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Holzbank

Verfasst: Mo 14. Apr 2003, 12:35
von Volker

Hallo,
ich möchte die Sitzfläche einer Gartenbank an der das Holz sehr unansehnlich geworden ist mit ca. 30mm starken Holzbrettern erneuern. Teak ist mir zu teuer. Was für eine preiswertere Alternative würdet Ihr mir empfehlen.


Re: Holzbank

Verfasst: Mo 14. Apr 2003, 12:49
von Thomas Jacobi

Hallo Volker,

An einheimischem faellt mir da spontan Eiche und Laerche ein. Ich wuerde aber auch die Option kleine Staemmchen-rundhoelzer Frischholz beliebiger Laubholzarten in Betracht ziehen. Kriegt man praktisch gratis beim Auslichten in Garten und Forst und erneuert es halt sobald nicht mehr in Ordnung. Hat auch seine Aesthetik.

Mit frdl. Gruss,
Thomas


Re: Holzbank

Verfasst: Mo 14. Apr 2003, 20:05
von Christian Otto

Hallo Volker!

Ich kann Dir aus eigener Erfahrung sehr zu Lärche raten. Habe selbst recht viel damit gearbeitet in letzter Zeit und bin sehr positiv überrascht. Beim Einkauf solltest Du aber besonders auf eine feine Maserung achten, es zahlt sich beim bearbeiten und später in Bezug auf Risse echt aus! Bei sachgerechter konstruktiver Verarbeitung stellt Lärche meiner Meinung nach eine echte Alternative zu Tropenhölzern dar. Das FSC (?)- Logo ist erwiesenermaßen kein Garant für ökologisch vertretbare Forstwirtschaft, das aber nur nebenbei.

Viel Spass beim werkeln,

christian



Re: Holzbank

Verfasst: Mo 14. Apr 2003, 22:36
von Andreas Winkler
[In Antwort auf #94870]
Hallo Volker,

Preiswerteste Alternative: Kiefer.
Du kannst natürlich auch mehr investieren und Eiche bzw. Robinie verwenden.
Das letztgenannte ist genauso witterungsbeständig wie Teak.
Druckimprägniertes Holz ist natürlich auch geeignet, jedoch teurer als "normales" Nadelholz. Bei der ausschließlichen Verwendung von Kernholz erübrigt sich meiner Meinung außerdem imprägniertes Holz. Zumindest bei der von Dir angestrebten Verwendung. Mit unbehandeltem Holz hast Du keine Probleme bei der Entsorgung nach Ablauf der Lebensdauer.
Ich würde Dir eher zu Kiefer als zu Lärche raten, weil günstiger und nicht ganz so harzig. Steht Deine Bank nämlich in der Sonne, heizt sich das Holz und mit ihm das darin enthaltene Harz auf. Das Harz verflüssigt sich und tritt an die Oberfläche. Die Folge: Du hast das Harz an der Hose kleben.
Außerdem ist Kiefer genauso wetterbeständig wie Lärche. Der einzige Vorteil der Lärche ist der (meistens zumindest) etwas höhere Kernholzanteil.

Bei allen Hölzeren im Außenbereich gilt: NUR das Kernholz verwenden !!! Und, wie Christian schon erwähnt hat, möglichst Holz mit engen Jahrringen kaufen.

Eine Firma aus der Röhn unternimmt momentan Versuche, Nadelholz ausschließlich durch Imprägnierung mit Pflanzenöl wetterbeständiger zu machen. Das gibt´s aber meines Wissens noch nicht zu kaufen.
Eine andere Firma aus Deutschland bittet Holz an, das ebenfalls mit Pflanzenöl imprägniert ist, jedoch gleichzeitig auch mit Holzschutzmittel. Preis: ?
Aus Finnland wird Gartenholz eingefüht, das nur durch Wärmebehandlung auch ohne Chemie wetterfest sein soll. Nach einer mehrstündigen Erwärmung auf über 200 Grad Holzes soll es auf Dauer nicht mehr so viel Feuchtigkeit aufnehmen können und somit relativ pilzresistent sein. Kostet aber ca. doppelt so viel wie druckimprägniertes Holz.

