unser "altes Zimmer" wird renoviert *MIT BILD*
Verfasst: Fr 6. Dez 2013, 00:16
Hallo
Renovierung ist angesagt, unser altes Zimmer soll renoviert werden, der Raum der in unserer Wohnung den Mittelpunkt darstellt.
Teppichboden raus, zum Glück nicht geklebt, Laminat rein, mit Trittschallfolie, ist mein erstes Laminat, ich schaute mir einige Videos an und ging dann an die Arbeit.
Ich machte mir Gedanken, wie ich und mit was ich das Laminat zurechtschneide, nach einigen Überlegungen entschied ich mich für meinen Frästisch mit eingebauter Stichsäge, diese Einrichtung hab ich nun schon einige Jahre, dies war der erste Einsatz der eingebauten Stichsäge.
Ich kann feststellen es funktionierte ganz gut, das Laminat hat an seiner Oberfläche eine beachtliche Festigkeit, diese Erfahrung hab ich schon einige Male gemacht, erst kürzlich musste ich in der Nachbarschaft einen größeren Bereich im Laminatboden freífräsen, darin wurde eine Glasplatte eingelegt, auf der ein schöner Kaminofen zu stehen kam.
Den dabei genutzten Vollhartmetallfräser kann ich danach nur noch für untergeordnete Arbeiten verwenden, in dem Bereich, in der der Fräser die obere Schicht fräsen musste, verblieb eine deutliche Scharte.
Mein Tisch kann ich ja auf jede beliebige Seite drehen, im gezeigten Bild ist die Seite, in der ich eine billige Oberfräse aus Fernost einsetzen kann, mit 12mm Spannzange. (noch nie benutzt) daneben die Stichsäge, eine Metabo, den Pendelhub ausgeschaltet, das Sägeplatt wechselte ich zweimal.
Das Ganze steht im Hof unter dem Balkon auf unserer Bank.
Bild 1

Im alten Zimmer sind die Wände, wie fast überall in unserem Altbau schief, in diesem Fall auf der einen Seite 9 cm breiter wie zum Flur.
Bild 2

Nach Fertigstellung des Bodens ging es dann mit der Schubkarre wieder hoch in meine Hütte.
Bild 2a

Die Fußleisten musste ich um 2.5mm schmälern, das ist der Unterschied vom Teppichboden zum Laminat in der Dicke.
Eigentlich wollte ich die Fußleisten über die Abrichte schieben, ich war aber regelrecht erschrocken wie krumm diese Leisten waren, ich erinnerte mich, ich bekam von einem Bekannten Holz damals, das zwar wie Eiche aussieht, aber sich völlig anders, fiel schlechter bearbeiten lässt.
Also musste ich die Leisten über den Frästisch ziehen und zwar so wie auf dem Bild gezeigt, die Krümmung war in einem Falle fast 1.5cm auf eine Länge von 170cm, ein richtiger Mist.
Bild 3

Nach dem ich die Fußleisten wieder an ihrem Platz hatte, kam die Eckbank dran, dieses Teil entstand so um 1980, es war nach meinem Lehrstück in Holzverarbeitung, meiner Hütte eines der ersten Möbelstücke, ich hab ja schon ein mal berichtet, damals ging ich in Saarbrücken in verschiedene Möbelhäuser, schaute mit gute und schlechte Eckbänke an, machte immer wieder Probesitzen, am Ende kam dann das gute Stück dabei heraus.
Nach all den Jahren, ein Möbel, das nach wie vor unseren Bedürfnissen entspricht, als Rentner hab ich zwei Tageszeitungen jeden Morgen zu lesen, irgend wann stellte ich fest, mit einigen Kissen lässt sich in der Ecke eine schöne Rückenlehne bauen, wo ich dann nach dem Frühstück mich in die Ecke lehne, eine Lampe in der Ecke bringt dann das notwendige Licht.
Hier die Einzelteile der Eckbank, die obere Leiste lässt sich ganz entfernen, auf dem Bild fehlt der Sitzbereich in der Ecke.
Die Polsterung hab ich schon einmal erneuert, der Schaumstoff (40mm im Sitzbereich, 20mm an der Lehne) ist noch der alte, er hält sich erstaunlich gut.
Bild 4

