Werkstatttour
Verfasst: Sa 5. Apr 2003, 23:53
Hallo Holzwerker,
da ich selbst immer sehr gerne meine Nase in die Werkstätten anderer Hand- und Hobbywerker stecke, sollte ich im Gegenzug auch euch einen kleinen Blick in mein Revier gönnen. Da ich weder Digitalkamera noch Platz für eine Homepage (für eingescannte Fotos) habe, muss eine Beschreibung reichen. Stromversorgung ausschließlich 230 Volt.
Mein Werkraum liegt im Keller meines Elternhauses (dh der Raum gehört nicht mir allein) und ist ca. 540 x 210 x 219 cm (L x B x H) groß. Der Boden ist gefliest, die Wände sind weiß gestrichen.
Hier eine kleine "Skizze":
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x--------WERKBANK--------------------HOBELBANK--------------------------------------------------H--x
x---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------A--x
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x----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------I--x
x--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------K--x
x--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------A--x
x--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------S--x
x---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------T--x
x---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------E--x
x--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------N--x
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x------TÜR--------xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Die Proportionen sind natürlich völlig falsch, auch bei der einen Mauer wurde gepfuscht. Aber ich hoffe doch, dass ihr euch eine ungefähre Vorstellung machen könnt.
Die "Werkbank" ist ein ehemaliger Schreibtisch. Dh. ein Ladenelement (an der linken Außenmauer) und ein Türlkastl (ein Stück weiter rechts) sind mit einer ca. 210 cm langen und 50 cm tiefen Platte verbunden. Da die ursprüngliche Schreibtischhöhe für meine Zwecke viel zu gering war, habe ich ein simple Konstruktion aus 38 mm Spanplatte auf die beiden Elemente geschraubt und die Arbeitsplatte dann mit Metallwinkeln mit dem Spanplattenaufsatz von unten verschraubt. Die Laden beherbergen Schärfwerkzeug (Arkansas, Schleifpapier, Glasplatte, jap. Wassersteine, Schärfführungen und selbstgemachte Steinhalter (aus Holz)), allgemeines Werkzeug (Bohrerkassette, Hämmer, Ahle, Winkel, Maßstäbe, ...) und Zeichenutensilien. Im Türlkastl befinden sich Autoputzzubehör, 230 mm Winkelschleifer (vom Großvater), Excenterschleifer (Festool), Batterielader (für E-Lyse) und ein paar Furnierreste. Zwischen Laden- bzw. Türlkastl und Arbeitsplatte lagere ich Schlagbohrmaschine, Stichsäge (gehört Papa), Schleifpapier für den ES und Filtersäcke für meinen Sauger.
Über dieser Werkbank hängen zwei Kleinteilmagazine, auf der Arbeitsplatte habe ich meine Ulmia Gehrungssäge mit Schraubzwingen befestigt. Auf dem Boden unter der Platte stehen Kabeltrommel und ein Kübel mit Maurerwerkzeug.
Ca. 40 cm von der Werbank entfernt steht (ebenfalls an der Wand) meine Sjöbergs 1550 S. Auf die Füße und hinten quer habe ich ein 6 x 6 cm Kantholz geschraubt, das wiederum habe ich in den Boden gedübelt und geschraubt. Jetzt kann diese relativ leichte Hobelbank nicht mehr "wandern".
Höhe der Hobel- und der Werkbank sind übrigens gleich. Zwischen den beiden auf dem Boden befinden sich zwei Kübel mit Restholz, auf der Ablage unter der Hobelbank "lagern" Holz und Schraubzwingen. Für die Hobelbank habe ich einen kleinen Aufsatz, den habe ich bereits gestern in meinem Beitrag zur Hobelbank beschrieben.
