Die etwas andere Art der Holzbearbeitung *MIT BILD*

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Joachim Thiel
Beiträge: 188
Registriert: Di 25. Okt 2016, 14:52

Die etwas andere Art der Holzbearbeitung *MIT BILD*

Beitrag von Joachim Thiel »


Hallo
Das ist jetzt kein Aprilscherz .
Ich möchte in meinem Garten ein anderes Konzept zur Grünschnittverwertung ausprobieren.
Dazu suche ich einen Häcksler , speziell ein sogenannter Leisehäcksler.
Nach gut 40 Jahren musste ich mich im letzten Jahr von meiner geliebten Gutbrod Terra verabschieden.
Die Suche nach einem Ersatz war alles andere als einfach , ein Kompromiss nach dem anderen
und das Ergebnis nicht besonders zufriedenstellend.
Wegen Marktsättigung und auch Interessenwandel gibt es in diesem Bereich nur noch wenige Hersteller .
Bei Häckslern sieht es ähnlich aus.
Neben vielen No Name und billigst Maschinen ist das Angebot eher bescheiden.
Übrig bleibt eigentlich nur ein Gerät der Firma viking , eventuell noch wolf wegen dem Einfülltrichter.
Bosch mag ich nicht, gardena fällt wegen einer beschi...en Internetseite auch weg und Brill und Gloria
gibts nicht mehr.
Was ich jetzt gerne hätte , ist eure Erfahrung mit solchen Leisehächslern.
Es scheint einmal eine Variante mit Walze /Prallplatte und eine mit Walze /Kunststoffrolle zugeben.
Gibt es dazu Erfahrungen , auch zur Lebensdauer der Walzen ?
So, weil Beiträge " mit Bild " mehr gelesen werden ,ein (schlechtes) Bild mit etwa 50 % vom Garten.
Gruß Joachim




Dietrich
Beiträge: 4730
Registriert: Mo 27. Okt 2014, 22:01

Re: Die etwas andere Art der Holzbearbeitung

Beitrag von Dietrich »


Hallo Joachim,

nach einigen Fehlversuchen noch durch meinen Vater einen anständigen und erträglichen Häcksler zu erwerben und nach Sichtung ungezählter Jaulmaschinen in Freundes und Bekanntenkreis
bin ich vor gut 15 Jahren in ein Fachgeschäft für Forst und Gartenbedarf gegangen. Ich wollte einen leisen und leistungsfähigen Drehstromhäcksler.
Man führte mir ein Gerät von AS-Motor vor (heute werden die AS-Motor Elektrohäcksler wohl als "Samix" vertrieben) und fütterte ihn zum Beweis mit einem trockenen Schippenstiel aus Esche.
Man hörte nur zeg zeg zeg und weg war der Stiel, bzw. er kam unten raus, nicht als Mehl wie bei vielen Schnellläufern, eher gequetschte Holzstücke der Größe eines halben Weinkorkens.
Diese Maschine verfügt über eine Konusschnecke und ein ebenfalls metallisches Gehäuse, diese Schnecke dreht mit 500 U/min, d.h. hohes Drehmoment und zieht sich Äste förmlich rein.
Angegeben werden Aststärken bis 4,2cm in der Realität schafft er eigentlich immer 5cm, ist ja meißt sehr frisch, wird es ein bischen dicker schafft er es auch noch, bei solch verdickten Astgabeln bleibt er dann irgendwann stehen, auch kein Problem, denn er hat einen Linkslauf per Einschalter.
Als ich mit Freunden vor 3 Jahren einen 100jährigen Nussbaum wegen Neubau "beseitigte" leistete der AS-Motor Häcksler über Stunden seine Arbeit, Nutzholz und Brennholz waren aussortiert, 4Mann fütterten 2 Häcksler, der 2. war auch ein AS-Motor, aber ein benzingetriebener Schnelläufer der dauernd stecken blieb und über Stunden nur einige Eimer sehr feinen Mehles erzeugte.
Unser Langsamläufer dagegen füllte an dem Freitag Nachmittag 2 St. 2Achshänger eines Schleppergespannes mit Gehäckseltem.
Nicht einmal zu Dritt schafften wir genug Futter ran, zwischendurch lief er immer noch leer.
Kein billiger Häcksler aber einen besseren Gartenhäcksler hab ich noch keinen gesehen.
Voriges Jahr ließen wir ein recht hochgeratene Fichte vom Baumpfleger fällen, der hatte einen Häcksler mit eigenem StVO-Anhänger, der kam auch mit 15cm Material des oberen Stammes zurecht und blies es gleich auf die Pritsche des Zugwagens...aber das ist natürlich eine andere Nummer.

