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Welche Feile

Verfasst: Mi 1. Okt 2003, 13:38
von Stefan Picker

Hallo!
Habe mir eine Gebrauchte Gestellsäge zugelegt. Muss es damit auch mal versuchen! Bin schon gespannt. Welche Arbeiten sollte man damit nicht ausführen?
"Leider" muss ich die Säge aber schärfen. Welche Feile benutzt man dafür und was sollte ich dabei beachten? Die Idee mit der selbstgebauten Einspanneinrichtung für wie Hobelbank habe ich mir schon abgeschaut.
Danke und Gruß, Stefan


Re: Welche Feile

Verfasst: Mi 1. Okt 2003, 14:02
von Christof Hartge

Hallo Stefan,
wups, du gehst aber ran. Also hier aus meinen auch noch ziemlich neuen Erkenntnissen zum Sägenschärfen:

Du brauchst eine ausgewiesene Sägefeile, bedenke, dass du es mit gehärtetem Stahl zu tun hast.
Die Größe der Feile richtet sich nach der Zahnweite deiner Säge. Sind es von Spitze zu Spitze 3 mm (Absetzsägeblatt) reicht eine Feile mit einer Breite von 6, 3 mm völlig aus. Bei einer Zahnweite von 5 mm darf es dann schon etwas mehr sein (9mm).

Kauf dir gleich mehrere Feilen. Sie nutzen sich leider recht schnell ab. Wenn es anfängt zu quietschen, nimm eine neue Seite, wenn jede Seite quietscht, kannst du sie wegwerfen.

Bessere Ergebnisse erhältst du, wenn du den Grad der Schränkung reduzierst. Ich mach es so: Mit einer feinen Flachzange bringe ich die Schränkung auf 0, danach gebe ich ihr mit der Schränkzange eher weniger als mehr Schränkung zurück.

Kontinentale Sägen sind meist mit einer Art Universalverzahnung ausgestattet, die Anleitung dafür findest du hier.:http://www.feine-werkzeuge.de/ind.htm

Briten und Amerikaner geben ihren Zähnen eine differenzierte Verzahnung je nach dem, ob die Säge hauptsächlich quer oder längs zur Faser schneiden soll. Eine Anleitung dazu findest du hier: http://www.vintagesaws.com/cgi-bin/frameset.cgi?left=saws&right=/library/library.html

Viele Grüße, Christof.


Re: Welche Feile

Verfasst: Mi 1. Okt 2003, 14:15
von reinhold

Hallo Stefan,
alles okay, was Christoph schreibt, aber vielleicht ist es keine schlechte Idee, zuerst zu prüfen, ob alle Zähne gleich lang sind und dann eventuell die Säge abzurichten.
Ich feile meine Sägen nach der Methode von Tage Frid, also rechtwinklig zum Blatt. Wenn es Dich interessiert, kann ich Dir die entsprechenden Seiten aus dem Buch "Holzverbindungen" von T.F. kopieren - das Buch ist leider vergriffen.
viele Grüsse
reinhold


Re: Welche Feile

Verfasst: Mi 1. Okt 2003, 14:31
von Wolfgang Jordan
[In Antwort auf #96143]
Hallo Stefan,

deine Frage, was du mit der Gestellsäge nicht machen solltest, habe ich nicht verstanden. Die Amis sagen: 'Jedes Werkzeug ist ein Hammmer, außer dem Beitel, der ist ein Schraubenzieher.' Demnach ist eine Säge zu allem gut außer zum Schrauben drehen ;-)

Ob Christofs Angaben zur Breite stimmen, habe ich nicht nachgerechnet. Jedenfalls sollte jeweils nur höchstens die halbe Breite der Feile benutzt werden. So kann man alle drei Kanten der Feile hernehmen, ohne daß sich die Abnutzungsspuren überlappen.

Zum Geräusch, daß das Schärfen macht, kann ich nichts aus eigener Erfahrung beisteuern. Am Ende dieses sehr interessanten Beitrags zur Geschichte der Säge zeigt eine Karikatur, daß du mit ziemlichem Gequietsche rechnen mußt:
http://www.sbg.at/sendlhofer/geschichte/geschichte.htm

Gruß, Wolfgang


Wenn die Feile quietscht

Verfasst: Do 2. Okt 2003, 10:06
von Christof Hartge

Hallo Wolfgang,
wenn das Sägeblatt wirklich kurz eingespannt ist, also am Zahngrund, quietscht eine scharfe Feile nicht, sie schrappt nur.

Zu den Feilengrößen: Ich hab es auch nicht nachgeechnet, nur an meinen Blättern ausprobiert, genau nach deinem System: jede Flanke soll nur zur Hälfte abgedeckt sein.

Zum Feilenverbrauch: Wenn man nur nachschärfen muß, reicht oft ein Feilenstrich und die Feile hält lange.
Wenn die Zähne dagegen neu geformt werden, kann man locker schon mal eine Feile für ein Sägeblatt rechnen.

Viele Grüße, Christof.