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Fleckiges Furnier aufarbeiten

Verfasst: Do 5. Dez 2002, 09:19
von Christoph Roßdeutscher

Hallo Leute,
ich stehe ganz am Anfang meiner "Holzwerkerkarriere" und verfüge daher nicht über ausreichend Erfahrung für folgendes Problem:
Ein Schrank, Korpus Eiche antik gebeitzt (massiv) und Türen mit wunderschönem Pyramidenmaserungsfurnier hell gebeitzt. Das Abbeizen des Korpus kein Thema, dafür gibt´s genung Hilfen, aber das Furnier?? Es ist absolut stabil (keine Blasen, keine Risse, lose Stellen usw.), aber stark unterschiedlich gefleckt von: (Haus)schwamm, Tinte, Öl. Frage: Lohnt es sich bei einem ca. 2 mm starken Furnier mit einer Behandlung anzufangen oder nicht? Wenn ja, wie? Schleifen oder Hobeln?
Gruß Christoph


Ziehklinge

Verfasst: Fr 6. Dez 2002, 10:09
von Christof Hartge

Mein Tipp: die Ziehklinge. Damit hast du den Materialabtrag am besten unter Kontrolle.

Viele Grüße, Christof


Re: Fleckiges Furnier aufarbeiten

Verfasst: So 8. Dez 2002, 17:37
von Dieter Schmid

Hallo,

interessant wäre, wie alt der Schrank ist, denn danach richten sich auch die Methoden vor allem in Bezug darauf, was erlaubt ist und was nicht, d. h. was ein Möbel als historisches Zeugnis zerstört oder nicht. Aus dem ersten Teil Deiner Beschreibung würde ich schätzen, daß es sich um ein Stück aus der Zeit Anfang des 20. Jh. handelt, aber Dein Hinweis, daß das Furnier 2 mm dick sei, bringt einen ins Grübeln, ob es nicht doch älter ist. Solche dicken Furniere wurden in vorindustrieller Zeit von Hand aus dem Stamm gesägt und dann müßte der Schrank über 160 jahre alt sein.

Wenn es wirklich so ein altes Teil ist, sollte man nicht ohne Hilfe eines Fachmannes rangehen. Aber: es hat schon mancher ein Furnier für 2 mm dick gehalten, bei genauem Hinsehen auf die Kanten könnte dann evtl. doch zum Vorschein kommen, daß es sich um ein dünnes, gemessertes Deckfurnier und ein dickes Blindfurnier handelt, die zusammengeleimt sind. Dürfte interessant sein, das rauszukriegen.

Sollte es dann doch ein neueres Modell sein, würde ich es mit Spiritus und feinem Schleifpapier versuchen. Wenn es denn alter Schellack ist, rollt der sich richtig ab. Alternativ, etwas gröber, Spiritus mit feiner Stahlwolle.

Grüße
Dieter


Re: Fleckiges Furnier aufarbeiten

Verfasst: Di 10. Dez 2002, 10:58
von Christoph Roßdeutscher

Vielen Dank für die Hinweise!! Der Schank ist aus den 2oer Jahren des 20. Jh.. Das Furnier ist wirklich nur gemessert und auf eine Tischlerplatte mit dickem Blindfurnier geleimt. Spiritus mit feinster Stahlwolle ist die Wahl gewesen. Es hat super geklappt. Zusatzfrage: Der Schrank hat lange Zeit in einer Sakristei gestanden und dort Schimmel/ Schwamm (weißes Zeug halt) angesetzt. Das ging leicht abzuwaschen, seit 1 1/2 Jahren steht er trocken und nichts hat sich neu gebildet, aber ist jetzt dennoch irgendeine Grundierung nötig oder kann gleich die Aufarbeitung beginnen??


Re: Fleckiges Furnier aufarbeiten

Verfasst: Di 10. Dez 2002, 22:37
von Dieter Schmid

Hallo Christoph

meine ganz persönliche Erfahrung: ist dem Schimmelpilz einmal die Lebensgrundlage entzogen, passiert nichts mehr. Er kann sich nur bei einer bestimmten Feuchtigkeit innerhalb eines bestimmten Temperaturfensters entwickeln, beim üblichen Zentralheizungsklima unserer Wohnungen passiert also nichts. Jedoch: die Sporen sind weiter vorhanden, wenn die Bedingugen wieder pilzgünstig werden, geht es wieder los.

Eine Maskierung und damit Isolierung mit Schellack reicht vollkommen aus, solange das Teil trocken steht. Als Vorsichtsmaßnahme noch mindestens 10 cm Abstand von Außenwänden.

Dieter


Re: Fleckiges Furnier aufarbeiten

Verfasst: Do 4. Aug 2011, 20:01
von andreashillnhue

Wie gehe ich vor nachdem ich eine Fläche mit Furnier beschichtet hab?Eine Lasur auf Wasserbasis mit anschließendem Klarlacküberzug oder eher eine Wachsbeize? Oder Schellack?Ich habe keine Ahnung,wer kann helfen?