unser Garten in der Hitze *MIT BILD*
Verfasst: Do 6. Aug 2015, 00:08
Hallo
Die seit Wochen anhaltende Hitze macht unserem Garten sehr zu schaffen, obwohl wir immer ausreichend Wasser haben und jeden Tag fleißig wässern, es will nicht so wachsen wie nach einem warmen Regen.
Die Kartoffelernte ist schon seit einigen Wochen abgeschlossen, wir hatten Glück, durch das frühe ausbringen hatten die Knollen offenbar sehr gute Bedingungen, wir sind der Meinung, eine solche gute Ernte hatten wir noch nicht, eine schöne Belohnung, hatte ich doch zeitweise nur die linke Hand zur Verfügung.
Die letzen Wochen vor der Kartoffelernte hatten wir nicht mehr gewässert, wir hatten schon zwei mal die Krautfäule herbei gewässert, das soll uns nicht mehr passieren.
Das trockene Wetter hatte unseren Gartenboden richtig hart werden lassen, stach ich da mit der Grabgabel ein, ergab es kräftige Bollen, die ich auf die Seite rollte, unser Sohn machte sich lustig über meine Erdarbeiten und will im nächsten Jahr einen kleinen Bagger ausleihen.
Bild 1

Bei der Ernte sortiere ich in drei Größen, auf die Kleinen freue ich mich besonders, gekocht in der Schale mit allerlei Quark-oder Käsevarianten, das ist für mich ein Leckerbissen.
Bild 2

In die Ampelschale kommen zum einen Steine, dann die Unkräuter, die tragen meistens schon Samen, ich nehme sie dann vorsichtig auf und vermeide, dass der Samen ausfällt, diese und ähnliche Maßnahmen führen dazu, dass immer weniger Unkraut hoch kommt.
Nun zwei Bilder, auf denen man erkennen kann wie ich die Saat ausbringe, das grüne sind Kunststoff-Paletten, diese fülle ich mit Anzuchterde, den Samen streue ich in diesem Falle auf den glatten Boden einer Dose, daneben ein Blumentopf, auf dessen Unterseite ich einige Tropfen Wasser aufbringe.
Bild 3

