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teakholzbearbeitung

Verfasst: Mi 10. Dez 2003, 14:24
von Lisa

Mein Mann möchte ein Flaschenständer aus Teakholz bauen. Er weiß, daß man nicht alle Schrauben verwenden kann. Wer kann mir sagen, welche Schrauben für Teakholz verwendbar sind und welche Oberflächenbehandlung am geeignetsten ist?


Re: teakholzbearbeitung

Verfasst: Do 11. Dez 2003, 20:50
von Michl

Wenn er wirklich Teak verwenden will, dann achtet bitte beim Einkauf auf das FSC-Siegel!!! Nur Holz mit FSC-Siegel ist wirklich aus schonendem Holzabbau. Nicht auf das PEFC-Siegel oder andere hören - das sind von der Industrie gemachte Siegel ohne Glaubwürdigkeit.
So weit ich mich erinnern kann, ist es bei Teak nicht alzuschwer in Deutschland FSC-Holz zu bekommen. FSC bietet Listen mit Holzhändlern an.

Genauere Infos gibt´s bei www.Greenpeace.de oder bei www.fsc-deutschland.de

Ich find´s immerwieder schade, wenn die Wunderbarsten Wälder dieser Erde für deutsche Wohnzimmer draufgehen.


Re: teakholzbearbeitung

Verfasst: Do 11. Dez 2003, 21:11
von Martin Eichler

Hallo Lisa,
technologische Merkblätter verneinen Kontaktkorrosion mit Eisen, Kupfer oder Messing. meine Erfahrung jedoch ist, daß es zumindest bei Kontakt mit Salzwasser zu unschönen Schwarzfärbungen kommt. Ich würde Messingschrauben vorziehen. Teakholz braucht keine Oberflächenbehandlung, wird jedoch silbern. Im Innenausbau verwendet man jedoch gerne Teakölpräparate, um den Holzton hervorzuheben.
Gruss
Martin
Im Übrigen finde ich die Hinweise von Michl überlegenswert


Re: teakholzbearbeitung

Verfasst: Do 11. Dez 2003, 22:53
von Dietrich

Hallo Michl,

zu Deinem letzten Satz, wenn die Möbel aus den Wohnzimmern vererbt/angenommen werden, sieht es etwas besser aus, um den Wald meine ich.

Gruß Dietrich


Re: teakholzbearbeitung

Verfasst: Sa 13. Dez 2003, 00:26
von Michl

Wie meinst´n das?

Meinste wenn Du Teakmöbel baust und die dann weitervererbst,
oder meinste wenn Du schon gebaute, alte Mobel selber erbst... ?


Re: teakholzbearbeitung

Verfasst: Sa 13. Dez 2003, 01:40
von Dietrich

Hallo Michl,
gemeint habe ich wenn man Möbel aus seltenen Hölzern baut, und die über mehrere Generationen Verwendung finden, dann ist das vertretbar.

Bin mir natürlich bewusst das dieses Verhalten heute nicht modern ist, entweder muß ein Umdenken stattfinden, oder wir nehmen mit noch mehr Spanplatte vorlieb.
Gruß Dietrich


Re: teakholzbearbeitung

Verfasst: Sa 13. Dez 2003, 02:06
von Michl

Keine Frage - es ist sinnvoller Qualitätsmöbel zu bauen, die ein paar Generationen lang leben. Aber dazu braucht man doch nicht unbedingt seltene Hölzer und schon gar keine die vom aussterben bedroht sind oder andere Umweltschäden nach sich ziehen!
Was ist denn mehr wert? - ein Möbel das vielleicht hundert oder zweihundert Jahre lang verwendet wird oder ein Baum, der tausende Jahre seine Dienste tut (Reinigung der Luft, des Wassers, befestigung des Bodens, Klimaregulierung, Lebensraum für x-erlei Tiere und Pflanzen, etc. etc.)und vielleicht auch noch einer der Letzten auf unserer Erde ist.

Also: Kauft Euch einheimische Hölzer oder wenn´s denn ausländische sein müssen, dann welche mit "gutem Gewissen" - sprich FSC-Siegel!

Übrigens: Die Palette der Hölzer, die in Deutschland wachsen decken alle nötigen Bereiche vollständigst ab! Es gibt Hölzer in allen Härten (die nötig sind), in wunderbarsten Farben (Zwetschge, Birne, Reineclaude, Elsbeere, usw.), mit allerlei Eigenschaften, wie z.B. Wasserbeständigkeit (Eiche, Lärche,...).

