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In Antwort auf #100806]
Guten Tag Karl und alle Andern,
Du hast soviele gute Vorschläge bekommen, da ist eigentlich meine unwesentliche Meinung nicht mehr von Bedeutung. Ich sag sie deshalb, weil ich mit dem vermutlich genau gleichen Problem, auch meine Erfahrung gemacht habe.
Lange vor meiner "Holländischen Nase" hab ich mal eine alte, verzogene, sich in die Einzelteile auflösende Rauhbank, geschenkt bekommen. Der Griff war von der Ergonomie her sehr schön und für mich ideal handlich. Aber leider, wegen diversen Brüchen und Rissen, mit wiederum diversen Nägeln zusammengeflickt, bzw. noch mehr versprengt worden!
Nach dem entnageln des Griffes, hatte ich 4! Teile in Händen. Weil ich an sich das Griffholz sehr schön fand, (ev. Apfelbaum) und mir der Griff wirklich optimal in der Hand liegen wollte, hab ich ihn repariert.
Vorgehen : Alles notwendige zum Pressen des Griffes vorbereitet. (Kombinierte Pressung mit Hobelbank-Bankhaken, Schraubzwingen, Klötzen und Keilen) Danach alle 4 Teile, mit ganz normalem Weissleim eingestrichen, kurz ziehen lassen, zusammengefügt und sofort gepresst. Warum alle Teile gleichzeitig? Um bei der Pressung keine falsche Spannung zu erzeugen, die das weitere Zusammenfügen mindestens erschwert hätte.
Griff gut austrocknen lassen, danach mit Schab/Schweifhobel und Ziehklinge verputzt. Zum Schluss, schön einölen und wachsen.
Ergebnis ? Mehr als zufrieden stellend !
Der Griff liegt jetzt in Reserve und wird irgendwann seiner Bestimmung zugeführt!
Wenn's sinnvoll ist, und für dich vertretbar, machts ev. auch Sinn, den Riss ganz aufzureissen. Dann kannst Du ihn vielleicht optimaler leimen?
Auf Schrauben und Nägel, verzichte möglichst, es geht wirklich ohne.
Eine ordentliche Reparatur braucht nicht versteckt zu werden. (Wie Thomas richtig vorgeschlagen hat, manchmal ist es reizvoll, diese sogar zu betonen) Diese zeugt vom Können und vom Herzblut des Handwerkers, der Sie gemacht hat. Zudem erhält ein altes, solcherart repariertes Stück, seinen eigenen Charme und erfreut den Besitzer umso mehr !
Hoffe doch noch etwas beigetragen zu haben.
Mit besten Grüssen aus der Schweiz,
Beat