Meister ders Leimtopf

Hier werden Holzprojekte diskutiert, die vorwiegend mit Handwerkzeugen und nicht mit Maschinen realisiert werden. Hier ist auch ein Platz für traditionelle Oberflächenbehandlung von Holz. Ebenso geht es hier um klassische Handwerkzeuge zur Holzbearbeiteng, deren Bedeutung, Pflege und Gebrauch.
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Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Meister ders Leimtopf

Beitrag von Christof Hartge »


Geschätzte Holzwerker,

habe eben nochmal das Pumuckel Video mit meinen Söhnen geschaut. Also der Pumuckel bleibt eindeutig, Christian hatte recht, an einem Weißleim kleben. Vielleicht war es ja ein selbst angerührter Kasein-Leim.

Übrigens, wie ist denn Weihnachten für euch so ausgegangen? Bei mir liegt eine 40 cm Spannsage "Classic" auf dem Gabentisch und ich bin ganz entzückt. Weiß jemand wer sich hinter dem nichtssagenden Label verbirgt?

Viele Grüße, Christof.

Th. Paulke

Spannsäge

Beitrag von Th. Paulke »


Hallo Christof !

Habe gerade gestern mit der Spannsäge ( japan. Schweifblatt ) Ausschweifung für Balkenkopf ( 140/200*6000 )ausgesägt. Ging ganz gut, ist nur etwas verlaufen, habe ich eben noch was gehobelt. Ich finde aber mit dem normalen Sägeblatt ist die Säge unhandlich ( Schwerpunkt der Säge ). Diese Blätter passen besser zu den 60-er Sägen.
Also Bandsäge brauchst Du nicht ;-).
Jetzt muß das Ding nur noch auf den First.

Viele Grüße Thomas !

Christof Hartge
Beiträge: 1258
Registriert: Mi 27. Mai 2020, 19:50

Re: Spannsäge

Beitrag von Christof Hartge »


Hallo Thomas,
toll, Zimmermannsarbeiten, daran habe ich mich noch nie herangewagt.
Welchen kleinsten Durchmesser schaffst du denn mit dem Schweifsägeblatt? Mit dem ECE Blatt meine ich so 3 cm erreicht zu haben.

Also, ich habe die Säge feiertagsbedingt noch nicht im Dauereinstz gehabt. Aber der erste Eindruck für meine Hände ist, daß sie mit dem "Universalblatt" sogar ausgesprochen handlich ist. Die Schnittflächen sind nicht so sauber, wie man das von anderen japanischen Sägen gewöhnt ist, aber ist das auch nötig? Meine Erkenntnis ist inzwischen: Wichtiger als Güte der Schnittfläche ist die Tatsache, daß die Schnittfläche in sich eben und der Schnitt gerade ist. Beispiel Absetzen eines Zapfens: Der Stoß der Hirnfläche eines Querrahmenholzes auf den Längsrahmen ist optisch sehr sensibel. Wenn die Fläche sich da einer Seite öffnet, sieht man mühelos einen Zehntel Millimeter. Kaum sichtbar hingegen ist dagegen wenn die Kante gleichmäßig etwas rauh ist. Letzteres läßt sich auch leicht mit einem Simshobel beseitigen, ersteres dagegen macht Mühe.
Der Vorzug den ich bei den Gestellsägen finde ist, daß es leicht ist einen verlauffreien Schnitt zu erzielen und daß sie über parallele Linien eine genaue optische Kontrolle der Schnittwinkel ermöglichen.
Darum möchte ich gerne die 40 cm Gestellsäge für Schlitz und Zapfenverbindungen zum Einsatz bringen. Aber wie gesagt, noch fehlt die Erfahrung. Ich habe auf die 40 cm Säge gesetzt weil ich mit der großen 60 cm Säge so gute Erfahrungen beim Ablängen gemacht habe.

Viele Grüße, Christof.

Th. Paulke

Re: Spannsäge

Beitrag von Th. Paulke »


Hallo Christof !

Mit den Schweifsägen habe ich bis jetzt nur die Balkenauschweifungen für Terasse und Schuppen gemacht. Da ist für mich auch am wichtigsten, daß die Schnitte möglichst in der 90° Ebene verlaufen. Ich habe mich immer gewundert, wie die Zimmerleute mit den langen Sparren die Ausschweifungen hinkriegen. Die haben eine mobile Bandsäge. Für dicke Querscnitte ist das nicht so einfach mit der Hand. Die Stichsägen haben nicht die Schnitttiefen und würden total verlaufen. In dem Fine-Woodworking habe ich einen Bauplan für eine Gestellsäge mit gebrauchten Bandsägeblättern gesehen, wollte ich mal realisieren.
Für die Zapfen ist das japan. Längssägeblatt sehr gut geeignet, falls Du das noch nicht hast. Verlauffreie Schnitte sind damit sehr gut an großen Querschnitten möglich. Damit habe ich schon einige Zapfen für Balkenverbindungen gemacht.
Bei der 40 cm Säge fand ich die Griffseiten zu dünn ( beim umfassen ), da das großere Blatt schwerer ist und der Hebel bei der kleineren Säge kleiner, hatte ich eher einen unhandlichen Eindruck, aber damit habe ich nur eine paar mal gesägt. Da nehme ich lieber die Bakuma oder die Dozuki.
Aber alleine die Optik der Säge ist schon was besonderes.
Dann bräuchte man drei Gestellsägen ( wenigstens zwei ): eine mit Querblatt, eine mit Längsblatt und eine mit Schweifblatt, wenn man nicht laufend Blätter wechseln will.
!!! Bitte passt auf die schönen Tackerklammern auf, damit kann man sich schnell ein paar Zähne ruiniern !!!.

Viele Grüße, Thomas !

Jörg Ed. Hartge
Beiträge: 270
Registriert: Do 14. Aug 2014, 06:02

Re: Spannsäge

Beitrag von Jörg Ed. Hartge »


Ich habe mal irgendwo bei einem Tag der Offenen Tür eine Vorführung einer Berufsschulklasse für Zimmerleute gesehen. Da hat einer der Lehrlinge (ich hasse den Ausdruck "Auzubi"!) Schweifungen an normalen Balkenquerschnitten mit einer ganz gewöhnlichen Ulmia Schweifsäge (600 mm) geschnitten.

Außer einem Bleistiftriss hat der junge Mann keine weitere Technik benötigt und - wie gesagt - das Ergebnis war super.

Mit einer Bandsäge gehts sicher schneller, aber besser wäre es auch nicht gewesen.

Gruß!
Jörg



Th.Paulke

Re: Spannsäge

Beitrag von Th.Paulke »


Hallo Jörg !

Ich habe die ECE - Säge und glaube das Sägeblatt ist das gleiche. Mir waren nur die Zähne etwas zu groß, deshalb habe ich nochmal zu dem jap. gegriffen. Diese Zähne sind auch nicht viel kleiner, dafür schärfer. Das ECE - Blatt sieht eher wie ein Längsblatt aus.
Ich habe auch ein paar Fotos gemacht. Vielleicht wird es ja mal was mit der Veröffentlichung.
Danke für die Hinweise ! Da ich nicht aus dem Berufszweig komme, sind sie doch ganz hilfreich.

Gruß Thomas



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