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Parkett und Knochenleim
Verfasst: Do 4. Mär 2004, 16:57
von Norbert Wilkens
Hallo liebe Forums-Teilnehmer/innen,
Könnte man Massivholzparkett (Hochkantlamellen) auf einem fixierten
Untergrund aus V100-Spanplatten mit Knochenleim verkleben? Nach meinem
Empfinden und Informationsstand würde ich das probeweise riskieren, aber
ich bin kein Experte :-).
Vielleicht müßte es auch eine Mischung aus Knochen- und Hautleim sein. Das man solch eine Verklebung nicht naß (also Wasser auskippen) aufwischen kann ist mir natürlich schon klar. Eingebaut werden soll ein solcher Bodenbelag in ein Passivhaus mit relativ konstanter Luffeutigkeit (kontrollierte Be- und Entlüftung).
Jedenfalls bin ich für alle konstruktiven Beiträge dankbar.
Danke und viele Grüße,
Norbert Wilkens
Re: Parkett und Knochenleim
Verfasst: Do 4. Mär 2004, 17:33
von Bettina Brinkmeier
Hallo Norbert,
damit ich das richtig verstehe, du willst das Parkett auf die Spanplatte kleben? Wenn ja, muss der Untergrund der Spanplatten fest sein. Also Balkenkonstruktion unter die Spanplatten geht nicht, da sich die Spanplatten dann irgendwann durchbiegen und das Parkett dann bricht.
Oder ist das Trägermaterial des Parketts Spanplatte und du willst normal auf Estrich kleben? In dem Falle kannst du sicherlich keinen Knochenleim nehmen. Was ist denn die Empfehlung des Herstellers und warum Knochenleim?
Der Gesundheit wegen? Dann würde ich die Spanplatte weglassen. Trotz allen Beteuerungen der Industrie traue ich denen immer noch nicht.
Bettina
Re: Parkett und Knochenleim
Verfasst: Do 4. Mär 2004, 20:04
von Christof Hartge
Wenn man mit so einem altvorderen Material wie Knochenleim arbeitet ist die Frage interessant: Wie wurde früher Parkett befestigt ? Vielleicht haben die gar nicht geklebt.
Wenn Sie nicht geklebt haben, würde ich das als Warnung verstehen, Knochenleim an dieser Stelle nicht einzusetzen.
Viele Grüße, Christof.
Re: Parkett und Knochenleim
Verfasst: Do 4. Mär 2004, 21:08
von FRANZ HIERMANN
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In Antwort auf #99163]
hallo
knochenleim wurde früher verwendet um massivholz zu verleimen " da gabs noch keine spannplatten" , heute wird fertiger leim aus der tube verwendet , der einzige unterschied ist soviel ich weiss , knochenleim wird nach erwärmung wieder flüssig und man kann die verleimte verbindung trennen , unser heutiger leim bleibt für immer fest
warum willst du den parkett mit dem untergrund " spannplatte" verkleben , normalerweise verlegt man einen solchen boden schwimmend , hat den vorteil das du den parkett ohne grössere bemühungen wieder rausnehmen kannst
franz
Re: Parkett und Knochenleim
Verfasst: Do 4. Mär 2004, 22:06
von Christian Siebert
soweit ich weiß wurde Parkett in Teer gelegt und so mit dem Untergrund verbunden.
Re: Parkett und Knochenleim
Verfasst: Do 4. Mär 2004, 22:45
von Norbert Wilkens
Liebe Forumsteilnehmer,
zunächst mal vielen Dank für Eure Antworten und Anregungen. Interessant fand ich den Hinweis, daß man früher Teer verwendet hat. Wo liegen die Unterschiede in den Eigenschaften zwischen Teer und Knochenleim?
Außerdem habe ich Infos gefunden, die beschreiben, daß so ein Trockenestrich bei entsprechender Dicke und Abstand der Kanthölzer der Unterkonstruktion ausreichende Biegesteifigkeit aufweist. Deshalb schließt sich auch eine schwimmende Verlegung bei Hochkantlamellenparkett (Industrieparkett) aus.
Jede Idee und Anregung von Euch bringt mich einen Schritt weiter.
Viele Grüße,
Norbert
Re: Parkett und Knochenleim
Verfasst: Fr 5. Mär 2004, 03:13
von Michl
Warum willste denn keinen gewöhnlichen "Parkettleim" verwenden?
Re: Nanu, Michl-noch wach? / DM *NM - Ohne Text*
Verfasst: Fr 5. Mär 2004, 03:17
von Dieter Macher
Re: Parkett und Knochenleim
Verfasst: Fr 5. Mär 2004, 07:56
von Klaus P.
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In Antwort auf #99163]
Hallo Norbert!
Früher wurde Parkett grundsätzlich auf einen sogenannten Blindboden genagelt. Vorgefertigtes Tafelparkett also die Tafeln wurden in der Werkstatt mit Knochenleim verleimt und auf den Blindboden vor Ort vernagelt. Vorteil des Nagelns lag in der leichteren Verarbeitung. Im Hinblich auf die Nässeempfindlichkeit von Knochenleim würde ich davon abraten und eher einen wasserfesten Kaseinleim wählen. Aber erste Wahl wäre immenoch nageln wobei ein anderes Trägermaterial notwendig wäre.
Ich stehe vor einem ähnlichen Problem bei den Podesten einer Treppe.
Da es sich aber um kleine Ausmaße handelt ca 2x1 m werde ich die Platten in der Werkstatt vorbereiten und das eigentliche Parkett von unten her anschrauben. Das ganze wird dann vorgeschliffen, geölt und komplett auf das Podest geklebt.
Gutes Werken
Klaus
Re: Parkett und Knochenleim
Verfasst: Fr 5. Mär 2004, 08:26
von reinhold
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In Antwort auf #99171]
hallo,
es war nicht Teer, es war Bitumen.
Das ist zwar auch eine schwarze Masse, aber die Zusammensetzung ist anders und Bitumen ist "körperreicher" also dickflüssiger.
Beide Stoffe werden meines Wissens aus Erdöl oder Steinkohle hergestellt. Beide "gasen" auf Jahrzehnte hin aus. Vor einigen Jahren wurde vom Gesundheitsministerium eine Warnung veröffentlicht und empfohlen, sogar alte Parkettböden entweder zu entfernen, oder neu zu versiegeln, um das Ausgasen zu vermindern.
reinhold