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Holzstaub

Verfasst: Mo 10. Jan 2005, 16:55
von Holger

Hallo zusammen,

ich habe jetzt schon mehrfach gelesen, daß Holzstaub gesundheitlich problematisch sei. Insbesondere Eichen- und Buchenholzstaub sei krebserzeugend.
Es wird bei anderen Holzstäuben ebenfalls darauf hingewiesen, daß sie im Verdacht ständen Krebs zu erzeugen. Leider steht in den mir zugänglichen Quellen nicht, welche anderen Holzarten noch verdächtig sind.

Für weitergehende Infos bin ich dankbar.

Viele Grüße, Holger


Re: Holzstaub

Verfasst: Mo 10. Jan 2005, 17:23
von Dieter M.

Hallo Holger,

Ich gehe davon aus, das es generell keinen Staub gibt, der für meine Lunge gesundheits-förderlich ist, völlig wurscht ob Holzstaub, Hausstaub, oder Staub aus der Schwer-Industrie ( wo ich heute nicht mehr arbeite ).
In meienr W-statt habe ich leider keine Absaug-Anlage, an Kreissäge & Bandschleifmaschine reicht mir ein Industriesauger.
An der Drechselbank arbeite ich generell nur mit Feststoff-Feinstaubmaske.
( Filter auswechselbar.)

Ich denke, entsprechende Unterlagen dürften von der Berufsgenossenschaft bzw. der Handwerkerverbände & / oder Krankenkassen zu bekommen sein.

Mit "verstaubten" Gruss

Dieter M.




Re: Holzstaub

Verfasst: Mo 10. Jan 2005, 18:23
von MaxS

guten Abend

Auch ich gehe davon aus, dass kein Staub gesundheitsfördernd ist.

So weit ich das beurteilen kann, wird jedoch manchmal etwas Hysterie bezüglich Holzstaub geschürt. Sicher ist, dass einige Tropenholzstäube gesundheitsschädlich sind. Über die die Gefahr durch Stäube einheimischer Hölzer, sei es Laub- oder Nadelholz, wird gestritten.

Absauganlagen sind bei der maschinellen Holzbearbeitung im Gewerbe vorgeschieben und auch für nicht gewerbliche Holzbearbeiter äußerst empfehlenswert, dabei sollte jedoch auf die Verwendung einer Filteratrone geachtet werden, weil du sonst beim Schleifen und Sägen den Staub sonst nur in der Raumluft verteilst.

Ich benutze beim Drechseln keine Staubschutzmaske, weil mich dieses Ding einfach stört bzw. irritiert. Stattdessen benutze ich viele Taschentücher :-)

MfG
Maximilian Schreiegg


Re: Holzstaub

Verfasst: Mo 10. Jan 2005, 18:33
von Dieter M.

Hallo Maximilian,

Betreff Staubmaske / Feststoffmaske:ich habe in der Industrie lange Jahre mit den Dingern gearbeitet, später auch noch ( Praktikum Schreinerei ), und möchte meine Gummi....e nicht mehr missen - wie alles im Leben ist das Tragen von so nem´Ding Gewohnheitssache. Was ich nicht mag, sind die einfachen Papiermasken, wurscht von welchen Hersteller, habe schon zig-verschiedene probiert.
Was Papiertaschentücher betrifft, beliefert mich einmal pro Woche ein 7,5 Tonner LKW..........was nicht zuletzt am Schnupftabak-Konsum liegen dürfte.
Übrigens: früher haben die meisten " Unter - Tagebau-Bergarbeiter" Schnupftabak
in rauhen Mengen verkonsumiert - das sollte ein Einatmen des Kohlenstaubs verringern - durch die erhöhte "Nasenschleimproduktion" - ausgelöst durch den
( mentholhaltigen ?) Tabak wurde so mehr Staub in der Nase " gebunden". Nur benutzen die keine Papiertaschentücher, die "rotzten" sich mittels der klassischen Fingermethode im Stollen aus - Na denn Mahlzeit!

Gruß Dieter M.


Re: Holzstaub

Verfasst: Mo 10. Jan 2005, 19:06
von Edi Kottmair
[In Antwort auf #10842]
Hallo Holger,

hier ist etwas von der Berufsgenossenschaft (siehe Link).

Viele Grüße von
Edi


Re: Holzstaub

Verfasst: Mo 10. Jan 2005, 19:20
von Urs

Hallo Holger

Wenn Du die Suchfunktion betätigst, findest Du noch diverse gute Infos zu diesem Thema, unter anderem folgenden Link (Englischkenntnisse vorausgesetzt):

http://www.wood-line.de/F/F02010101.htm

Gruss
Urs


Re: Holzstaub

Verfasst: Mo 10. Jan 2005, 19:30
von Florian
[In Antwort auf #10842]
Hallo erstmal!

