Also Hobeleisen wieder eingebaut, justiert und losgelegt. Nach einigem Probieren war es so weit, beim Hobeln einees Fichtenbrettes quollen schöne lange Hobelspäne aus dem Hobel. Gleiches wiederholte sich beim Hobeln einer Kiefernleiste.
Auf diese Weise motiviert, versuchte ich mich nun an einem Eichenbrett. Doch welche Enttäuschung,anstatt schöner langer Späne produzierte der Hobel nur kurze, gewellte und teilweise auch krümelige Späne. Es folgte ein ganzer Samstagnachmittag, an dem ich nur am Ausprobieren war. Aber egal wie ich die Maulöffnung, den Abstand des Spanbrechers zur Schneide oder auch die Spandicke einstellte, das Ergebnis war fast immer das Gleiche, schöne lange Späne beim Hobeln von Nadelholz und kurze mehr oder weniger krümelige Späne bei Hartholz. Die Oberfläche des Holzes war zwar sowohl beim Weich- als auch beim Hartholz immer schön glatt, aber irgendwie stören mich diese kurzen krümeligen Späne.
Jetzt meine Fragen an die Hobelexperten: Mache ich irgend etwas grundsätzlich falsch, oder muß ich das beim Hobeln von Hartholz so hinehmen? Das Ergebnis, sprich die gehobelte Fläche hat durchaus einen seidigen Glanz, wie er durch Schleifen niemals zu erzielen ist, aber ein gewisser Zweifel bleibt doch, ob ich alles richtig mache.
Geschliffen habe ich das Hobeleisen übrigens mit Naßschleifpapier Körnung 240 und 600 auf einer Glasplatte. Abgezogen habe ich die Schneide und die Spiegelseite dann mit 1000er Schleifpapier. Von der so erzielten Schärfe meines Hobeleisens war ich begeistert, obwohl einige Schärfexperten hier im Forum über diese Art des Schleifens sicher die Nase rümpfen. Auch hier wäre ich für Tips dankbar, was ich dabei noch verbessern kann.

Mit Hobelspänigem (wenn auch leicht krümeligem) Gruß

Georg


Re: Hobeln von Hartholz

Verfasst: Mi 16. Jun 2004, 13:14
von Volker Hansen

Hallo Georg, aus dem Bauch heraus würde ich sagen Du hobelst gegen den Strich. Das würde zumindest die "kurzen krümeligen Späne" erklären.
Dein Schärfmethode, die wende ich auch an. Zum Abziehen benutze ich allerdings noch zusätzlich eine 3000er jap. Wasserstein.
Empfehlen kann ich Dir eine zweite Phase anzuschleifen, das erleichtert das Nachschärfen ungemein, wenn das Eisen nicht schartig geworden ist.

viele Grüße Volker


Re: Hobeln von Hartholz

Verfasst: Mi 16. Jun 2004, 13:27
von Georg

Das mit dem gegen den Strich hobeln habe ich auch zuerst gedacht und habe das Brett umgedreht. Die Späne waren die Selben, aber das Holz bekam Ausbrüche, während es beim Hobeln in die andere Richtung schön glatt und leicht glänzend war.
Ich werde heute Abend einmal mit anderen Hölzern (Buche, Erle und Birne ausprobieren ob dabei der gleiche Effekt auftritt oder nicht. Denn wie gesagt, die Oberfläche des Holzes war durchaus ansehnlich lediglich die kurzen krümeligen Späne stören mich etwas.


Re: Hobeln von Hartholz

Verfasst: Mi 16. Jun 2004, 14:49
von Christof Hartge
[In Antwort auf #100895]
Hallo Georg,

wenn ich mir mal nicht sicher bin, was mit meinem Hobel los ist nehme ich immer eine schmale Kante und hobele auf der. Ich habe eben mal ein Eichenbrett aufgelegt und mit einem ECE Standard Doppelhobel Späne abgehoben. Die waren schon durchgehend wie auf anderen Hölzern auch.

Also hobele mal eine schmale Kante: Ist auf der ganzen Länge wirklich ansatzloser Glanz ohne irgendwelche Stöße?

Meine erste Vermutung ist, daß das Eichenbrett noch nicht wirklich eben ist. Da man bei Eiche von Beginn an feinere Späne einstellen muß, macht sich das viel stärker bemerkbar.

Über dein Schärfsystem gibt es nichts zu rümpfen, ich meine aber auch, daß du die Klinge nach 1000er Papier nochmal abziehen solltest, vielleicht mit Schärfpaste, wenn dir ein Stein zu teuer ist.

Viele Grüße, Christof.


Das Ergebnis zählt

Verfasst: Mi 16. Jun 2004, 17:25
von Rolf Schmid
[In Antwort auf #100895]
Grundsätzlich würde ich sagen, das Ergebnis zählt, jedes Holz produziert andere Späne. Solange die erzielte Oberfläche zufriedenstellend ist, würde ich mir keine Sorgen über die Form der Späne machen.
Gruesse
Rolf