Letztes Jahr ist es passiert - meine treue, alte Bosch grün Bügelstichsäge bekam einen Lagerschaden an der Hubsäule. Nach mehr als 20 Jahren, also kein Fall für eine Instandsetzung.
Eine Neue musste her. Mein Maschinenhändler führt keine "Baumarkt"-Maschinen, soviel war klar. Er bot mir das hier an:

Milwaukee JS 120 X (Laufsohle entfernt)
- 710 Watt
- 4 Stufen Pendelhub
- 120 mm Schnittlänge
- Sanftanlauf
- Kunststoff-Gleitsohle
- Spanblasvorrichtung
Die Maschine tat, was sie sollte, aber mit den mitgekauften Sägeblättern gleicher Marke war ich unzufrieden. Das System war nur schwer zu kontrollieren. Demolition-Modus, riss alles kurz und klein, keine Genauigkeit. Weniger Pendelhub brachte Besserung, die Sache gestaltete sich aber immer noch ruppig. Der Händler verkaufte mir zusätzlich Blätter von Festool. Eine gewisse Besserung war da, aber zufriedenstellend war auch das nicht. Wie sich herausstellte, war ich Teil des Problems. Durch die Umstellung von Bügel- auf Stabform hielt ich die Maschine falsch. Man muss deutlichen Druck auf den Kopf ausüben, dann wirds besser.
Aber da fiel mir nochwas ein: Irgendwo hatte ich von Bosch-Blättern gelesen, die so viel besser sein sollten? Die Recherche ergab, es wurde das Bosch- Blatt T308BFP empfohlen. Leider führte keiner der mir bekannten Lieferanten das Modell. Bliebe die Bestellung im Internet. Dann kam mir der Zufall zur Hilfe. Wir waren umgezogen, ich schaute mich nach neuen Lieferanten in der unmittelbaren Umgebung um. (Auf dem Land ist manches anders!) Und da gabs einen Treffer! Ein Baustoffhändler/Baumarkt - keine Kette! - führte die Bosch-Blätter. Zwar nicht genau die beschriebene Variante, hatte aber doch eine recht grosse Auswahl zu bieten.

Meine Wahl
v. r.n.l.:
- T308BOF Bimetall, wechselnde Bezahnung, dadurch ausrissfrei auf beiden Seiten des Werkstücks (extra clean Hardwood - Zahnabstand 2,2mm)
- T101AIF Bimetall (clean Hordwood - Zahnabstand 1,7mm)
- T101 BF Bimetall - auch für Eintauchschnitte (clean Herdwood - Zahnabstand 2,7 mm)
- T101AO High Carbon Steel - für Kurverschnitte (clean Wood - Zahnabstand 1,4mm)
- T318AF Bimetall für Metallbearbeitung (Zahnabstand 1,1mm)
(Mit der Bosch-Nomenklatur stehe ich noch auf Kriegsfuss. Lediglich das führende "T" scheint logisch für den T-Schaft zu stehen,denn es gibt auch "U" - offensichtlich für "Universalschaft")

Die Blätter im Detail - wechselnde Zahnrichung am obersten Blatt
Ausprobiert wurde zuerst das Blatt T308BOF für den Zuschnitt von 18 mm starken Siebdruckplatten. (Arbeitsplatten) Gerade Schnitte mittels Führungsschiene..

Platte auf Länge zuschneiden

Die Maschinenträgerplatte gibts bei Feine Werkzeuge Berlin
Schienen und Adapterplatte: https://www.feinewerkzeuge.de/progrip.html
Längszuschnitte funktionierent mittels langer Führungsschiene. Diese besteht aus 2 Teilen, die verbunden werden - mehr geht auch!

Lange Führungsschiene
Mit den Bosch-Blättern kann man sehr gute Schnittkanten erzielen:

Sehr saubere Schnittkante - exakt rechtwinklig, kein Verbiegen des Blatts!
Die Güte der Schnittkante ist besser als mit der schienengeführten Handkreissäge (190er Blatt mit 56 Zähnen EDN 05190056), aber rauher als mit der Oberfräse bei Verwendung eines Spiralnutfräsers. Ein kurzes Abreiben mit 240er Schleifpapier genügt aber, um die Rauhigkeit wegzuschleifen.
Das kann auch passieren:

Schuld war nicht das Sägeblatt - kein Ausweichen
Die Ursache lag in einer nicht exakt auf 0^ eingestellten Sohle der Säge. Mein Fehler, keiner von Blatt oder Säge.
Fazit: Die beschriebenen Sägeblätter sind eine wahre Offenbarung!
In jedem Fall nicht zu vergessen:
Herzlichen Dank an Guido Henn für den Tip mit diesen Sägeblättern!
Gruss
Rolf