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Längsschnitte mit Fuchsschwänzen
Verfasst: Mi 3. Dez 2003, 12:27
von Philipp
Werte Gemeinde,
meine hier schon einmal früher angefragte Problematik hinsichtlich des Aufsägens von Stämmen hat sich mit Hilfe eines Kleinstsägewerkes glücklicherweise erübrigt (und ich bin im Besitz von schönen, allerdings noch feuchten und schweren Kirsch- und Birnbaumbrettern).
Aber es gibt doch immer wieder Projekte (z.B. kurze Stammabschnitte), deren Längsaufsägen sich doch evtl. lohnen kann, wenn man ein paar schöne Brettchen dabei herausbekommt. Hier trage ich mich mit dem Kauf einer großen Japanlängssäge, deren Preis mich allerdings noch vom Kauf zurückgehalten hat).
Daher die Frage: hat jemand mit den Fuchsschwänzen, die z.B. Dieter anbietet Erfahrungen hinsichtlich langer oder vieler Längsschnitte gemacht? Kennt vielleicht jemand sogar diesen Fuchsschwanz XT Superior 2700 von BAHCO? Mich würden Eure Erfahrungen sehr interessieren. Es muß ja nicht immer Japan sein...
Danke und Gruß
Philipp
Re: Längsschnitte mit Fuchsschwänzen
Verfasst: Mi 3. Dez 2003, 13:25
von Christof Hartge
Hallo Philipp,
nein es muß nicht immer Japan sein. ich säge eigentlich alle meine Teile längs mit der Hand auf.
Ich mach das am liebsten mit einer Gestellsäge und Schlitzsägeblatt: Wie das geht steht hier:
http://www.woodworking.de/cgi-bin/forum/webbbs_config.pl/read/3880Dieters Fuchsschwänze laufen sicher gut. Allerdings haben sie nur eine sog. Universalverzahnung und das ist nicht das optimale für Längsschnitte. Bei den Nachschärfbaren hast du jedoch die Möglichkeit die Zähne nach deinen Wünschen nachzuschärfen und in eine echte Längsverzahnung umzuwandeln.
Du kaufst dir bei englischen Werkzeughändlern eine Disston D8 Rip, 6 Tpi. Da machst du nichts falsch.
Viele Grüße, Christof.
PS: Dein Kleinstsägewerk, ist das so eine Motorsägenkonstruktion ?
Re: Längsschnitte mit Fuchsschwänzen
Verfasst: Mi 3. Dez 2003, 14:10
von Philipp
Hallo Christof,
das mit der Gestellsäge kenn' ich schon. Aber sie kann dort nicht helfen, wo man z.B. einen Stamm mittig längs teilen will und jede Hälfte breiter ist, als der Abstand zw. Sägeblatt und Mittelsteg der Säge.
Taugt die Disston D8 Rip, 6 Tpi wirklich gut für vorwiegend Längsschnitte? Watt kostet denn so ein Teil?
Gruß, Philipp
P.S.: das Kleinstsägewerk ist so ein sog. Mobiles Sägewerk, das sich jemand hier in der Gegend aber fest installiert hat. Eine bewegliche Bandsäge hebt die Bretter oder Bohlen einzeln ab. Feine Sache, das!
Re: Längsschnitte mit Fuchsschwänzen
Verfasst: Mi 3. Dez 2003, 15:49
von Christof Hartge
Ach so. Ich würde dir für das Aufsägen von Stämmen und für das Aufsägen von Brettern grundsätzlich verschiedene Sägen empfehlen.
Bei Stämmen brauchst du andere Sägen: Klobsäge, Schrotsäge, generell für 2-Mann Betrieb. Dazu mußt du nur das Archiv ein bißchen durchforsten. Ob da ein Fuchsschwanz, auch die besten wirklich geeignet ist, bin ich nicht so sicher. Ich denke mal die sind für Durchmesser bis 25/30 cm geeignet.
Viele Grüße, Christof.
Re: Längsschnitte mit Fuchsschwänzen
Verfasst: Do 4. Dez 2003, 10:29
von Bernhard Dirr
Hallo zusammen,
als reiner Theoretiker in Sachen Baum mittig aufschneiden: würde es sich nicht enpfehlen, den Baum zu spalten? ist ja nur mal ne Idee....
Bernhard
Baumspalten
Verfasst: Do 4. Dez 2003, 12:25
von Philipp
Hallo Bernhard,
die Idee ist grandios! Aber nicht unbedingt für alle Hölzer gleich gut anwendbar. Mir geht es öfters mal um Obstbäume bzw. Stammabschnitte derselben, und die lassen sich nur sehr schlecht spalten, da meist drehwüchsig oder mit sehr unregelmäßigem Faserverlauf. Eschen, Linden o.a. sind da einfachere Kandidaten. Außerdem habe ich keine Spaltkeile.
Christof: so ca. 25-30 cm, evtl. etwas darüber ist auch mein Maximum. Mehr ist mit "gewöhnlichen" Sägen sicherlich kaum machbar.
Gruß, Philipp
Re: Längsschnitte mit Fuchsschwänzen
Verfasst: Mo 15. Dez 2003, 17:16
von Ralf Konow
Der Witz ist ja die Zahnung bzw. die Ausrichtung der Zähne...
Bei der (eben pefekt geeigneten) Japanerin sind sie in Schnittrichtung geneigt (wie ein Pultdach). Dadurch heben sie die Faser (ähnlich einem Hobel) ab. Der Fuchsschwanz hat die Zähne "gerade" (wie ein Satteldach) kratzt daher nur drauf lang; wenn er ganz scharf ist, arbeitet er vielleicht noch wie eine Ziehklinge, sonst gar nicht mehr..
Wäre mal ein interessantes Experiment, die Zähne bei einem Fuchsschwanz so zu schleifen, dass sie in Schittrichtung rechtwinklig sind...
Ralf
Re: Längsschnitte mit Fuchsschwänzen
Verfasst: Mo 15. Dez 2003, 19:52
von Christof Hartge
Hallo Ralf,
auch eine japanische Längsschnittverzahnung arbeitet kaum wie ein Hobel. Meine Ryoba hat einen Brustwinkel von 83°. Ein schneidendes Hobeleisen kann kaum einen Winkel über 60° haben, danach fängt ziemlich bald das Schrappen an. Ein Fuchsschwanz oder Gestellsägeblatt kann einen Brustwinkel von mindestens 90° haben. Es bleiben also 8°Differenz. Vermutlich ist ein noch geringerer Brustwinkel nicht möglich, weil das das Material nicht lange mitmachen würde.
Um in deinem Bild zu bleiben: auch eine westliche Verzahnung hat die Form eines Pultdaches. Als "Satteldach- Form" wird eigentlich nur die Schittersäge ausgeliefert.Ich versichere dir, dass ein konsequent auf Stoß gefeilter Fuchsschwanz in nichts einer japanischen Längsverzahnung nachsteht.
Viele Grüße, Christof.
Was ich noch ergänzen wollte
Verfasst: Mo 15. Dez 2003, 22:27
von Christof Hartge
Ralf, Du schreibst es wäre ein interessantes Experiment Fuchsschwänze mit in Stoßrichtung rechtwinkligen Zähnen zu feilen.
Genauso sind amerikanische Fuchsschwänze für Längsschnitte immer gefeilt worden.
Viele Grüße, Christof.