Thickness Sander / Drum Sander / Schleifwalze *MIT BILD*

Das ganze Thema rund um die Holzbearbeitung wird hier diskutiert. Die Grenzen sind hier deutlich weiter gezogen als im Handwerkzeugforum. Wenn Du nicht sicher bist, wo Dein Beitrag hingehört, ist er wahrscheinlich hier am besten aufgehoben.
Daniel Bor
Beiträge: 23
Registriert: Di 31. Dez 2013, 16:48

Thickness Sander / Drum Sander / Schleifwalze *MIT BILD*

Beitrag von Daniel Bor »


Hallo zusammen,

Ich möchte mir einen kleinen "Thickness Sander / Dickenschleifer" bauen und habe mit einem Kreisschneider von Dieter ein paar MDF Scheiben gebohrt. Die MDF Scheiben passen gut auf die 8 mm Präzisionswelle und möchte diese jetzt gegen verdrehen verkleben.

Kann ich dazu vielleicht einen 2k Epoxy Kleber verwenden?



Vielen Dank im Voraus

Gruß Daniel

Johannes M
Beiträge: 1589
Registriert: Di 21. Jul 2020, 09:09

Schleifwalze auf Achse kleben

Beitrag von Johannes M »


Hallo Daniel,

das wird schwierig. Das Problem ist weniger der Kleber, sondern wie bekommst Du eine ausreichende Menge davon zwischen Holz und Metall. Ich würde auf jeden Fall die Achse im Klebebereich anschleifen, also aufrauen und mit Verdünnung/Aceton entfetten. Der Klebstoff muß dünnflüssig sein. Am besten mal einen Klebeversuch machen. Ich könnte mir auch vorstellen das ein dünnlüssiger Sekundenkleber geeignet sein könnte. Viel Erfolg

Es grüßt Johannes

Daniel Bor
Beiträge: 23
Registriert: Di 31. Dez 2013, 16:48

Re: Schleifwalze auf Achse kleben

Beitrag von Daniel Bor »


Hallo Johannes,

vielen Dank für dein Feedback.

In diversen amerikanischen Foren wird erklärt, dass einige mit Epoxy verkleben. Ich habe damit kleinerlei Erfahrung und kann daher nicht sagen wie Dünn-/Dickflüssig das Zeug ist :-)
Ich werde einfach mal eine Welle mit Schleifpapier anrauen und mal eine Probeklebung machen.

Gruß Daniel

Stefan Hintzen
Beiträge: 357
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Schleifwalze auf Achse kleben

Beitrag von Stefan Hintzen »


Hallo Daniel,

die Viskosität von angemischtem 2K-Kleber, wie z.B- uhu endfest 3000 ist in etwa vergleichbar mit glasklarem Honig. Bei höheren Temperaturen wird er natürlich dünnflüssiger, aber im Gegenzug verringert sich die Topfzeit, also die Verarbeitungszeit je nach Temperatur um fast die Hälfte.
Ich erwärme den Kleber gerne je nach Einsatzzweck unter einem kleinen Halogen-Spotstrahler, damit der etwas besser "fließen" kann - muß dann aber schneller arbeiten.

Ich würde an Deiner Stelle zusätzlich zum Anrauhen der Welle mit Hilfe einer kleinen 3-Kantfeile ein paar Klebenuten in axialer Richtung durch die MDF-Scheiben-Bohrungen anbringen.

Frohes Kleben

Steff

Alexander Oerterer

Re: Schleifwalze auf Achse kleben

Beitrag von Alexander Oerterer »

[In Antwort auf #74425]
Nabend,

ich würde an beiden Enden der Welle Einschlagmuttern anbringen und diese dann doppelt mit Muttern auf der Gewindestange sichern! Wozu ankleben, wenn lösbar auch geht?