Bild 4

An unserem Brennholz finde ich immer einen Holzspan, diesen feuchte ich im Wasser an, nehme mit ihm nun ein Samenkorn auf und streife es in einem der Töpfchen ab, es kommt öfter auch mal vor das mal zwei oder drei Samenkörner mitgehen, das nehme ich in Kauf, handelt es sich nicht gerade um Tomaten-Samen, wo es immer öfter vorkommt, dass nur 6 Samenkörner in der Tüte sind.
Ein weiterer Vorteil, ich kann die Paletten der Witterung entsprechend lagern, gerade bei dem heißen Wetter der letzten Tage, kann die Hitze und die direkte Sonneneinstrahlung den Keimvorgang stören, erst nach einigen Fehlversuchen fand ich da Lösungen.
Bei dieser Hitze stelle ich die Paletten auf unser Brennholz, da ist Nordseite und hier keimt es gut, ist es kühl stelle ich die Paletten in unseren Gurgenpalast, ein Folienhaus, da hab ich für diesen Zweck zwei Regale angebracht.
Auch wenn der Samen aufgegangen ist, stelle ich die Paletten auf diese Regale.
Dies Art des sähen hat einige Vorteile, so z.B. bei Chinakohl, der wird, wenn er aufgeht gerne von Erdflöhen angegangen, ein Fressfeind, den man kaum sieht, der aber oft die kleinen Pflanzen so schwächt, das sie eingehen.
Hier Chinakohl, den ich nun in dem Zustand versetze, ´bevor ich setze, lasse ich die Wurzelballen etwas antrocknen, dann fallen sie nicht so leicht auseinander.
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Hier eine vom Erdfloh arg zugerichteter Chinakohl, eigentlich ist dieses Gemüse eine sehr schnell wachsende Pflanze, aber unter solchen Widrigkeiten darbt sie dahin.
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Dieses letzte Bild ist schon einige Tage alt, vorgestern hat es mal kurz geregnet, ich glaube nun haben die armen Pflanzen es doch noch geschafft.
Auch bei Bohnen gibt es diese Probleme mit dem Erdfloh, öffnet sich die Bohne beim Keimen, erscheinen zwei kleine Blätter, auf dieses zarte Grün sind die Erdflöhe besonders scharf.
Am Anfang hatte ich große Mühe, Bohnen zu ziehen, ich hab zeitweilig alle Bohnen in Töpfen vorgezogen, was Mühe und jeden Menge Anzuchterde kostete, alles andere an Erde war ja mit Erdflöhen behaftet, wie gesagt, man sieht sie ja kaum.
Nun gehe ich anders vor, ich achte auf den Wetterbericht und zwar auf die Wochenvorhersage, wird etwa in drei bis vier Tagen warmes Wetter vorher gesagt, lege ich die Bohnen, im besten Falle öffnen sich die Bohnen bei Beginn des warmen Wetters, dann starten die Bohnen durch, die kleinen saftigen Blätter sind nur für wenige Stunden der Fressgefahr ausgesetzt, in diesem Jahr hatte ich mit den Stangenbohnen und Buschbohnen richtig Glück, ich hatte kaum Ausfälle.
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In diesem Jahr hab ich nicht rechtzeitig in den kleinen Töpfen gesät (wegen der Arbeit an der Küche), säte also um Zeit zu sparen direkt in die Erde, auf dem folgenden Bild erkennt man links die durchgehende Reihe Zuckerhut, zweite Reihe hinten Chinakohl und vorne zwei Sorten Endivie.
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In diesem Falle gibt es dann das Problem, gerade bei so heißem Wetter die kleinen Pflanzen umzusetzen, hier habe ich viele Fehlversuche hinter mir, bin aber nun in der Lage, auch bei so heißem Wetter wie letzte Woche Pflanzen zu setzen.
Ich gehe hin und wässere kräftig den Boden, in dem die zu setzenden Pflanzen stehen, lasse das Wasser ein wenig einziehen, steche mit der Pflanzenkelle (von Dieter) ganz in er Nähe der Pflanzen ein und entnehme der Erde ein Teil aus der Reihe, diese lege ich dann in ein Behältnis und drücke mit den Fingern diesen angefeuchtete Erdklumpen vorsichtig zusammen, greife ich nun nach einer Pflanze (am Blatt) und ziehe vorsichtig hoch, löst sich der Wurzelballen aus der Erde, je nach Pflanze hängt auch noch feuchte Erde an den Wurzeln.
Mit dem Setzholz steche in nun in die Erde, gieße Wasser nach, steche mit dem Setzholz in die nun feuchte Erde, oft vergrößere ich noch das Loch, um dann die vorsichtig entnommen Pflanze in die feuchte Erde einzudrücken.
Auf dem Bild hab ich eine Chinakohl-Pflanze in der Hand, Endivie hat ganz andere Wurzeln, da bleibt fast nie Erde hängen, wachsen aber gut an, man sagt alle Zichorien-Pflanzen wie z.B. Zuckerhut lassen sich schlecht umpflanzen, mit der oben geschilderten Methode hab ich kaum Ausfälle.
Bild 8

Zum Thema Ausfälle, ich setze immer Reserve-Pflanzen, gibt es Ausfälle, auch zu einem späteren Zeitpunkt, steche ich um die Pflanze mit der Kelle ein und nehme den ganzen Ballen mit der Pflanze und versetze ihn.
Mich wundert, das immer mehr Hobbygärtner ihre Pflanzen vorgezogen im Gartencenter kaufen, ich ziehe mir bis auf wenige Ausnehmen die Pflanzen selber, erstens weis ich oft nicht welche Sorten angeboten werden, da heißt es lapidar z.B. Kopfsalat, es gibt ein solch große Vielfalt von Sorten, darauf möchte ich auf keinen Fall verzichten, ein anderer Punkt, das aufgehen der Pflanzen ist für mich immer wieder ein spannender Moment, früh morgens der erste prüfende Blick, kommt schon das erste grün.
Unsere Blumenecke überrascht uns jeden Tag aufs neue, der Boden scheint den Blumen gut zu tun, ich werde oft gefragt, ob ich den die Blumen zu dicht gepflanzt hätte, ich hab mich bei allen Sorten an die Abstände gehalten, wie sie auf den Samentüten stehen.
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Die vielen Blumen locken eine Vielzahl von Insekten, vor allem das Taubenschwänzchen kommt in immer größerer Zahl, da scheint es ähnlich wie bei Bienen ein gutes Informationssystem zu geben.
Dieses Insekt ist bei uns erst seit einigen Jahren zu sehen, was mich an dem Tier fasziniert, selbst bei starkem Wind schaffen sie es ruhig in der Luft zu stehen, sonst würden sie ja nicht den langen Rüssel in die Blütenkelch bekommen.
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Gruß Franz