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Listenpreis und tatsächlicher Preis

Verfasst: Do 3. Okt 2013, 17:03
von Rolf Richard

Wie an anderer Stelle geschrieben ist an meiner OF 1010 EBQ die Hülse der Spannzange gebrochen. Eine neue Zange habe ich mit € 29,95 beim Fachhändler bezahlt, der empfohlene Preis laut Herstellerpreisliste beträgt € 44,15. Eine stattliche Differenz von 32%.

Soll ich mich jetzt beim Kartellamt bedanken? :-)

Gruss

Rolf


Re: Listenpreis und tatsächlicher Preis

Verfasst: Do 3. Okt 2013, 18:52
von MaxS

Rolf,

du kannst ja eine Dankesmail schreiben und in Kopie auch TTS/Festool zukommen lassen. ;-)

Ich hoffe, dass das Kartellamt auch in weiteren Fällen einschreitet, falls es nötig ist.

Gruß
Max


Re: Listenpreis und tatsächlicher Preis

Verfasst: Do 3. Okt 2013, 21:07
von Rolf Richard

Rolf,

du kannst ja eine Dankesmail schreiben und in Kopie auch TTS/Festool zukommen lassen. ;-)

Ich hoffe, dass das Kartellamt auch in weiteren Fällen einschreitet, falls es nötig ist.

Gruß
Max


Hallo Max,

vielleicht sollte man das wirklich mal tun um den Abzockern bei Festool ans Schienbein zu treten.

Fragwürdige Qualität gepaart mit Mondpreisen spricht für ein excellentes Marketing, aber nicht für technische Markführerschaft.

Gruss

Rolf


Re: Listenpreis tatsächlicher Preis, siehe Urteil

Verfasst: Do 3. Okt 2013, 23:55
von Manfred (mwr)
[In Antwort auf #74273]
Hallo Richard,

es liegt eine Urteil des Kartellamtes vor, 8 MIO. Strafe. Mal im Netz surfen.

Gruß Manfred


Re: Listenpreis tatsächlicher Preis, siehe Urteil

Verfasst: Fr 4. Okt 2013, 00:05
von Frank K.

Moin,

jetzt will da auch mal meinen Senf beisteuern;).

Ich habe noch nie bei meinem Festool Händler den vollen Listenpreis für Zubehör bezahlt, auch vor der Kartellgeschichte.

Es soll damals sogar Usus gewesen sein, dass die Händler beim Zubehör die Zugeständnisse gemacht haben, die bei den
Maschinen nicht möglich waren. Habe ich am eigenen Leib erfahren, da gab es dann zu Fräse eben Fräser und Kopierringe,
anstelle von Prozenten.

Insofern hat mich Online-Shopping, was Zubehör angeht, gerade bei Festool, nie wirklich interessiert, da mein Händler immer
absolut konkurrenzfähig war.

Gruß

Frank


Re: Listenpreis und tatsächlicher Preis

Verfasst: Fr 4. Okt 2013, 07:47
von Heiko Rech
[In Antwort auf #74273]
Hallo Rolf,

man kann es sich nun ganz einfach machen und auf Festool schimpfen, wie es ganz viele Leute in Foren machen. Festool ist auch einer der wenigen Anbieter, die ihre Listenpreise auf der Internetseite für jeden leicht einsehbar aufführen.

Schaut man aber mal ganz objektiv ein wenig genauer hin, stellt man fest, dass auch bei ganz vielen anderen Herstellern enorme Differenzen zwischen Listenpreis und Straßenpreis liegen. Wenn ich bei meinem Händler Maschinen von Makita, Hitachi oder Bosch kaufe, zahle ich in der Regel knapp 25 - 30% unter Listenpreis. Eine Ausnahme bildet Mafell, die sind scheinbar so klein und unbekannt, dass sich das Kartellamt nicht für sie interessiert.

Wie Manfred schon schrieb, unterlag Zubehör nie der internen Preisbindung bei Festool.

Gruß

Heiko


Re: Listenpreis und tatsächlicher Preis

Verfasst: Fr 4. Okt 2013, 13:09
von Dietrich

Hallo Heiko,

25-30% Nachlass, davon können die allermeißten Hobbyisten nur träumen, unabhängig vom Hersteller.
Insofern ist der Schreinermeister mit eigener Unternehmung nicht vergleichbar.

Unabhängig davon merkt man seit dem Paukenschlag vom Kartellamt schon eine gewisse Zurückhaltung bei den Preisen für Festool, ob nun Zubehör oder Elektrowerkzeug. Interessant wäre es zu erfahren ob die "Schlaumeier" die, die Idee zur rigorosen Preisbindung hatten nun auch die Quittung bekommen haben.

