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The taming of the shrewe board, Teil 2

Verfasst: Do 5. Feb 2004, 09:50
von Christof Hartge

2. Grobes Ablängen

a) was schon mal weg kann
Das Brett ist jetzt ca. 84 cm lang, soll aber aber 66,5 lang werden. Man könnte diesen Schritt sich auch aufheben, bis die Hirnseiten abgerichtet werden. Andererseits hat es auch was für sich, nicht mehr Fläche abzurichten als nötig. Also schneide ich schon mal auf 68,5. Die 2cm lassen nachher genug Platz für das feine Justieren der Länge.
Bevor man was wegschneidet, lohnt es sich auf das Brett zu schauen, was denn am ehesten weg kann.
An einem Ende zeigen sich Risse:



am anderen auch, so ist das Leben manchmal:



Die dunklen Flecken links oben deuten auf viel Harz hin. Das wird noch interessant werden, was da zum Vorschein kommt.
An beiden Enden kommt was weg und die Risse sind gleich weggeschnitten. Den rechten Winkel zeichne ich mit dem Bleistift nicht von der Sägekante, sondern von dem Bleistiftstrich. So wird es schon mal genauer.



Re: The taming of the shrewed board, Teil 2

Verfasst: Do 5. Feb 2004, 09:52
von Christof Hartge

b) Querschnittsägen
Bevor es ans Sägen geht wieder ein Wort zur Säge. Querschnitte sind viel unproblematischer als Längsschnitte: Hirnholz fällt es überhaupt nicht ein, sich irgendwie verschließen zu wollen. Man kann diese Schnitte deshalb mit allen möglichen Verzahnungen ausführen. Wiederum sind alle Sägen außer Rückensägen geeignet. Für einen Schnitt in dieser Tiefe und Länge ist aber folgendes optimal:
Zahnweite 3-5 mm,
Querverzahnung,
möglichst keine doppelt verzahnten Blätter, wie z. B. bei der Ryoba, es geht aber zur Not.
Es kommen also in Frage: Fuchsschwanz, Kataba, Gestellsäge.

Die Gestellsäge habe ich mal hinten an gestellt, weil die in diesem Fall nur funktioniert, wenn das abfallende Holz nicht breiter als 15 cm ist. Bei einer langen Bohle, die quer geteilt werden soll, funktioniert es dann wirklich nicht mehr. Mein Lieblingswerkzeug für diese Aufgaben ist die hier, eine Disston D8, quer:





Re: The taming of the shrewed board, Teil 2

Verfasst: Do 5. Feb 2004, 09:53
von Christof Hartge

c) der Schnitt
Zuerst kommt wieder eine Kerbe und dann geht es los. Immer daran denken: Die Hand ist nur dafür zuständig die Säge von den Wänden der schmalen Schlucht, die selber erzeugt auf Abstand zu halten, sowie zu schieben und zu ziehen. Den Rest erledigt die Säge. Und wenn euch der Schnitt schief vorkommt, laßt sie ruhig mal laufen. Die macht das schon.



d) für die Schnitte mit Japansägen verweise ich wieder auf Michel Siegrist:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/2430



Re: The taming of the shrewed board, Teil 2

Verfasst: Do 5. Feb 2004, 09:57
von Christof Hartge
[In Antwort auf #98329]
e) Fertig, die Kante ist dran:



Das gleiche passiert auf der anderen Seite.
Das Brett ist grob vorgeschnitten:





Re: The taming , falsches Bild

Verfasst: Do 5. Feb 2004, 10:03
von Christof Hartge

Entschuldigung, da habe ich das falsche Bild referenziert:

So soll es sein:
c) der Schnitt
Zuerst kommt wieder eine Kerbe und dann geht es los. Immer daran denken: Die Hand ist nur dafür zuständig die Säge von den Wänden der schmalen Schlucht, die selber erzeugt auf Abstand zu halten, sowie zu schieben und zu ziehen. Den Rest erledigt die Säge. Und wenn euch der Schnitt schief vorkommt, laßt sie ruhig mal laufen. Die macht das schon.



d) für die Schnitte mit Japansägen verweise ich wieder auf Michel Siegrist:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/2430



Warum keine Gestellsäge?