Also, es ist nach wie vor nicht hundertprozentig nachgewiesen das Holzstaub krebserregend ist. Eventuell problematisch ist wie du ja bereits geschrieben hast Buche und Eiche.
Man hat zwar Versuche an Ratten und Mäusen durchgeführt und bei denen haben sich auch bestimmte Erscheinungen gezeigt, allerdings wurde den Tieren der Holzstaub in solch großen Dosen verabreicht, welche bei der Holzbearbeitung so niemals vorkommen würden. Oder hast du schon mal jemanden gesehen, der gewissermaßen mit dem Löffel Holzstaub gegessen hat?
Was ich damit sagen will, nicht der Staub an sich ist entscheidend, sonder die eingeatmete Menge. Zudem ist ein Großteil der Holzstäube sowieso nicht lungengängig.
Die Krebserkrankungen, die mit Holzstaub in Verbindung zu bringen sind und welche bei Beschäftigten der holzverarbeitenden Industrie und des holzverarbeitenden Handwerks aufgetreten sind liegen in ihrer Ursache zumeist schon etwa 30 Jahre und zum Teil länger zurück. Damals waren die Vorschriften zur Absaugung an Maschinen noch nicht so wie sie heute sind. Demnach waren auch die eingeatmeten Mengen um ein vielfaches höher als heute. Und trotzdem ist nur ein sehr geringer Teil der Arbeiter heute an Lungenkrebs als Folge von Holzstaub erkrankt. In einer modernen Schreinerei ist das Risiko einer Krebserkrankung in Folge von Holzstaub nahezu bei Null.
Was heißt das aber jetzt für dich als Heimwerker konkret? Verwende einfach immer eine Absaugung oder zumindest einen Staubsack und vergiß die Sache mit dem Krebs einfach. Denn die Mengen an Staub die du dein Heimwerkerleben lang produzieren wirst stellt so keine Gefahr für deine Lunge dar.
Da ist Rauchen 1000mal schädlicher........

Gruß, Florian


Re: Holzstaub

Verfasst: Mo 10. Jan 2005, 19:43
von Dietrich

Hallo Dieter, hallo Florian,

das Problem unter Tage ist nicht der Kohlenstaub, sondern der Steinstaub der ebenfalls vorhanden ist, der Kohlenstaub geht wieder raus, aber er sorgt bei kleinen Verletzungen für die bekannten ungewollten Tätowierungen der Bergleute.

Eiche und Buche stehen im Verdacht bei langjähriger und täglich 8-stündigem Aufenthalt in dem Staub der beiden Hölzer, Krebs auslösen zu können, so meine Informationen.

Ein Schreinermeister sagte mir auf dem Hessentag, das ein Betrieb keine Lehrlinge mehr ausbilden dürfte, wenn dort mehr als 8% Buche und Eiche im Jahresmittel verarbeitet würden.

Bei Formalinhaltigen Spanplatten gibt es kein Problem, weil es dort angeblich kein Formalin mehr gibt:-(((

Gruß Dietrich


Re: Holzstaub

Verfasst: Mo 10. Jan 2005, 20:27
von MaxS

Guten abend

Das was dir der Schreinermeister erzählt hat, hat (so weit ich informiert bin) mit dem Reststaubgehalt der Abluft seiner Absaugung zu tun, die in die Arbeitsräume zurückgeleitet wird. Es gibt da Bestimmungen der BG, dass bei der Überschreitung bestimmter Grenzwerte der Staubkonzentration die Abluft nicht mehr zurückgeleitet werden darf, sofern ein bestimmter Anteil von Buchen- und Eichenstaub überschritten wird. Die genauen Werte fallen mir nicht mehr ein, aber so wichtig sind die für mich gottseidank nicht. Ein Wert ist mir bekannt: 0,2mg/m³ ist die max. Staubbelastung bei den unbeschränkt zugelassenen Entstaubern. Der wohl bekannteste Herteller: http://www.esta-senden.de

Die BG ist übrigens für mich eine der Institutionen, die am meisten Panikmache betreibt, da die immer den Hinweis geben, das Buchen- und Eichenstaub ohne Einschränkungen krebserregend seien.

Zum Thema Staubarmes Drechseln fällt mir gerade noch was ein: Ein Drechsler auf der HolzHandwerk 2004 hatte seine Röhren zur hohen Spanabnahme bis auf 2cm in ein recht dickwandigen VA-Staubsaugerrohr gesteckt und dort mit einer kleinen Schraube fixiert. Staubsaugerschlauch anschließen und dann kann man praktisch staubfrei Drechseln. Mir wäre aber die Strömungskälte am Rohr zu unangenehm.

MfG
Maximilian Schreiegg


Re: Holzstaub

Verfasst: Mo 10. Jan 2005, 20:28
von joh. t.

hallo, zu beachten sind vor allem die stäube von tropenhölzern. wer die mal ohne absauge gehobelt hat weiß wieso. sie sind außerdem stark allergiefördernd. die würmer die es in den tropen gibt, hab mal fingergroße gefunden, müßen vom baum ja auch bekämpft werden. grüße johannes