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Entwurf Tisch *MIT BILD*

Verfasst: Mo 30. Nov 2015, 22:57
von Franz Kessler

Hallo

Wegen neuer Hüfte zum Nichtstun verurteilt, sitze ich nun am PC und plane per CAD mal schon meinen neuen Tisch für den Hof, vorhanden ein exotisches Holz, ich erhalte Bretter etwa 26mm dick, die mögliche Länge hab ich bei meinem Entwurf berücksichtigt.

Bild 1 zeigt die Oberfläche, die Bretterlänge ergibt sich durch das vorhandene Holz (alte Treppenstufen aus der Nachbarschaft), die Brettbreite beträgt 100mm Dicke 26mm, der Abstand zwischen den Brettern 3-4mm.

Bild 1



Das Bild von unten zeigt das Untergestell, der Grundgedanke, jedes Brett soll etwa auf der ganze Länge, oder wenn quer, dreimal unterstützt werden, so ist ein verwerfen in der Sonne schlecht möglich.

Bild 2



Ein weiteres Bild von unten zeigt, dass ich plane, alle Bretter mit Wassernase zu versehen, an den Stellen der Auflage der Bretter will ich im Bereich der Wassernase den Steg darunter entssprechend frei machen, so dass nirgends Wasser zwischen Bretter und Untergestell laufen kann, es wird so nach unten geführt.

Bild 3



Gruß Franz


Re: Entwurf Tisch

Verfasst: Di 1. Dez 2015, 09:50
von Heinz Kremers

Hallo Franz,

ein schöner Entwurf.

Was mir so auffält ist das Untergestell. Quer sicher sehr stabil aber in Längsrichtung ist nur unten eine Stabilisierung.

Mein Tisch steht seit 2007 halb im Regen, d.h. die Gartenseite wird regelmäßig naß, die Hausseite nur bei ungünstigem Wind. Fuß Robinie, Bretter Eiche

http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/page/1/md/read/id/36757/sbj/neue-tischplatte-fuerterrassentisch/

Da hat sich nichts verzogen oder geworfen obwohl kein richtiger Rahmen drunter ist. Je nach Holz (Exot läßt auf hohe Widerstandskrqaft gegen Fäule schließen) sind auch die Tropfnasen und die Aussparungen im Rahmen eine schöne Spielerei aber nicht unbedingt notwendig. Ewig hält so ein Teil eh nicht und Nachfolger wollen ja auch was zu tun haben :-)

Die Bretter auf meinem Tisch haben kanpp 7 cm Breite und einen Abstand von 6 mm, die Kanten sind gerundet. Das macht beim Abstellen von Gläser u.ä. keine Probleme. Breiter würde ich aber auch nicht gehen. 3 mm scheinen mir etwas knapp: je breiter umso schneller trocknet es ab.

Weiter gute Genesung
Heinz


Re: Entwurf Tisch

Verfasst: Di 1. Dez 2015, 12:51
von Konrad Holzkopp

Guude,

ein sehr aufwendiges Vorhaben mit einem schönen Recyclingaspekt.
Wie soll die Beplankung an der Unterkonstruktion befestigt werden?

dem Zitat:
"[...]Exot läßt auf hohe Widerstandskraft gegen Fäule schließen"[...]

muss ich widersprechen. Balsa, Macore´, Limba und sehr viele andere Holzer
aus Übersee sind bei Bewitterung so dauerhaft wie eine Zeitung.

Das wirft die Frage auf, um welche Holzart/en es sich handelt.

Gut Holz! J.


Re: Entwurf Tisch

Verfasst: Di 1. Dez 2015, 13:32
von Franz Kessler

Hallo

Heinz, Du hast uns mal einen Blick unter Deinen Tisch gewährt, da konnte man die Wasserspuren deutlich sehen, bei uns steht der Tisch nur teilweise unter dem Balkon, bei Wind wird er eigentlich ganz nass, diese Vorkehrungen mit Wassernasen und Freimachungen lassen sich doch recht zügig fertigen.
Die 3mm Abstand, sind wohl ein wenig eng, was ich noch tun könnte, die Kante nach unten leicht anzuschrägen, so wird es vielleicht auch etwas schneller trocknen.