UNTERSTÜTZT DIE EINHEIMISCHE HOLZWIRTSCHAFT UND ENGAGIERT EUCH GEGEN DIE ZERSTÖTUNG DER LETZTEN URWÄLDER DIESER ERDE!

Das mußte ich jetzt mal loswerden.:-)


Re: teakholzbearbeitung

Verfasst: Sa 13. Dez 2003, 10:02
von Dietrich

Hallo Michl,
dem kann ich mich anschliessen, aber die Frage bezog sich halt auf Teak, was ich nicht besonders mag, auch aus den von Dir genannten Gründen.
In Bezug auf Wetterfestigkeit ist noch das Holz der Robinie zu nennen, das zusammen mit Thaiteak die höchste Stufe der Außenverwendbarkeit einnimmt.

Gruß Dietrich


Re: Heimische Hölzer

Verfasst: So 14. Dez 2003, 01:09
von Martin Krenzer

Hallo,
auch wenn es immer weiter von Lisa's Ursprungsfrage abweicht, hier trotzdem ein paar wenige Anmerkungen:
Michl, ich gebe dir vollkommen Recht: man kann sehr gut auf exotische Hölzer verzichten, die heimischen (oder besser: nord- und mitteleuropäischen, denn wie bspw. mit südeuropäischen Olivenbäumen umgegangen wird, war in diesem Forum, glaube ich, schon zu lesen) Hölzer sind auch "für alle Lebenslagen" geeignet. Wir haben z.B. bei unserer Holzterrasse bewusst nicht auf Bangkirai gesetzt, sondern stinknormale Fichte genommen. Zum Drechseln kaufe ich auch kein Tropenholz, obwohl das sicherlich seinen Reiz hätte.
Was mich aber stutzig macht, ist das Preisverhältnis. Ein paar Beispiele:
-Nur das Holz für einen Terrassentisch aus schlichter Fichte, den ich letztes Jahr gebaut habe, war teurer als ein fertiger Tisch aus Teakholz bei einem Schnäppchen-Markt (und die Verarbeitung war nicht schlecht).
-Für eine kleine Kantel zum Drechseln aus Birnbaum oder Zwetschge in den Maßen 6x6x15 cm werden zwischen 6 und 8 EUR verlangt. Das gibt gerade so einen kleinen Kerzenständer!
-Wir hatten uns für eine neue Haustür verschiedene Angebote machen lassen: Der Preisunterschied zwischen einer aus Bangkirai oder aus nordischer Fichte lag bei rund 50 EUR, und das bei einem Gesamtpreis von ca. 3000 EUR.

Da stimmt doch irgend was nicht! Ich bin schon der Überzeugung, dass wir als Verbraucher durch unser Nachfrageverhalten die Macht haben, bestimmten Entwicklungen entgegen zu wirken. Aber da gibt es Grenzen, bei denen der Verbraucher noch mitspielt, nämlich dann, wenn der zusätzliche Preis, den man zur Wahrung der ökologischen/moralischen/religiösen/ideologischen Einstellung zahlen muss, in keinem Verhältnis mehr steht. Denn, machen wir uns nichts vor: jeder ist sich selbst der Nächste, wenn ich z. B. für Plockholz das Gleiche zahle wie für nordische Kiefer, wähle ich trotz aller moralischer Vorbehalte das Plockholz!
Hier muss ein Umdenken statt finden, und das für meine Begriffe bei den Anbietern aus der westlichen Welt!
Es grüßt Euch

Martin Krenzer




Re: Heimische Hölzer

Verfasst: So 14. Dez 2003, 01:32
von Dietrich

Hallo Martin,
kein Wunder das die Teakmöbel so billig sind, die werden verbotenerweise in Kambotscha geschlagen, illegal mit Hilfe von bestochenen Grenzern nach Thailand ausgeführt, dort in Kinderfabriken zu Gartenmöbel verarbeitet, so wie die 6-12 jährigen Jungs dort arbeiten, macht das bei uns nicht der letzte Hinterhofschreiner. Ohne jegliche persönliche Schutzausrüstung, weden dort z.B. Zapfen mit in Tischfräsen eingespannten Kreissägeblättern, freihand ohne jeglichen Anschlag auf der Tischplatte liegend gefräst, habe ich mal im TV gesehen!
In diesen Fabriken wird 12-15 Stunden am Tag gearbeitet, und anschließend auf einem Stuhl geschlafen. Diejenigen die so produzierte Waren anbieten müssen wenigstens boykotiert werden, da unser Staat diesen Menschenrechtsverächtern nichts entgegensetzt!

Gruß Dietrich