MfG

Alex

Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Thickness Sander / Drum Sander / Schleifwalze

Beitrag von Walter Heil »

[In Antwort auf #74421]
Hallo Daniel,

es gab am 23.06. dieses Jahres einen Thread, der von einem Namensvetter von Dir eröffnet wurde und sich mit demselben Problem, nämlich dem Bau eines "thickness sanders" befasste. Schau Dir den mal an. Was mich nachdenklich bei Deiner Vorgehensweise macht: Die wirklich wichtigen Probleme sehen bei einer solchen Maschine anders aus: Gestell, Rahmen, Lagerung, wirkende Kräfte, Werkstückführung, Sicherheit!! Leistungsbedarf, Absaugung, das ist nur das, was mir grade so einfällt, da dürften noch einige Dinge hinzukommen... Wenn das geklärt ist, dann stellt sich die Frage, wozu der Aufwand, die Arbeit, Zeit und das Geld. Brauchst Du so eine Kiste wirklich oft, dann wäre eine gebrauchte Maschine wie z.B. von JET (habe keine Ahnung von deren Qualität, daher keine Empfehlung, sondern nur Beispiel) wahrscheinlich billiger, schneller zu bekommen und wesentlich weniger schmerzhaft. Das ist alles sehr freundlich gemeint.

Gruß, Walter

Klaus Kretschmar
Beiträge: 1457
Registriert: Sa 21. Nov 2020, 23:13

Re: Thickness Sander / Drum Sander / Schleifwalze

Beitrag von Klaus Kretschmar »

[In Antwort auf #74421]
Hallo Daniel,

ich weiß zwar, dass bei unseren amerikanischen Freunden Walzenschleifmaschinen nicht ungebräuchlich sind. Handelt es sich dabei aber wirklich um "Dicken-Schleifer", die einen Dickenhobel ersetzen sollen? Das kann ich mir eher nicht vorstellen. Bei dieser Maschine dürfte vielmehr die Oberflächenbearbeitung im Vordergrund stehen, eine simple Ersatzlösung für eine Breitbandschleifmaschine sozusagen. Beim Dickenhobeln fallen ganz erstaunliche Spanmengen an. Allein die Vorstellung, statt der Späne das selbe Volumen an Staub zu produzieren, bringt meine Nackenhaare in Bewegung. Abgesehen davon, dass kein Schleifband diese Art von Strapazen lange mitmacht.

Daher: wenn es Dir nicht um die Oberflächenbearbeitung sondern um die Holzdimensionierung geht liegt vielleicht der Gedanke einer Hobelmaschine näher. Die gibt es neu oder gebraucht in allen möglichen Größen und für fast jeden Geldbeutel.

Viele Grüße
Klaus

Manuel
Beiträge: 166
Registriert: Di 24. Dez 2019, 13:41

Re: Thickness Sander / Drum Sander / Schleifwalze

Beitrag von Manuel »


Hi,

nimm bitte keinen Epoxykleber und zwar aus folgenden Grund: Holz ist dynamisch und bewegt sich, statische Epoxykleber sind nicht das richtige. Das hab ich schon bei meinen Klebeversuchen für die Herstellung von gedrechselten Kugelschreiber gesehen. Anfangs klebte ich die Messinghülsen mit Epoxy ein, bis sich die ganze Sache beim drechseln löste. Seitdem nehme ich für solche Aufgaben nur noch PU-Leim, der hält ewig, ist Hitzefest und trägt dynamische Kräfte, ohne die Klebung zu verlieren. Im Gegensatz zu Epoxy schäumt der PU-Leim leicht auf, durch den Eigendruck entsteht eine hohe Klebeleistung. Das macht ein Epoxykleber nicht, daher wirst du es nicht schaffen genügend Druck zwischen den Werkstücken (Welle und Holz) zu erzeugen, so dass der Epoxykleber hohe Festigkeit erhält.

Gruß
Manuel

Daniel Bor
Beiträge: 23
Registriert: Di 31. Dez 2013, 16:48

Re: Thickness Sander / Drum Sander / Schleifwalze

Beitrag von Daniel Bor »

[In Antwort auf #74421]
Hallo zusammen,

vielen Dank für Eure Antworten!

Ich war heute bei meinem Vater und haben uns noch einmal in Ruhe Gedanken über die Befestigung der Holzscheiben auf der Welle gemacht und dabei schnell bemerkt, dass das mit der glatten Welle vermutlich nichts wird. So haben wir diese Befestigung mit Epoxy schnell verworfen und mein Vater hatte dann eine simple aber auch sehr gute Idee: Wir nehmen einfach eine 10er Gewindestange, drehen die an beiden Enden ab und schneiden in die MDF-Scheiben noch ein Gewinde, zusätzlich wird die Walze von oben und unten mit einer Mutter gekontert. Das ganze hält bombenfest. Ich kann gerne die Tage mal ein paar Fotos einstellen. Oben wird die Welle durch das Bohrfutter gehalten und geführt unten wird die Welle in einem Kugellager geführt.