Justus, was genau die Holzsorte ist, ich kenne mich damit weniger aus, hatte aber beobachtet, dass beim Nachbarn die Treppenstufen drei oder vier Jahre im Wetter lagen, der Nachbar wollte einen Treppenaufgang zu seinem Balkon daraus fertigen, gab aber den Plan auf, als ich dann erkannte, das die Bretter auf den Müll enden sollten, schaltete ich mich ein und warf die Stufen über den Zaun.
Die Stufen sind etwa 60mm dick, das Holz hat eine rötliche Farbe, selbst die Leimnähte scheinen noch intakt.

Die Bretter an unserem Tisch wollte ich von unten anschrauben, wenn möglich mit Edelstahl-Schrauben.

Gruß Franz


Re: Entwurf Tisch

Verfasst: Di 1. Dez 2015, 14:46
von Heinz Kremers

Hallo Franz,

Wasserspuren wirst Du in jedem Fall haben. In der ersten Saison war auch die Fläche unter dem Tisch ziemlich versaut mit ausgewaschenem Osmo-Hartwachsöl. Das ist aber dann auch wieder verschwunden als der Tisch sein einheitliches grau hatte.

Ich werd mal ein Brett abschrauben, sehen wie es darunter aussieht und werde Dir berichten mit Bild.

Gruß
Heinz


Re: Entwurf Tisch

Verfasst: Di 1. Dez 2015, 20:15
von MarkusB
[In Antwort auf #82261]
Hallo Franz,

das Design finde ich gut, solange du nicht vorhast, den Tisch auch so zu lackieren ;-)

Ein paar Dinge sind mir aufgefallen:

1. Heinz hat m.E. Recht, in Längsrichtung wird der Tisch wackeln.
2. Wenn alle Bretter mit einem Spalt getrennt sind, dann liegen alle Randbretter nur mittig in Längsrichtung auf. Könnte auf Dauer zu wenig sein, da man sich ja gerade am Rand gerne abstützt.
3. Wie willst du die Beine herstellen? Ich finde, sie machen den Charakter des Tisches aus. Wohl kaum aus einem Stück. Auch eine Hälfte (du hättest dann gerade Leimkanten) ist wohl zu breit.
4. Ich persönlich habe gerne Beinfreiheit, weshalb ein Brett in Fußhöhe für mich nicht in Frage käme. Optisch OK, praktisch m. E. suboptimal.
Du könntest die Zange weiter oben und dann auch 2 davon (links und rechts) anbringen. Käme der Stabilität auch zu gute. Die Knie sollten natürlich noch drunter passen.
5. Wie willst du die Platte mit den Beinen verbinden. Von oben anschrauben oder mit Metallwinkel?

Viele Grüße

Markus


Re: Entwurf Tisch

Verfasst: Di 1. Dez 2015, 21:37
von Franz Kessler

Hallo Markus

Den Tisch habe ich vor im Hof zu benutzen, der Untergrund Verbundsteine, ich denke der Tisch steht fest, ein eventuelles Wackeln schließe ich aus, er wird sich anpassen, der Tisch ist nun wirklich nicht so massiv, dass er ein unumstößliches Eigenleben führen wird, das brauch er auch nicht.
Es würde vielleicht Sinn machen, einige Bretter zusätzlich zu den Schrauben mit je vier Dübeln zu versehen, oder die berühmte Windlatte am Dachgebälk, also eine quere Versteifung, Platz dazu ist ja vorhanden.

Die Beinfreiheit, da hast Du recht ist sehr wichtig, der Tisch wird vor einer Bank stehen, was die Form der Füße beienflusst, setze ich mich von der Stirnseite her ein, muss Beinfreiheit vorhanden sein, vor allem die Knie dürfen nicht anstoßen, es führt zwangsläufig zu einer ähnliche Form.

Den nach unten gedrückten Quersteg ist bei einigen meiner Tische Bestandteil, ich finde es angenehm die Füße auf diesen Steg zu stellen, das macht allerdings nur Sinn, wenn genügend Beinfreiheit zur Tischplatte hin herrscht, da muss ich noch mal nachschauen, ob ich da richtig liege, immerhin hab ich vor das Untergestell 4cm hoch auszuführen.

Diese Anordnung hat noch einen anderen Vorteil, an den Stirnseiten des Tisches rückt das vorstehende Teil so weit nach unten, dass es nicht mit den Knien kollidiert, es positioniert sich so weit nach unten, eher die untere Wade droht anzustoßen

Befestigen will ich die Füße am Gestell, auf dem dritten Bild kann man gerade noch den Schraubenkopf erkennen, ich möchte von innen durch den Fuß gegen den äußeren Steg verschrauben, das wären 4 Schrauben.

