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Risse in Leimholzplatte
Verfasst: Fr 2. Jan 2004, 15:48
von Dietrich
Hallo Holzwerker,
wenn eine fertig verleimte Kirschholzplatte innerhalb der benötigten Länge kleinere Risse aufweist, man aber keinen Ersatz dafür zur Verfügung hat, kann man diese Risse mit Lötzinn verschließen?
Falls ja, wie gehe ich da vor?
Ich hatte voe Jahren von dieser Technik gehört, die man nutzt um Fehlerholz zu verbessern, habe aber damals dieser Technik keine Aufmerksmkeit gewidmet, wiel ich nicht dachte Diese einmal zu brauchen!
Wer kennt sich aus?
Bin für Hilfe dankbar.
Gruß Dietrich
Re: Risse in Leimholzplatte
Verfasst: Fr 2. Jan 2004, 17:34
von Detlef Fallisch
Dietrich,
mit Lötzinn geht das nur, wenn Du vorher die komplette Leimholzplatte mit dem Lötbrenner dunkelrot erhitzt, dann das flüssige Lötzinn in den Spalt tropfen läßt und alles langsam abkühlen läßt :-)
Gruss Detlef
Scherzkeks *NM - Ohne Text*
Verfasst: Fr 2. Jan 2004, 18:05
von Dietrich
Zinnintarsia
Verfasst: Fr 2. Jan 2004, 18:32
von Berthold Cremer
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In Antwort auf #97482]
Hallo Dietrich!
In einem neueren Drechselbuch habe ich von Zinnintarsia gelesen. Dort steht, dass man mit Geschickt das Zinn auch ohne Brandspuren in das Holz bekommen kann. Es ist aber wohl sinnvoll, den Hohlraum schwalbenschwanzförmig auszuarbeiten, damit das Zinn besser hält. (Mit Wismuth kann man die Schmelztemperatur herabsetzen und mit 3 - 5 % Silber den Glanz erhöhen.)
Ob es in einem Brett gut aussieht ist sicher Geschmackssache.
Berichte doch bitte von deinen Ergebnissen.
Gruß
Berthold
Re: Zinnintarsia
Verfasst: Fr 2. Jan 2004, 20:21
von Dietrich
Hallo Berthold,
vielen Dank für Deinen Tipp, aber ich wollte die Risse mit Zinn auffüllen, nicht extra ausarbeiten.
Wenn ich den Riss mit der Säge ausschneiden würde, und ein Stück Kirschholz einsetzen, wäre es auch gut, aber eben nur ausgebessert. Wenn ich den Riss seitlich mit 2 Brettchen verschließe, und in die stehende Leimholzplatte, das flüssige Zinn in den Riss laufen ließe, hoffte ich Brandspuren zu vermeiden, sowas habe ich halt noch nie gemacht. Aber ich stelle mir vor, somit das Beste aus einem Holzfehler zu machen. Es haben ja noch nicht so viele Teilnehmer gelesen, es könnte ja sein das noch einer dabei ist der so etwas schon mal ausprobiert hat.
Gruß Dietrich
Re: Zinnintarsia
Verfasst: Fr 2. Jan 2004, 22:02
von Detlef Fallisch
Hallo Dietrich,
ich war mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob deine Frage wirklich ernst gemeint war. Von einer Aufarbeitung eines Holzbrettes mit Metall oder Lötzinn habe ich noch niemals etwas gehört oder gelesen.
Ich kann es mir allerdings auch kaum vorstellen, mit flüssigem Metall ein Holzbrett zu flicken. Erstens ist das Zinn weit über hundert Grad heiß und zweitens geht Lötzinn mit Holz kaum eine innige Verbindung ein. Wo soll denn der Vorteil einer solchen Behandlung liegen? Außerdem müßtest Du ja auch noch anschließend das Lötzinn durch ein Furnier oder ähnliches wieder verdecken, damit es nicht sichtbar ist. Aber selbst, wenn Du es ohne das schöne Kirschholz zu ruinieren oder in Brand zu setzen, schaffst das Lötzinn in den Riss zu bekommen, wie willst Du dann die Flickstelle nachbearbeiten? Hobeln scheidet aus und beim Schleifen wird wird das Lötzinn über die edle Kirscholzoberfläche geschmiert.
Ich würde wirklich die konventionelle Technik bevorzugen. Aber vielleicht hast Du ja doch eine Technik entdeckt die keiner bisher kannte und die vielleicht doch einen Vorteil bietet.
Gruss Detlef
Re: Zinnintarsia
Verfasst: Fr 2. Jan 2004, 22:22
von Friedrich Kollenrott
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In Antwort auf #97485]
Dietrich,
das ist mir auch ein Rätsel. Holz mit Zinn ausflicken- welchen Sinn soll das machen? Von allem anderen abgesehen- auch wenn es gelingt, wie soll das aussehen?
Wenn das schon etwas flüssiges in die Risse soll, dann vielleicht ein Kunstharz oder Ähnliches.
Aber Du solltes das wohl doch besser lassen, am Ende ist das Holz endgültig verpfuscht.
Friedrich
Re: Zinnintarsia
Verfasst: Fr 2. Jan 2004, 23:32
von Dietrich
Hallo Friedrich,
jetzt machst Du mir auch noch Angst, ich glaube ich werde die betroffenen Stücke herausschneiden und kleine Leisten des gleichen Holzes einsetzen, das habe ich schon Öfter praktiziert, nach dem Verschleifen sieht man fast keinen Fehler mehr.
Werde damit aber noch ein wenig warten, man weiß ja nie, es könnte doch noch jemand......:-)
Gruß Dietrich
Re: Zinnintarsia
Verfasst: Sa 3. Jan 2004, 13:53
von Bernhard Dirr
Hallo,
ich habe tatsächlich mal auf irgendeiner Möbel-Ausstellung sowas ähnliches gesehen, also Silber oder Zinn großflächig in Holz-Fehlstellen eingeschmolzen. Das entspricht aber nicht meinen Geschmack, darum habe ich mich nicht weiter darum gekümmert.
Was hältst Du von Schellack-Stangen, die man auch mit dem Lötkolben abschmelzen kann, um Fehlstellen auszubessern? So bleibt von Deiner ursprünglichen Idee immerhin noch der Lötkolben:-)
Ok - das mit dem Lötkolben war ein dummer Scherz, aber trotzdem halte ich Schellackstangen für eine überlegenswerte Alternative.
gruß,
Bernhard
Re: Risse in Leimholzplatte
Verfasst: Sa 3. Jan 2004, 13:54
von Edi Kottmair
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In Antwort auf #97482]
Hallo Dietrich,
das mit dem Zinn habe ich auch noch nie gehört. Letztes Jahr im Restaurationskurs haben wir schmale Risse in Massivholz mit Furnierstreifen ausgebessert (mehrere übereinander; verschieden lang, um die Form des Risses nachzubilden). Für breitere Risse (über ca. 2 mm) haben wir entsprechende Leistchen gehobelt bzw. geschnitzt und eingesetzt. Jedenfalls haben wir keinerlei Kitt oder Ähnliches verwendet.
Viele Grüße von
Edi