Gruß Dietrich

martin

Re: Die etwas andere Art der Holzbearbeitung

Beitrag von martin »


Hallo Joachim,

was willst Du denn mit einem Häcksler, auf dem Foto ist doch schon alles gehächselt ;-)

der mußte jetzt sein

Gruß
martin

Joachim Thiel
Beiträge: 188
Registriert: Di 25. Okt 2016, 14:52

Re: Die etwas andere Art der Holzbearbeitung

Beitrag von Joachim Thiel »


Morgen Dietrich
Herzlichen Dank für deine Angaben.
Ich kann deine Erfahrungen bestätigen denn Lehrgeld musst ich auch schon bezahlen.
Viele Häcksler machen nur Lärm und Frust , für was gescheites muss man suchen.
AS ist mir ein Begriff , aber samix kannte ich noch nicht, scheint es aber auch nicht mehr zu geben.
Samix werde ich auf jedenfall in mein Beutefilter aufnehmen,
Allerdings ist der samix keine Lösung für dieses Problem,
Eigentlich ist es auch kein richtiges Problem , eher ein anderer Weg .
Ich werd es morgen genauer beschreiben .
Gruß Joachim



Ernst Spangenberger
Beiträge: 276
Registriert: Mi 29. Mär 2017, 14:44
Kontaktdaten:

Re: Die etwas andere Art der Holzbearbeitung

Beitrag von Ernst Spangenberger »

[In Antwort auf #83418]
Ich hatte jahrelang einen Bosch AXT Leisehäcksler mit Prallplatte. Er tat treu seinen Dienst. Von großem Vorteil war, dass es, falls mal etwas verstopfte, automatisch rückwärts lief. Irgendwann war dann die Prallplatte aus weichem Aluminium abgenutzt, eine neue musste her. 1/2 Stunde nach deren Einbau schob ich einen harten Ast ein, mit der Folge, dass es den Teil des Aluguss-Gehäuses zerfetzte, an dem die Prallplatte befestigt ist.
Jetzt habe ich einen ähnlichen Leisehäcksler von Aldi, aber der leistet nicht das, was der Bosch leistete. V.a. die Nachstellung der Prallplatte war schnell am Ende angekommen, so dass jetzt sehr dünne Ästchen nicht mehr vollständig zerstückelt werden. Ist aber nicht so schlimm, zum Mulchen reicht's noch.
Fazit: Schau vor dem Kauf unter die Plastikhülle, woraus das eigentliche Gehäuse besteht. Aluguss ist nicht optimal.

Michael K.
Beiträge: 393
Registriert: So 3. Mär 2013, 22:19

Re: Die etwas andere Art der Holzbearbeitung *MIT BILD*

Beitrag von Michael K. »


Hallo Joachim,

ehrlich gesagt sieht Dein Garten jetzt nicht so aus als bestünde da Bedarf für einen Riesenhäcksler.
Nach einem lauten (kleinen) Gloria kaufte ich den von Dir nicht gewollten Bosch 2500 XT, da ich einen leisen Häcksler wollte. Der Häcksler ist für harte (bis 2,5 cm starke Äste) recht gut. Gräser/Schilf, weiches faserigeres Material wird eher nicht gut geschnitten, da war die Messertechnik des Gloria besser. Prallplatte (Verschleissteil) habe ich einmal ersetzt. Ersatzteil war in 2 Tagen da und leicht zu montieren. Ich habe keine Bedenken mit dem Häcksler auch hartes Holz zu häckseln, aber sicher ist der besser für frisches Holz als Werkzeugstiele geeignet. Das man keine Wurzelballen mit Steinen häckselt versteht sich von selbst. Ich würde den Häcksler wieder kaufen. Wenn es tatsächlich unverwüstliche Technik braucht, muss man dann weit höherpreisig für den gewerblichen Einsatz einsteigen. Ob sich das lohnt muss jeder selbst wissen. Große Menge und dicke Äst fahre ich mit dem Hänger zur Grünschnittannahme. Statt einem 'Mordshäcksler' mag ein Hänger eine vielseitigere Anschaffung sein.

