Mein Türenprojekt
Verfasst: Fr 22. Sep 2017, 14:42
Moin zusammen,
ich finde endlich etwas Zeit, um mich wieder mehr meinen Holzprojekten zu widmen. Seit langer Zeit plane ich, vier Türen zu bauen, die die gegenwärtig vorhandenen Spanholztüren ersetzen sollen.
Das Holz (Oliv-Esche) hatte ich vor Jahren gekauft, um eine Holztreppe zu bauen. Es ist genug übrig geblieben, um daraus Türen und Türrahmen zu bauen. Die Türrahmen sind bereits fertig.
Leider reicht das Holz nicht ganz für die Füllungen. Die vorhandenen Stücke sind entweder zu kurz oder farblich zu stark abweichend.
Daher werden diese aus Esche-furniertem 5mm Sperrholz gebaut, welches mir mein ortsansässiger Schreiner freundlicherweise bestellt hat. Eine Platte 2500x1740 reicht für alle Füllungen der vier Türen aus.
Die Türen werden mit drei Füllungen und einem Konterprofil gebaut.

Die aufrechten Rahmen und Querfriese sind bereits gefräst. und passen auch nahtlos zusammen.

Wegen besagter Probleme Holz in genügender Länge zu finden, ist hier schon mein erstes Problem.
Die Querfriese haben nur eine kurze Feder, sollen allerdings flächig mit dem Rahmen verleimt werden. Ich plane dafür PU-Leim zu nehmen und eigentlich sollte die große Fläche für genügend Stabilität sorgen.
In seinem Türenbuch warnt Spannagel allerdings davor, daß sich diese Verbindugen im Laufe der Zeit durch die Belastung öffnen können.
Ich könnte zur Stabilisierung oben und unten eine Leiste (z.B. 10mmx40mm) einnuten. Dabei könnte ich entweder durchnuten, oder aber kurz vor Ende des Rahmens stoppen, um die Stirnholzoptik zu vermeiden.

Alternativ könnte ich auch drei 8mm Rundzapfen oder eine längere eingelegte Feder vorsehen. Auf dem Bild ist der aufrechte Rahmen noch nicht abgelängt und sieht deshalb so rauh aus.

Lohnt sich dieser Aufwand?
Die Innenfüllungen bestehen aus vier Teilen. Um nicht zu viel Holz zu vergeuden, habe ich die abgeplatteten Teile (60mm x 12mm) zuerst hergestellt und anschließend dünne Leisten (10mmx16mm) aufgeleimt.

Anschließend werden diese (fast 100 halben Innenfüllungen) gefräst und die beiden Hälften verleimt, sodaß sich ein symmetrisches Innenprofil ergibt (ca. 35mmx59mm).
Die Leisten werden noch auf 45° geschnitten und dann samt Sperrholz die rechteckigen Füllungen ergeben.
Die flache Seite ist knapp 8mm und paßt damit in die Nut der Konterprofilfräsungen von Rahmen und Friesen.

Es bleibt allerdings unten ein ca. 16mm weiter Hohlraum - die Frage ist, ob ich diesen mit PE-Rundschnüren füllen soll, damit die (lose) Füllung von allen Seiten Druck hat und mittig sitzt.

Gibt es eine Alternative dazu?
Die Sperrholzfüllungen werde ich in Sandwich-Bauweise herstellen. Zwei Sperrholzplatten werden mit Vierkantstäben im Abstand von 20mm verleimt; die "guten" Seiten natürlich nach außen.
Hier ein Querfries mit Innenprofil locker auf eine Sperrholzplatte aufgesteckt:

Dann beabsichtige ich den Hohlraum mit PU-Schaum zu füllen, damit das ganze nicht klappert und auch nicht zu schwer wird.
Dazu würde ich eine Preßvorrichtung basteln, die die Sperholzplatten zusammendrückt, um Aufwölbungen durch den Schaum zu vermeiden.
Oder würdet ihr eher eine "selbstgemachte Tischlerplatte" empfehlen? Das wäre ein nicht unerheblicher Mehraufwand, wenn man dazu Dachlatten zuschneidet und hobelt.
Außerdem müßte man dann wieder auf stehende Jahresringe achten und hätte das Problem, daß die Platte ggf. arbeitet (im Gegensatz zur PU-gefüllten Platte).
Die Sperrholzplatte steckt momentan nur mit gerade mal 4mm im Innenprofil
Was ist denn eure Meinung dazu?
Ich plane monetan, den Türfalz bereits vor dem Zusammenbau zu fräsen. Ich habe zwar einen großen Schiebetisch, aber eine 2m Tür ist doch etwas unhandlich und die Gefahr die Füllungen zu beschädigen recht hoch.
Das ganze Projekt ist zeitraubender, als ich dachte; dagegen waren die Türrahmen im Nu gemacht. Es kommt ja noch die Schleifarbeit und das Hartwachsölen. Bis Weihnachten hab ich mir Zeit gegeben...