Es ist für mich immer wieder interessant, nach so vielen Jahren zu sehen, wie ich damals gearbeitet habe, bei diesen Bildern fällt mir auf, da ist noch mehr Werkzeugbau als Tischlerei.
Ich hab das Eckteil in beide Sitzbänke komplett etwa 5mm eintauchen lassen, wie ich heute finde, eine nicht einfache Aufgabe.
Bild 5

Auf dem nächsten Bild beide Teile, das eine taucht ein, das andere hat die Aufnahmenut, wie im Werkzeugbau üblich, die Verschraubung mit 6mm Inbusschrauben, das Gewinde mit, ich hab den Namen vergessen-Buchsen.
Bild 6

Die Ansicht von hinten auf die Eckbank.
Die rechteckigen Öffnungen dienten zur Sicht auf die 6mm Schrauben, mit denen ich die Rücklehne befestigte.
Unter der Leiste kann man zwei Messerreste erkennen, dazu späte noch eine Bemerkung.
Damals war mein Holzlager noch nicht so üppig, die obere Leiste stammt von unserer alten Kirchentür, es war die Anschlagsleiste, die Türen hab ich zerlegt und eine Menge schönes Eichenholz dabei erhalten.
Bild 7

Beim Zusammenschrauben bemerkte ich einen Spalt von etwa 1mm im Eckbereich, da erinnerte ich mich, dass bei der DeMontage ein 1mm Kartonsteifen unter der einen Leiste sich befand, da der Karton wohl im Müll gelandet ist, schraubte ich zwei Messereste unter die Leiste, der ^1mm Spalt war dann weg.
Bild 8

Nun noch ein anders Problem, seid meine Mutter tot ist, ist die untere Wohnung leer, also nicht beheizt, seither hab ich Bedenken wegen Taupunkten in den unteren Ecken der Zimmer, um diese Gefahr zu mindern, wollte ich die Luftzirkulation verbessern, dazu wollte ich an der Rückwand der Eckbank ein Lüftungsgitter anbringen.
Hier fräse ich auf meine Kreuztisch die Halter für dieses Gitter, das Material Buche-Multiplex, 8 Stück an der Zahl, mit einem Gewindestab zusammengehalten.
Bild 9

Das fertige Gitter montiert, es fügt sich gut, fällt gar nicht auf, meiner Frau gefällt es gut, die Luft war vorher im Bereich der Rücklehne richtig gehend eingeschlossen.
Bild 10

Nun noch ein Blick an die Decke, da ist nun schon seit auch den anfangs 80er Jahre eine Kassettendecke, zwei Felder mit je 20 Kassetten auf einem Gitterost angebracht stellen die Decke dar.
Da, wie anfangs erwähnt, der Raum nicht im Winkel ist und Unterschiede von 9cm bestehen, fertigte ich einen Rahmen von im Schnitt 27 cm Breite, dieser Rahmen kaschiert nun die Abweichungen, das Auge nimmt die Unterschiede kaum war.
Die Gitter, auf das die Kassetten trägt, leimte ich damals auf dem Boden des Zimmers zusammen, der Boden besteht aus Nut und Feder Spanplatten, auf diese schraubte ich dann Leisten, genau im rechten Winkel, mit Holzkeilen presste ich dann beim Verleimen das Gitter zusammen.
Das Gitter liegt auf dem Rahmen rundum auf, lange Schrauben in dem mittleren Bereich verhindert ein durchhängen.
Damals hatte ich noch wenig Ahnung vom Schwindverhalten des Holzes, so machte ich einige Anfängerfehler in dem ich die Kassetten voll verleimte, anstatt zu fügen, die Konzequenz, es gab einige Rissen an etwa 6 bis 7 Kassetten, eigentlich wenig, es gab jedes Mal einen mächtigen Knall, entstand ein neuer Riss, ich erinnere mich noch, geknallt hat es nur im Winter, bei anhaltender trockener Festlandsluft und Minustemperaturen.
Bild 11

So, das war die Renovierung unseres alten Zimmers.
Gruß Franz