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Pasquill-Hobel ???
Verfasst: So 7. Mär 2004, 22:17
von Andreas Winkler
Hallo allerseits,
habe mich mal in Wolfgangs "Kleinem Werkzeugmuseum" umgeschaut und bin dabei in einen Katalog der Firma Ott auf einen Pasqill-Hobel gestoßen. Davon habe ich noch nie gehört.
http://www.holzwerken.de/museum/hersteller/kataloge/ott2_10.phtmlWeiß jemand von euch damit was anzufangen ?
Ach ja, mit den Jalosienhobeln ein paar Seiten weiter kann ich auch nicht viel anfangen, vermute aber daß es sich dabei um die im angelsächsichen Bereich verbreiteteren "Dado Planes" handelt, die zum Nuten quer zur Faser benötigt werden. Dafür würden die Vorschneider sprechen. (Ich glaube auch, daß Holzrollos eine breite Nut haben, wo der Draht verläuft, bin mir aber alles andere als sicher.)
http://www.holzwerken.de/museum/hersteller/kataloge/ott2_19.phtmlWeiß jamand dazu etwas ?
Gruß und schönen abend noch, Andreas
Re: Pasquill-Hobel ???
Verfasst: Do 11. Mär 2004, 12:05
von Wolfgang Jordan
Hallo Andreas,
dann will ich mal schreiben, was ich weiß, aber das ist sehr wenig.
Zum Pasquill-Hobel habe ich meinen Büchern nichts gefunden. Es scheint sich um einen gewöhnlichen Doppelhobel zu handeln, dessen Kasten im unteren Bereich nach innen abgeschrägt ist. Abbildungen in Katalogen zeigen, daß auch abgefalzte Doppelhobel (bei Ott auf derselben Seite) gelegentlich als Pasquillhobel bezeichnet werden. Es gibt Modelle, wo sich die Seiten bis zum Maul verjüngen, so daß das Eisen bis zur Kante der Sohle geht (vielleicht auch nur auf einer Seite). Wozu der Pasquill-Hobel dient, kann ich nicht sagen. Ich sehe keine Anwendung, wo nicht Doppelhobel oder Falzhobel, die vielseitiger sind, diesen ersetzen könnten.
Auch zum Jalousienhobel sagen meine deutschen Bücher nichts. Lediglich bei Whelan (The Wooden Plane) wird er erwähnt und zwar, wie du schon vermutest, als kontinentale Version des 'dado plane'. Es gibt feststehende Jalousienhobel mit den beiden Anschlägen in gleicher oder verschiedener Höhe und verstellbare. Bei diesen läßt sich ein Tiefenanschlag einstellen. Sie werden so verwendet, daß man den Hobel an einer Anschlagleiste entlangführt. Dazu ist es günstig, wenn der Tiefenanschlag auf dieser Seite um die Dicke der Leiste höher steht, sodaß er Hobel auf beiden Seiten gleichzeitig aufsetzt, wenn die eingestellt Tiefe erreicht ist. Mir ist nicht klar, warum diese Hobel so selten sind, jedenfalls habe ich noch nie einen gesehen. Anscheinend wurden Quernuten hierzulande eher mit Gratsäge und Stechbeitel angefertigt.
Gruß, Wolfgang
Re: Pasquill-Hobel ???
Verfasst: Do 11. Mär 2004, 13:06
von Rene Holzwurm
Pasquill,ist meiner Meinung nach, eine Art Treibgestänge bei Stulpfenstern. Dieses Gestänge sitzt in einer Nut des Gangflügels und entspricht der Form der Hobelsohle. Die Nut und der Beschlag wird durch eine Leiste , den sogenannten Stulp, verdeckt. Leider treten häufig regionale unterschiedliche Bezeichnungen für diese Art von Beschlägen auf. Besonders häufig kommen diese Art Beschläge aber bei alten Kastenfenstern vor, welche meist auch mit Quetschfälzen gearbeitet wurden.
Danke Wolfgang & Rene !!! *NM - Ohne Text*
Verfasst: Sa 13. Mär 2004, 14:32
von Andreas Winkler
Re: Pasquill-Hobel ???
Verfasst: So 14. Mär 2004, 19:26
von Rene Holzwurm
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In Antwort auf #99315]
Übrigens, im Buch "das Schreinerbuch" von Krauth und Meyer aus dem Th. Schäfer Verlag, findet man auf Tafel 180 den Pasquill-Beschlag dargestellt. Hier wird er allerdings als Baskülenverschluss bzw. Bascule-Verschluß bezeichnet.
Re: Pasquill-Hobel ???
Verfasst: Di 28. Apr 2020, 12:26
von Kurt Heid
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In Antwort auf #99259]
Hallo
Alte Frage Pasquillhobel, wird In meinem Buch "Handwerker Hobel" beschrieben, mit Bildern!
Gruß Kurt
Re: Pasquill-Hobel ???
Verfasst: Di 28. Apr 2020, 18:05
von Pedder