Deine Bedenken zum Verschrauben der Bretter in Längsrichtung teile ich, die Stege will ich mindest 25mm breit ausführen, vielleicht leime ich innen trapezförmige kleine Holzteile an den Steg, um so eine breitere Basis zu bekommen.

Übrigens betrifft das nur die außen liegende Bretter.

Mit dieser Thematik hab ich mich schon oft beschäftigt, dazu einen älteren Beitrag zu unserer Eckbank, die in unserer "alten Stube" kaum wegzudenken ist, auch hier kann ich die Füße unten auf den Steg stellen, davon mache ich täglich Gebrauch.

http://www.woodworking.de/cgi-bin/holzbearbeitungsmaschinen/webbbs_config.pl/md/read/id/27460

Gruß Franz


Re: Entwurf Tisch

Verfasst: Di 1. Dez 2015, 22:19
von MarkusB

Hallo Franz,

danke für deine ausführliche Antwort.
Dass die Form der Füße eine so große praktische Rolle spielen ist mir erst mit dem Lesen deines Links bewusst geworden.
In dem Bild sieht man sehr deutlich den großen Freiraum für die Knie, wenn man durchrutschen will.
Super.
Ich habe ja gerade eine Holzbank für die Küche gebaut, da habe alle genau das Problem. Lösung: der Tisch wird ständig geschoben = blöd.
Sollte ich mal einen Küchentisch bauen, muss an die Bein- bzw. Kniefreiheit denken.

Bei dem vorhanden Tisch ist der Quersteg immerhin so hoch, dass die Füße ein bis zum Schienbein locker drunter her kommen.
Und dem vorstehenden Knie am End stört der Quersteg tatsächlich nicht, er ist dafür zu tief.

Da steckt doch mehr Gehirnschmalz hinter dem Design als der einfache Holzzerspaner zuerst so gedacht hat... :-)
Danke für den sehr lehrreichen Beitrag.

Bleibt nur noch die Frage, wie du die Beine herstellen willst.

Viele Grüße

Markus



Re: Entwurf Tisch

Verfasst: Di 1. Dez 2015, 22:35
von Johannes M
[In Antwort auf #82261]
Hallo Franz,

im Großen und Ganzen passt das schon. Ist die Küche denn schon fertig, das Du ein neues Projekt brauchst? ;o)
Zwei Punkte die schon angesprochen wurden möchte ich aber noch präzisieren:
1. Ich habe mal gelernt, das die Fugen mindestens 5mm breit sein sollen, damit Wassertropfen mit zwischen den Brettern "kleben"bleiben.
2. Ich empfehle, die Längsstege rechts und links der Füße von innen aufzudoppeln. Dann werden Längskräfte ordentlich abgetragen und müssen nicht von der Verschraubung gehalten werden.

Viel Erfolg beim Bau.

Es grüßt Johannes


Re: Entwurf Tisch

Verfasst: Mi 2. Dez 2015, 00:15
von Wolfgang Kueter
[In Antwort auf #82266]
Hallo,

Die Stufen sind etwa 60mm dick, das Holz hat eine rötliche Farbe, selbst die Leimnähte scheinen noch intakt.


Die diversen Mahagoni(unter)arten wie Sipo, Sapeli, Khaya ... sind alle nicht so einfach auseinanderzuhalten, das ist eher das Feld der Biologen als der Tischler. Rot sind sie alle (Meranti übrigens auch), ziemlich beständig sind sie alle und auch das Stehvermögen ist bei allen eher gut. Wenn es Restholz ist, nimm es einfach. Ob es nun Khaya, Sapeli oder Sipo oder ??? ist, ist von eher geringer Relevanz.

Deine Konstruktion ist für einen Gartentisch aufwändig, ich finde sie ehrlichgesagt zu aufwändig. Die Wassernasen bspw. kann man natürlich machen, aber ob sie nötig sind sei dahingestellt, besonders weil sie ja nicht verhindern, dass Wasser am Hirnholz eindringt. Bei irgendwelchem tropischen Rotholz muss Dir das das Eindringen von Wasser am Hirnholz eines Gartentischs aber auch keine schlaflosen Nächte bereiten. Das trocknet auch wieder und Tisch wird sicher auch ohne Wassernasen eine ganze Weile seinen Dienst tun.

Grüße
Wolfgang