Verfasst: Do 5. Feb 2004, 10:21
von Wolfgang Jordan
[In Antwort auf #98331]
Das mußt du mal genauer erklären, Christof. Die alten Schreiner haben mit der Gestellsäge alles geschnitten, sogar Schwalbenschwanzverbindungen. Warum sollte die Breite des Reststücks hier eine Rolle spielen? Ich sehe nur ein Problem, wenn die Breite des Brettes fast so groß ist wie die Länge des Sägeblattes, also so etwa 40 cm oder breiter, aber wer hat schon solche Bretter?

Gruß, Wolfgang


Re: Warum keine Gestellsäge?

Verfasst: Do 5. Feb 2004, 11:12
von Christof Hartge

Hallo Wolfgang,
vielleicht übersehe ich ja etwas. Also der Steg meiner Gestellsäge verläuft in 17cm Entfernung von den Zahnspitzen.
Jetzt kann man das Sägeblatt gerade lassen, dann kann man ca 16 cm in die eine Richtung sägen und 16 cm noch mal von der anderen Seite. Stimmt, macht zusammen 34 cm. Das hätte bei diem Brett vielleicht noch gereicht. Aber breiter als 34 cm kommt schon öfter vor.
Stellt man das Blatt quer, darf das abfallende Ende aber auf jeden Fall kaum mehr als 16 cm lang sein. Und was willst du tun, wenn du von einer 4 m Bohle ein 70 cm langes Brett abtrennst ?

Viele Grüße, Christof.


Re: Warum keine Gestellsäge? (*mit Bild*)

Verfasst: Do 5. Feb 2004, 11:39
von Wolfgang Jordan

Hallo Christof,

ach so, du hältst das Blatt in steilem Winkel zum Brett. Stimmt, so ist die reine Lehre. Wenn man die Säge flacher hält, hat man aber deutlich mehr Spielraum, wie das Beispiel von Tage Frid zeigt. Ich will auch nur sagen, daß nicht jeder eine Disston crosscut zu Hause hat.



(Die Abbildungen stammen aus 'Fine Woodworking On Hand Tools')

Gruß, Wolfgang


Abschneiden von breten Brettern

Verfasst: Do 5. Feb 2004, 13:17
von Dieter Schmid

Hallo Christof und Wolfgang,

in der Tat kommt es beim Abschneiden von breiten Brettern sehr darauf an, wie man die Säge hält. Dadurch kann man einiges an Spielraum gewinnen. Zum Beispiel hatte ich schon mal eine Küchenarbeitsplatte, 60 cm breit, 4 cm dick, massiv Buche, mit einer normalen japanischen Dozuki zerteilt, weil gerade nichts anderes zur Hand war. Der Schnittwinkel ist dann nicht ganz optimal, aber es geht.

Grüße
Dieter


Re: Abschneiden von breten Brettern

Verfasst: Do 5. Feb 2004, 14:23
von Christof Hartge

Hallo Wolfgang, hallo Dieter,
ihr habt natürlich recht. Ich meine ja auch geschrieben zu haben, dass es mit nahezu jeder Säge geht. (Die Dozuki finde ich schon ein Ding, wow). Die Disston stellt für mich nur ein gewisses Optimum dar. Aber wahrscheinlich geht dann sowas im Eindruck eines Bildes unter. Dem will ich abhelfen. Wolfgang und Michel Siegrist könnte ich bei einer Redaktion eure Bilder benutzen? Dann kann ich die verschiedenen Sägetypen alternativ nebeneinander stellen.

Viele Grüße, Christof.