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Oberflächenbehandlung von Birnbaumholz

Verfasst: Sa 3. Jan 2004, 15:29
von Franz Kessler

Hallo Holzwerker!
Zurzeit schnitze ich an einem sehr schönen Wappen, als Holz verarbeite ich erstmalig Birnbaumholz und ich bin begeistert wie gut sich dieses Holz schnitzen lässt. Da ich mich so langsam der Vertigstellung nähere, beginne ich mir über die Oberflächenbehandlung Gedanken zu machen. Frage an euch: Ist bei diesem Holz auf besondere Dinge zu achten und was würdet ihr mir empfehlen. Ich hatte eigentlich vor die natürliche Farbe zu belassen, höchstens einen Ton abzudunkeln. Einen Beizversuch will ich auf jeden Fall an einem Brobestück vornehmen aber ich befürchte durch die vielen Anteile von Stirnholz wird der Versuch nicht gut ausfallen.
im Voraus besten Dank Franz



Re: Oberflächenbehandlung von Birnbaumholz

Verfasst: So 4. Jan 2004, 11:51
von reinhold

hallo,
wenn es nachdunkeln soll, ist Ölen mit Leinölfirnis/Terpentin-Mischung gut geeignet.
Wenn es hell bleiben soll und nur ganz wenig nachdunkeln, würde ich Danish Oil nehmen.
Beizen ist nicht ratsam, zum einen wegen des Hirnholzes, zum andern weil Beizen die Fasern aufstellt und die geglättete Oberfläche aufraut.

Gruss
reinhold


Re: Oberflächenbehandlung von Birnbaumholz

Verfasst: So 4. Jan 2004, 12:58
von Franz Kessler

Hallo Reinhold!
Vielen Dank für deinen Beitrag allerdings kenne ich weder Danish Oil noch habe ich Erfahrung mit Leinölfirnis/Terpentin-Mischung.Wenn ich mir diese Sachen besorge ist die Anwendung auf der Verpackung beschrieben? Ausprobieren möchte ich beides.
Nochmal vielen Dank Franz


Re: Oberflächenbehandlung von Birnbaumholz

Verfasst: So 4. Jan 2004, 15:03
von reinhold

hallo,
über Leinöl/Terpentin gab es hier im Forum längere Debatten - einfach mal nachschauen.
Leinölfirniss gibt es im Baumarkt. echtes (Balsam) Terpentin gibt es in meinem Baumarkt auch - eventuell nicht in jedem, einfach mal nachfragen.
Danish Oil , hergestellt von Rustin, wird von verschiedenen Versendern angeboten.
mit freundlichem Gruss
reinhold


Trochnungszeiten von frisch geschlagenen Birnbaumh

Verfasst: So 15. Feb 2004, 19:46
von Heiner Tognino

Hallo,

ich habe einen relativ starken Stamm Birnbaumholz 50 cm Stammdurchmesser im Sägewerk zu 30 mm Bohlen schneiden lassen. Wie lange müssen die Bohlen trocknen. Weiß das einer von Euch erfahrenen woodworkern. Vielleicht noch eine Frage: Es es Besser die Bohlen draußen zu lagern, unter einem Vordach o.ä, oder im Keller.
Freue mich auf profunde Antworten.

Vielen Dank

Heiner Tognino


Re: Trochnungszeiten von frisch geschlagenen Birnb

Verfasst: So 15. Feb 2004, 20:52
von Dietrich

Hallo Heiner,

vor drei Jahren hatte ich auch das Glück einen Birnbaum zu bekommen, also Glückwunsch!

Zwei Jahre sollten es schon sein, bis Du damit was anfangen kannst. Ich habe meinen Stamm auf 40mm schneiden lassen, er liegt jetzt 3 Jahre, da ich ihn aber noch nicht brauche, gönne ich ihm noch Zeit:-)
Lagerung im Keller ist das schlimmste was man machen kann, eher unter einem Carport, also überdacht, so kommt er auf etwa 20% Feuchtegehalt, anschließend noch mal ein paar Monate in geheizten Raum z.B. Werkstatt, so verliert er noch mal ungefähr 5% Feuchte.

Bevor Du ihn aufschneidest, eine kleine Probe, so 100g auf die Brief- oder Diätwaage, dann 1,5h in den 110°C heißen Backofen, nach Abkühlung wieder auf die Waage, der Verlust sollte kleiner 12% sein, dann kannst Du schon mal Besäumen:-)

Gruß Dietrich



Re: Trochnungszeiten - Faustformel

Verfasst: Mo 16. Feb 2004, 01:07
von Jörg Ed. Hartge

Es gibt eine alte Regel und die besagt: 1 Jahr Lagerungszeit je cm Brettdicke. Im übrigen kann ich mich der Aussage von Dietrich anschließen: Lagern im Keller ist schlecht. Luftiger aber regengeschützter Standort ist gut. Nachtrocknen in der Werkstatt ist notwendig.

Gruß
Jörg


Re: Trochnungszeiten - Faustformel

Verfasst: Mo 16. Feb 2004, 09:13
von Tom

Hallo zusammen,

gilt das für alle Holzsorten ? Ich habe demnächst das Vergnügen, an Zwetschge und Apfelbaum zu kommen. Müssen diese ebenso gelagert werden ? Ist es notwendig, die Stämme sofort in Bohlen zurechtzusägen (noch im nassen Zustand) ?

Gruss,
Tom


Re: Trochnungszeiten - Faustformel

Verfasst: Mo 16. Feb 2004, 21:06
von Dietrich

Hallo Tom,

absolut ja, denn dann besteht die Chance das die Dielen sich nur ein wenig verziehen, wenn Du lange genug warten würdest, würde der Stamm an vielen Stellen reißen.
Das liegt daran das die Außenbereiche des Stammes das jüngere nassere Holz enthalten, innen das Holz ist härter und hat weniger Feuchte. Wenn der Stamm trocknet, schrumpft das Außenholz und bekommt keilförmige Risse, deren Spitze am oder im Kernholz enden.
Je dünner die Bretter desto weniger Risse, aber desto mehr Wellen, bis es dann gehobelt ist bleibt nicht mehr viel, ist so eine Gradwanderung. Beste Erfahrungen habe ich bei Obsthölzern mit 35-40mm Dielenstärke gemacht.

Gruß Dietrich


Re: Trochnungszeiten von frisch geschlagenen Birnb

Verfasst: Mo 22. Mär 2004, 18:33
von Udo Riedesel
[In Antwort auf #98747]
Sehr geehrter Herr Tognino,
genau weiß ich es wirklich nicht mehr, wann wir uns beim mdr entweder in Halle oder in Magdeburg zum ersten Mal getroffen haben. Per Zufall bin ich auf diese Seite gekommen, wollte Sie auch telefonisch erreichen - leider gibt mir das Telefonbuch von Schönebeck keine Telefonnummer an. Sind Sie etwa in der letzten Zeit aus Ihrer Super - Villa in Schönebeck - Bad Salzelmen aus- oder umgezogen? Da ich in der letzten Zeit einige uns beide betreffende unerfreuliche Dinge - u. a. über Herrn von Bismarck - in Erfahrung bringen mußte, wäre ich Ihnen doch sehr verbunden, wenn wir uns auf diesem Weg einmal per e - mail austauschen könnten und würden. U. Riedesel