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Radialsäge

Verfasst: Fr 6. Jan 2017, 20:08
von Tom Ernstberger

Hallo,
ich habe die Möglichkeit zu einem vernünftigen Preis eine Radialsäge im Nachbarort zu bekommen. Jetzt frage ich mich ob ich sie überhaubt brauche.
Was sind vorteile bzw. nachteile gegenüber Kappsägen?
Lohnt sich es sich eine Radialsäge zuzulegen?
Und wozu braucht man diese?
Schonmal danke für die Antworten im Vorraus.
Gruß Tom


Re: Radialsäge

Verfasst: Sa 7. Jan 2017, 08:54
von Klaus Kretschmar

Hallo Tom,

eine Radialsäge ist zum Ablängen zu gerauchen, wenn der Arm schwenkbar ist, dann auch für Winkelschnitte. Ich weiß nicht, ob es Radialsägen gibt, deren Blatt für Gehrungs- u. Schifterschnitte schräggestellt werden kann. Der Vorteil gegenüber einer Kapp- u. Gehrungssäge liegt in der deutlich größeren Schnittlänge und Schnitttiefe. Nachteilig ist das Gewicht, welches den mobilen Einsatz verhindern dürfte.

Meine Meinung: wer eine gute TKS oder gar FKS hat, braucht keine Radialsäge. Das Teil braucht einigen Platz und kommt selten zum Einsatz. Im gewerblichen Einsatz mag das anders sein.

Klaus


Re: Radialsäge

Verfasst: Sa 7. Jan 2017, 15:22
von Michael Meyer

Hallo Tom,

ich würde unbedingt davon abraten. Diese Bauart hat sich, obwohl es sie seit vielleicht 70 Jahren schon gibt, nie richtig durchsetzen können, und ich denke, dass sie kaum noch gebaut werden, sie sind Exoten geblieben, und das aus gutem Grund. Wenn Du noch keine TKS hast, dann lieber diese anschaffen. Ggf. noch eine Kappsäge - die haben dank Linearkugellager und Führungsschienen eine bedeutende Schnittbreite - aber auch da würde ich es mir erst mal gut überlegen, ob ich das wirklich brauche, oder ob das was anfällt, nicht auch auf der TKS gemacht werden kann. Bei dieser Überlegung sollte die Häufigkeit der Arbeit eine große Rolle spielen - wenn Du nur gelegentlich etwas machst, ist es anders, als wenn Du jeden Tag mehrere Stunden Holz zusägst.

LG
Michael


Re: Radialsäge

Verfasst: Sa 7. Jan 2017, 16:00
von Michael Meyer

Nachtrag: beim Nachdenken ist mir ein bedeutender Nachteil noch eingefallen - diese Bauart hat meistens (oder immer?) keine Späneabsaugung. Man sollte auch an seine eigene Gesundheit denken.

LG
Michael


Re: Radialsäge

Verfasst: Sa 7. Jan 2017, 18:14
von Tom Ernstberger

Also, ich habe eine TKS ( Ulmia 1610) aber diese ist für Querschnitte nur bedingt gut. Sobald es über 60cm kommt, wird es problematisch. Ich will mir schon seit längerem eine Kappsäge zulegen, da hat sich die Chance auf diese Dewalt dw320 für 130€ aufgebracht. Dann dachte ich mir, ds das mal eine Chance wäre. Mit dem Platz ist es so, ich habe mir ds Ding heute angesehen. Es ist vom Platzverbrauch her wie eine Kapsäge, also etwas kompakter. Zur Absugung: sie hat Abseckungen und einen Absaugstutzen. Das Problem ist aber, das ich in meiner Werkstatt keine Absaugung habe. Die Ulmia kann garnicht abgesaugt werden, so wie sie ist (Hat eine Spänerutsche) Ich glaube ich werde sie mir Kaufen.
Gruß Tom


Re: Radialsäge

Verfasst: Sa 7. Jan 2017, 19:19
von Klaus Kretschmar

Hallo Tom,

mit dem Platzbedarf meinte ich nicht (nur) den Mascinenkörper. Da es eine Stationärmaschine ist, braucht sie beidseitig ausreichend Tischfläche. 130 EUR ist aber ein sehr guter Preis für die Maschine, wenn sie in Ordnung ist.

Klaus


Re: Radialsäge

Verfasst: Sa 7. Jan 2017, 19:30
von Thomas Kaes

Hallo Tom,

überprüfe sorgfältig, ob alle Teile vorhanden sind; mit Ersatzteilen
(außer BA und Explosionszeichnung) dürfte es sehr mau aussehen.
http://service.dewalt.de/Products/Catalog.aspx?CatalogID=401

Gruss
Thomas



Re: Radialsäge

Verfasst: So 8. Jan 2017, 13:17
von Claus Keller
[In Antwort auf #85604]
Servus Tom,

der Preis ist sehr verlockend. Ich habe gerade nach der Maschine gegoogelt, die kosten richtig Geld. Wenn sie in ordentlichem Zustand ist, kannst Du nicht viel falsch machen, die wirst Du ohne Verlust oder gar mit Gewinn wieder los, wenn Du sie doch nicht brauchst.

Freundlich grüßt

Claus Keller


Re: Radialsäge

Verfasst: Mo 16. Jan 2017, 04:04
von Günther58
[In Antwort auf #85598]
Mit einer Radialsäge kann man alles machen wie mit einer "Kapp-, Zug- und Gehrungssäge" plus:
o Verschwenken des Sägemotors zum Langsägen oder Besäumen von Werkstücken, was sonst nur mit einer Tischkreissäge möglich ist.
o Längssägen mit Neigungsverstellung
o Nutensägen (indem der Arm nicht so weit abgesenkt wird und das Sägeblatt nur halb ins Werkstück sägt).
o eventuell "Profilsägen" (was nur für Hardliner): Also eine Nut fräsen, die der Rundung des Sägeblattes entspricht und gleichzeitig das Werkstück längs schieben.
o je nach Fabrikat, auf die Sägewelle einen Schlitzfräser, Nutfräser montieren oder auf den senkbaren Arm eine Bohrmaschine (wodurch Du eine Tischbohrmaschine hast.

Die alten Fabrikate haben natürlich nicht die "Gutzis" wie neue Gehrungssägen (wie Werkstück-Niederhalter, Digitalanzeige des Gehrungswinkels, Feineinstellhebel für die Neigung, optimierte Späneabsaugung, etc.).

Vielleicht ist eine Tischkreissäge eine Spur gefährlicher. Bei Radialsägen (eher beim Längssägen) kann es zum Mitreissen des Werkstücks kommen, Abhilfe schaffen da ein Spaltkeil, ein Niederhalter, ein guter Anschlag und das Vorauswissen des Bedieners.


Re: Radialsäge

Verfasst: Mo 16. Jan 2017, 10:57
von Konrad Holzkopp

Guuden,

die DW Radialsägen können Vieles, aber Nichts richtig.
Alle Profis, die ich kenne und sie sich einst anschafften,
haben sie längst nicht mehr in Gebrauch.
Zu schwer, zu ungenau und zum Ablängen von Bohlen
wg. des Gleichlaufs nicht zu gebrauchen.
Einzig mein Beschlagshändler nutzt sie noch zum
Ablängen von NE-Profilen. Wenn ich sie bei ihm
nutze empfinde ich den Umgang als sehr gräußlich.

g.H.! J.