Gruß Dietrich


Re: Listenpreis tatsächlicher Preis, siehe Urteil

Verfasst: Fr 4. Okt 2013, 14:02
von Rolf Richard
[In Antwort auf #74282]
Es soll damals sogar Usus gewesen sein, dass die Händler beim Zubehör die Zugeständnisse gemacht haben, die bei den
Maschinen nicht möglich waren.


Wie Manfred schon schrieb, unterlag Zubehör nie der internen Preisbindung bei Festool.


Letztendlich ist es egal, ob irgendwas ausgenommen war. Alles hätte "ausgenommen" sein müssen, so sehen es Gesetze vor und daran hat sich jeder zu halten. Wenn Festool der Meinung war, dass Gesetze für sie nicht gelten, dann ist das arrogant, die Quittung, die die Firma erhalten hat, völlig i.O. Schliesslich hat man Endkunden - auch mich - nicht unerheblich geschädigt. Dankbar muss man da nicht sein.

Gruss

Rolf



Re: Listenpreis und tatsächlicher Preis

Verfasst: Fr 4. Okt 2013, 14:33
von Alex S.

Servus!

Also Festool mal weggelassen: auf durchschnittlich zwischen 20 und 25 % Nachlass auf die "unverbindliche Preisempfehlung" komme ich bei meinem Elektrowerkzeughändler im Schnitt auch - bei gleichbleibend guter Beratung. Ich bin jedenfalls recht zurfrieden und auch "nur" Hobbyist. Mit eigenem Unternehmen im Hintergrund lässt sich aber sicher noch was rausholen, ohne den Händler gleich wirtschaftlich umzubringen.

Was Festool angeht: ich war mehrmals in Versuchung - aber im Endeffekt wars mir das nicht wert. Und genau darum gehts meiner Meinung nach: mit ein wenig Erfahrung sollte jeder selbst einschätzen können, was eine Maschine "wert" ist. Wenn dann Wert und Preis nicht zueinander passen, dann kauft man nicht. Weshalb ich die Aufregung über die "kreative" Preispolitik, wie sie von Festool bis zum Krach mit dem Kartellamt praktiziert wurde, auch nur teilweise verstehe. Soweit ich weiß, musste Festool trotz allem am Markt gegenüber der Konkurrenz bestehen - es also schaffen, dass jemand die von ihnen festgesetzten Preise zahlt. Ob aufgrund guter Qualität oder tollem Marketing oder beidem ist dabei egal.
Um klarzustellen: das ist keine Bagatellisierung von illegalem Verhalten jedweder Art!

Grüße,

Alex


Re: Listenpreis tatsächlicher Preis, siehe Urteil

Verfasst: Fr 4. Okt 2013, 15:50
von Bernhard

Letztendlich ist es egal, ob irgendwas ausgenommen war. Alles hätte "ausgenommen" sein müssen, so sehen es Gesetze vor und daran hat sich jeder zu halten. Wenn Festool der Meinung war, dass Gesetze für sie nicht gelten, dann ist das arrogant, die Quittung, die die Firma erhalten hat, völlig i.O. Schliesslich hat man Endkunden - auch mich - nicht unerheblich geschädigt. Dankbar muss man da nicht sein.

Gruss

Rolf


Völlig richtig Rolf,

Kritik an Festo ist immer ein Reizthema aber sollte erlaubt sein.

Zudem kommt noch, dass man die Preisbindung mit "Toolpoints" und im Reparaturfall mit dem "24Std. Ersatzservice" begründet und gerechtfertigt hat. Als dann tatsächlich einmal eine Maschine von mir defekt war, hat der 24 Std. Service einmal 2 Wochen und bei der zweiten Rücksendung rund 10 Tage gedauert. Auf meine Anfrage, warum man nicht zu seiner Garantie steht, habe ich vorsichtshalber keine Antwort erhalten.

Ich empfinde das auch nicht als einfaches "Gemecker", sondern das sind schon begründete Kritikpunkte, die den Endabnehmer durchaus zu anderen Marken treiben. Ich sage es einmal so, früher hätte ich bedenkenlos zuerst zu Festo geschaut, heute bin ich kritischer und lebe gut damit.

Der Systemgedanke wird in meinen Augen überbewertet. Allerdings liebe ich die Systainer, den Frästisch und die Staubsauger von Festo.

Viele Grüße
Bernhard