Gruß, Andreas

P.S.: Der Aussage von Christian zum FSC kann ich mich nur anschließen.




Re: Holzbank

Verfasst: Do 9. Okt 2003, 11:30
von Lisa Hebermehl

Mit großem Interesse habe ich gerade erst über das FSC-Siegel gelesen, und nun schreiben Sie einheitlich, es wäre ebenfalls kein Garant. Darf man fragen warum genau ?


Re: Holzbank

Verfasst: Fr 10. Okt 2003, 22:33
von Andreas Winkler

Hallo Lisa,

die Idee des FSC(ForstStewardshipCouncil) an sich ist nicht schlecht.
Verschiedene Interessengruppen (Wirtschaftsunternehmen, soziale Gruppen, z.B. Menschenrechtsgruppen und Gewerkschaften, und Umweltgruppen) haben sich zusammengefunden und darangemacht, Prinzipien für einen naturgerechten und sozialen Holzhandel zu beschließen. Zu diesem Zweck hat man sich geeinigt, ein Siegel herauszugeben. Will ein Unternehmen dieses Siegel haben, muß es die Prinzipien erfüllen.

http://www.fsc-deutschland.de/docs/richtlin/fscstand.pdf

So weit so gut.
Ob das Unternehmen die obengenannten Prinzipien erfüllt, stellt jedoch nicht der (oder das ???) FSC fest, sondern vom FSC beauftragte "Zertifizierer".
Diese arbeiten entweder gemeinnützig oder kommerziell.
Bei kommerziellen Zertifizieren besteht immer die Gefahr, abhängig gemacht zu werden (denn sie werden auch von Holzunternehmen bezahlt und sind evtl. bereit dazu, ein oder zwei oder mehr Augen zuzudrücken) oder einfach bestochen zu werden.
Auch kommt es vor, daß Einschlagunternehmen sich einen Teil ihrer Wälder zertifizieren lassen, um das Siegel zu bekommen. Der andere Teil wird rücksichtslos ausgebeutet; die Firma kann aber trotzdem Werbung damit machen, das FSC-Siegel zu haben.
Teilweise nehmen es Händler nicht so genau und mischen zertifiziertes und nicht zertifiziertes Holz.
Sollte Dich das Thema interessieren, schau mal auf folgende Seite:

http://www.regenwald.org/

und klicke auf der linken Seite auf "RegenwaldReport", dann auf "Archiv".
U.a. in den Ausgaben 4/01 und 2/98 steht viel Wissenswertes zum FSC.
Natürlich sind auch diese Seiten interessant:

http://www.fscoax.org/
http://www.fsc-deutschland.de/

Gruß, Andreas




Akazie

Verfasst: Fr 9. Jan 2004, 19:18
von Rolf Schmid
[In Antwort auf #94870]
Ich würde Dir Akazie empfehlen. Ich habe selber ein Gartentor daraus gemacht.
Akazie ist eines der witterungsbeständigsten europäischen Hölzer und teuer ist es auch nicht!
Ich habe es mit Teaköl behandelt.
Gruesse
Rolf


Re: Akazie

Verfasst: Fr 9. Jan 2004, 19:31
von Franz Kessler

Hallo Volker!
Ich finde auch das Lärche eine gute Alternative darstellt für den Ausenbereich, das mit den Harzeinschlüssen ist richtig aber ich konnte oft die Einschlüsse erkennen und entfernen.
Gruss Franz


Re: Akazie

Verfasst: Sa 10. Jan 2004, 23:58
von Dietrich

Hallo Rolf,

handelt es sich bei Deinen Tip um die Akazie, oder die Robinie auch falsche Akazie genannt?

Mit Robinie im Außenbereich kann man nichts falsch machen, aber billig ist es nicht.

Gruß Dietrich



Re: Akazie

Verfasst: So 11. Jan 2004, 10:38
von Rolf Schmid

Genau, ich meine die falsche Akazie oder Robinie. Ich habe damals 500 EU für den
Kubikmeter gezahlt.
Bei uns in der Gegend sieht man die falsche Akazie sehr oft, auffällig ist die stark gefurchte Rinde.
Gruesse
Rolf