An der hinteren Wand stehen drei ausgemusterte Hali Bürokästen (jeweils 120 x 60 x 50 cm (H x B x T), mit "Rollläden" verschließbar). Der Abstand Hobelbank - Hali Kästen dürfte ca. 60/70 cm betragen. Im linken Kasten sind haupsächlich Kleinteile (Schrauben, Nägel, Dübel, ...) und Oberflächenmittel (Lacke, Verdünnungen, Beizen, ...). Im Mittleren finden sich Papas Grundausstattung (Zangen, Messwerkzeug, Bits, Bohrer, Schraubenzieher, Gewindeschneider, ...), meine kleine Tormek und eine uralte (ich schätze 30 Jahre, vom Großvater) AEG Schlagbohrmaschine mit Vorsatzgeräten (Winkel-, Schwingschleifer und Kreissäge). Im Rechten lagern Klebebänder, Stemmeisen (für Holz und Stein), eine alte (wiederum vom Großvater geerbte) Hilti TE 12 S, Hämmer, Dübellehre, Kartuschenpresse, eine Baumarkt (Guss-)Hobel (der mit ordenlich geschärftem Eisen durchaus gute Dienste leistet), Feilen, Raspeln etc.
Auf den drei Kästen, die die Breite der Werkstatt im Grunde ausfüllen, sind ein halber Türstock, ein Stück Handlauf, ... deponiert. Darüber ist dann unser "Pfostenregal" (zwei Latten links und rechts an die Wand geschraubt, auf denen mehrere Pfosten "ruhen"). Auf ihnen heben wir Griller, Luftbefeuchter, weitere Schraubzwingen (die liegen in einer Steige für Obst!), Bohrständer, Installtionskiste (Schachtel mit allem rund um Wasserhahn, Brause,...) und E-Kiste (Schachtel gefüllt mit Kabeln, Drähten, Steckdosen, Lichtschaltern, ...) auf.
Zwischen linkem Hali und Hobelbank an der Wand lehnt "vorübergehend" (!) eine alte Gaderobe, an der Gehörschutz, Staubmaske, Arbeitsmantel und Draht (!) hängen.
Wenn man vor den Hali Kästen steht, so liegen rechts auf dem Boden Reste von einem Parkettboden, daneben an der Wand lehnen Gipskartonplatten.
In Stück weiter wieder zurück zur Tür findet sich dann - ebenfalls an die Wand gelehnt - eine Black & Decker Workmate 2000.
Nicht eingezeichnet ist die "Kommode" (zwei aufeinander gestellte Schubladenkästen, in denen weiteres Werkzeug, Lötkolben, vier alte Hobel, Kleinzeug untergebracht sind), die rechts unmittelbar neben der Tür steht, wenn man den Raum betritt.
Nun werdet ich euch vermutlich fragen, wo mein Werkzeug "herumliegt". Nun mitten im Raum stehen noch ein Festool Absaugmobil (darauf habe ich meine Saugerzubehörsystainer und Papas Akkuschrauber Systainer "geklickt") und meine aus 15 mm Birkenmultiplex gefertigte, 750 x 470 x 440 mm (B x T x H) große und sehr schwere Werkzeugkiste. Die Idee kam von einer Häfele Schlaumeier Tischlerwerkzeugkiste (Vielleicht hat jemand von euch ein Bild?), die Konstruktion habe ich meinen Bedürnissen angepasst. Darin ist meine Handwerkzeugaustattung untergebracht
Wenn ihr genau wissen wollt, welche Werkzeuge sie umfasst, meldet euch.
Kleine Bemerkung am Rande:
Das geerbte Werkzeug stammt von meinen beiden Großvätern. Eigentlich ist es nicht wirklich geerbt, aber da meine Vorfahren keine Verwendung mehr dafür haben/hatten, haben wir (Papa, ich) es bei uns "untergestellt".
Wenn ich wirklich an einem Projekt arbeite (wie zB vorigen Herbst an einer Rampe für meinen BMX-fahrenden Bruder) wird's in der Werkstatt verdammt eng und man fällt, wenn man nicht aufpasst und -räumt, ständig über Holz und Werkzeug.
Ich hoffe, meine Werkstatt gefällt euch, wenn nicht ist es auch nicht schlimm, da ich mir meine Traumwerkstatt hinsichtlich Raum und Ausstattung auch anders vorstelle, und erwarte mir nun von eurer Seite ein paar Werkstattimpressionen.
Herzliche Grüße
Christian
PS: Wenn's Fragen gibt, meldet euch.