Noch weit vielseitiger ist unten abgebildetes Gerät, welches ich immer dann nehme wenn ich zu wenig Grünschnitt für den Hänger habe und natürlich für andere regelmässig wiederkehrende Transportaufgaben.

Schade, das heute schon 2 April ist, sonst würde ich dessen Anschaffung jedem Kleingärtner empfehlen!

Gruss, Michael K.


Rüdiger
Beiträge: 124
Registriert: Mi 16. Jun 2021, 12:17

Re: Die etwas andere Art der Holzbearbeitung

Beitrag von Rüdiger »


Wir setzen in unserer Familie (für mehrere Standorte) seit vielleicht 12 oder 15 Jahren einen Billig-Leisehäcksler vom Baumarkt (vermutlich damals Stinnes/toom) ein. Der hat damals die Scheibenhäcksler von Alko bzw. Atika abgelöst und verarbeitet Äste bis 45mm Nennleistung, ggf. auch etwas mehr. Die Häckselqualität ist abhängig von Art und Feuchte des Holzes, aber das ist "Allgemeingut". Das Gerät wird nur an wenigen Tagen, aber dann auch gerne mal über mehrere Stunden hintereinander, eingesetzt. Fazit: Einen Scheibenhäcksler würde ich mir nicht mehr kaufen, jedenfalls nicht in "Gartenqualität" (mit Trecker und Zapfwelle sieht das bestimmt anders aus, aber ich habe keinen Trecker...). Zu den aktuell verfügbaren Modellen kann ich allerdings nichts sagen, das alte Billiggerät ist halt noch nicht kaput.

Joachim Thiel
Beiträge: 188
Registriert: Di 25. Okt 2016, 14:52

Re: Die etwas andere Art der Holzbearbeitung

Beitrag von Joachim Thiel »


Hallo Michael
Richtig erkannt , der Garten ist Mini und der Häcksler soll es auch sein.
Mein Problem ist die grünschnittentsorgung und alles was damit zusammen hängt
Morgen schreib ich was ich im einzelnen mir vorstelle.
Gruß Joachim

Carsten Rödiger
Beiträge: 139
Registriert: Fr 26. Okt 2018, 16:39

Re: Die etwas andere Art der Holzbearbeitung

Beitrag von Carsten Rödiger »


Hallo,

wenn ich derzeit einen Häcksler brauche, leihe ich mir den vom nächsten Baumarkt.
Dort haben sie einen Bosch AXT, mit dem ich, solange ich Äste kleinmache (der Kirschlorbeer wuchert furchbar), sehr zufrieden bin.
Meistens ist er scharf (es kommt doch immer mal wieder etwas Sand mit hinein...) und daß das Häckselgut nicht nur geschnitten, sondern auch noch etwas gequetscht wird, fördert nur die Verrottung.
Auch mit den Blättern des Kirschlorbeer kommt er zurecht, solange genug Äste mit dabei sind.
2 große Gartensäcke (etwa einen Kubikmeter Häckselgut) in 2 Stunden ist problemlos drin, das Häckseln selber ist meißt das, was am Schnellsten geht...

Ein Messerhäcksler ist allerdings vielseitiger.
Wenn Du viel Rasen hast, ist dieser Häcksler super geeignet, den Grasschnitt 1:1 mit Hobel-/ Drechselspänen zu mischen, was hervorragenden Mulch oder Kompost gibt.
Auch nasse Nussbaumblätter (!!!) mit etwas mehr Drechselspänen funktioniert einwandfrei. Mach den Häcksler nicht zu voll und gib ab und zu einen Zweig (oder zwei) mit zu, damit der Häcksler etwas zum Kauen und Durchrühren hat.
Und immer zuerst eine Handvoll Hobelspäne rein, und auch ganz zum Schluß, zum Trocknen und Saubermachen.

Ich selber schneide meißtens im Herbst.

Ernst Spangenberger
Beiträge: 276
Registriert: Mi 29. Mär 2017, 14:44
Kontaktdaten:

Re: Nussbaumblätter

Beitrag von Ernst Spangenberger »


Hallo Carsten, Nussbaumblätter verrotten nur schwer. Und auch mit den Drechselspänen dürfte die Verrottung nicht wesentlich beschleunigt werden, weil das C-N-Verhältnis zu weit ist.
Kleiner Tipp: Nussbaumblätter in 5-cm-Schichten in den Komposter geben und über jede Schicht etwas Kalkstickstoff streuen. Das beschleunigt die Verrottung, und es gibt einen prima Kompost.

Antworten