Jetzt möchte ich mich noch einmal für die ganzen Hinweise und natürlich auch für die Bedenken bedanken und mal erläutern was ich genau machen möchte.
Ich verarbeite nur kleine Teile (max. 150 x 150 mm) auf meiner Dekupiersäge und benötige hin und wieder dünne Holzbrettchen (5-10 mm). Dazu kaufe ich mir ein paar Holzklötze z.B (150 x 150 x 60 mm Nussbaum, Kirsche etc.) und trenne diese mit einer Japansäge (Kataba) auf, damit ich dann ein Brettchen mit ca. 5-10 mm Stärke habe, je nach Verwendung. Mit dem auftrennen bin ich bisher sehr zufrieden, jedoch noch etwas ungeübt und muss hier dann etwas nacharbeiten. Die Sägefläche ist durch die Japansäge unheimlich Glatt doch verläuft mein Sägeschnitt etwas. Oben ist das Brettchen z.B. 8 mm Stark und unten ca. 5-6 mm. Diese 2-3 mm Abweichung möchte ich mit einem "Dickenschleifer" ausgleichen, der in der Tischbohrmaschine montiert ist.

Hier auch mal ein Youtube Video, dass das ganze ziemlich gut zeigt:
http://www.youtube.com/watch?v=mWaF1ibGEwY

Die Variante ist für mich sehr kostengünstig, ob es was kann, kann ich aktuell nicht sagen.
Falls das nicht funktioniert werde ich auf Hobel umsteigen, die möchte ich sowieso haben, Weihnachten und Geburtstag rücken immer näher :-)

Ich verarbeite keine Bohlen oder möchte ein 30 mm Material auf 15 mm herunter schleifen, daher benötige ich keinen Monster-Dickenschleifer und/oder eine Dickenhobelmaschine.

@Steff: Das mit der Dreiecksfeile ist eine sehr gute Idee, jedoch möchte ich nicht noch mit der Befestigung experimentieren.

@Manuel: Danke für den Hinweis, ich habe das Epoxy wieder schnell verworfen.

@Klaus: Da ich nur ein paar mm Ausgleichen muss, erscheint mir das als kostengünstige Lösung. Aber der erste Test wird es dann zeigen. Ob die Amis diesen Dickenschleifer auch wirklich als solches Geräte verwenden oder nur zur Oberflächenbehandlung, kann ich leider nicht sagen.

@Walter: Danke für die Info zu diesem Thread, den kannte ich noch nicht, da dieser als Breitbandschleifer betitelt ist und ich nicht danach gesucht habe. Auch vielen Dank für deine Bedenken, die natürlich alle angebracht sind! Jedoch möchte ich nicht so ein Monster bauen, sondern nur einen kleinen Schleifer für die Tischbohrmaschine. Somit halten sich die Kosten und Aufwände sehr gering (10-20 EUR). Mein Selbstbau Projekt "Tellerschleifer" habe ich aber verworfen, da mir die Aufwände zu Hoch waren und ich habe mich dann für einen Tellerschleifer von Hegner entschieden, das war eine sehr gute Entscheidung! Die Jet Walzenschleifmaschine habe ich natürlich schon gesehen, doch mit knapp 900 EUR kein Schnäppchen und für mich völlig überdimensioniert. Was die Sicherheit angeht, bin ich aktuell noch entspannt, das ich die gleiche Gefahren auch an meinem Tellerschleifer habe. Oder habe ich vielleicht etwas übersehen?

Ich hoffe, dass ich alle Fragen beantworten konnte und freue mich weiterhin auf konstruktive Kritik.

Viele Grüße und ein schönes Wochenende
Daniel

Walter Heil
Beiträge: 1425
Registriert: Sa 28. Jul 2012, 21:17

Re: Thickness Sander / Drum Sander / Schleifwalze

Beitrag von Walter Heil »


Hallo Daniel,

das hört (und sieht) sich anders an als ich ursprünglich vermutet hatte. Aber einen Tip aus eigener Erfahrung: Das Scheifmittel kann sich sehr stark erwärmen, daher ist für Kühlung zu sorgen. Dazu gehört. dass die Wärme vom Schleifmittel zunächst entfernt wird, da ist eine Walze aus Alu sicher sehr vorteilhaft; wenn die Kühlung gleichzeitig als Staubabsaugung wirkt, dann ist das vielleicht sogar genial. Viel Erfolg!

Gruß, Walter

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