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Pfosten abrichten

Verfasst: Mo 22. Apr 2013, 20:42
von peter999

Hallo,
ich bin gerade dabei ein Hochbeet zu bauen. Da ich den Fehler ;-) beging, meiner Frau die Planung zu überlassen, stehen nun 2 Hochbeete mit 4mx1,2m und 2mx1,2m an zu bauen.
Ich habe mir also vom Sägewerk 4m lange Lärchen-Pfosten 5cmx20cm geholt. Soll ja für die nächsten 20 Jahre halten...
Mit meiner Hammer A31 konnte ich Pfosten ohne weiteres Dickenhobeln.
Woran ich jetzt aber scheitere ist das Abrichten der schmalen Seite, damit die Pfosten auch ohne Lücken in Längsrichtung zusammen passen.
Auf dem Abrichttisch der A31 geht das nicht, weil ich keine Tischverlängerung habe und mit Rollböcken das zu ungenau wird, bzw. ein Gefrickel.
Habt Ihr sowas schon mal gemacht?
Ich weiß, ist eher Zimmermannsarbeit, aber ich dachte, fragen kann ich ja mal.
Hatte die Idee, eine 4 m Leiste abzurichten und die als Führung für die Oberfräse zu verwenden.
Dann zuerst mit einem Nutfräser an der Oberseite des Pfosten gerade fräsen und dann mit einem Bündigfräser von der anderen Seite die vebleibende Breite des Pfosten fräsen.
Kann das funktionieren?
Oder hat jemand einen anderen Tip?
Habe noch einen Bosch Elektro-Handhobel, damit bezweifle ich aber, ob das Ergebnis zufriedenstellen ist.
Bin für Vorschläge dankbar.

Liebe Grüße aus Österreich.

Peter



Re: Pfosten abrichten

Verfasst: Mo 22. Apr 2013, 22:53
von Jochen

Hallo,

hab das gleiche Problem vor zwei Wochen so gelöst:

1. Gerader und zur Breitseite rechtwinkliger Schnitt an einem mit Zwingen befestigten Richtscheit mit der HKS (von der Breite nur ca. 1mm-4mm weggenommen; an der schmalsten Stelle nur das nötigste). Vorher mit einer Schlagschnur das Richtscheit abgeschnürt (Geht auch mit einer normalen Schnur und dann mit Bleistigt anzeichnen).
2. Einmal sauber und gleichmäßig die begradigte Kante mit dem E- Habdhobel abgefahren.

Wichtig ist, daß Du mit dem E- Handhobel sauber beim Ansetzen vorne und am Ende hinten andrückst, damit keine Wellen entstehen.

Gruß
Jochen

PS: Wenn Du Dir mit dem E- Handhobel nicht sicher bist, evtl. mal ein kürzeres Probestück bearbeiten, um ein Gefühl für die Handhabung zu bekommen.


Re: Pfosten abrichten

Verfasst: Mo 22. Apr 2013, 22:59
von Konrad Holzkopp

guude,

wie lange glaubst Du bleiben mehrere gefügte bohlen, die im freien verbaut sind,
einseitig mit erde angehäufelt, gerade? bei jedem wetterumschwung
werden sich die fugen ziehen.
die verbindung als spundung ausgeführt und dann kann das holz
wunderbar arbeiten und die wände bleiben dicht.

gut holz! J.


Re: Pfosten abrichten

Verfasst: Mo 22. Apr 2013, 23:11
von Jochen

Hallo,

falls die Frage an mich gerichtet ist: Keine Ahnung wie lange die gerade bleiben. Die Frage war ja: Wie bekomme ich sie gerade? Dazu war meine Antwort.

Bei mir war's kein Beet sondern die Abdeckung eines Balkongeländers, das ich gefügt habe. Wenn sich's verzieht, dann ist das so. Ich wollte es aber mit gerader Kante, weils in einer Nut auf einem einigermaßen geraden Metallgeländer aufsitz.

Gruß
Jochen


Re: Pfosten abrichten

Verfasst: Di 23. Apr 2013, 19:15
von Michael K.
[In Antwort auf #72646]
Hallo Peter,

Deine Planung in Ehren, aber verbaust Du wirklich 5 cm starke Bretter als Seitenwände? Ich würde bei 4 m langen Seitenwände in der Mitte einen senkrechten Pfosten vorsehen, um den Druck auf den Seitenwände abzufangen. Dann könnte man auch 2 m lange Seitenbretter verwenden, und du könnest ohne Probleme abrichten, Aber vielleicht möchtest Du das ja nicht.
Eine gerade Sägekante ist eigentlich genau genug für das was Du vorhast, weil zwar Lärche im Aussenbereich lange hält, aber nicht bei Erdberührung. Wenn Du '20 Jahre' anstrebst, dann würde ich Eck-und Mittelpfosten aus Robinie (in Süddeutschland sagen die Leute Akazie) herstellen.
Dann auf die Innenseiten des Beetkastens Baufolie (das ist am billigsten) oder Teichfolie tackern. Wenn die Fugen in den Seitenwänden etwas aufgehen, kann sich trotzdem keine Erde austreten und das Holz bleibt geschützt. Lärche ist da sicher geeignet. Auch das unterste Seitenbrett sollte keine Erdberührung haben, also Folie etwas darunterziehen.

(Eine Seite des Beetkastens sollte entfernbar sein, Du musst Dein Hügelbeet ja auch mal leeren und neu anlegen, aber jetzt bin ganz schön weit weg vom Thema).

Ich verwende für solche ausgekleideten Kästen Douglasie, weil sie (bei uns) leichter und in mehr Auswahl zu bekommen ist als Lärche.

Viel Erfolg,

Michael K.


Re: Pfosten abrichten

Verfasst: Di 23. Apr 2013, 20:11
von peter999

Hallo Michael,

danke für Deine Ratschläge. Ich habe auch daran gedacht, dass mit 2 mal 2 m Brettern zu machen, allerdings möchte ich keinen Stoß in der Mitte haben. Ist Geschmacksache.
Ob ein Steher alle 2 Meter aber reicht, da bin ich mir nicht sicher, ich habe jedenfalls 2 dazwischen gesetzt, sicher ist sicher. Ich strebe wirklich die 20 Jahre Lebensdauer an :-)
Erdberührung haben die Pfosten auch nicht, weil ich sie auf einbetonierten Eisenstehern mit 2 cm Luft zum Boden angeschraubt habe. Nässe von unten kann also keine kommen, bzw. kann das Holz wieder trocknen.
Danke für den Tip mit der Baufolie, war auch schon mein Plan, es ist noch ein Rest Noppenbahn vom Kellerisollieren über, die werde ich verwenden.
An die Öffnung an einer Seite hätte ich aber ehrlich gesagt überhaupt nicht gedacht. Aber guter Punkt. Danke.

Gruß
Peter



Re: Pfosten abrichten

Verfasst: Di 23. Apr 2013, 20:13
von peter999
[In Antwort auf #72651]
Hallo Jochen,

danke für die Anleitung, werd das am Wochenende mal probieren.

Gruß
Peter



Re: Pfosten abrichten

Verfasst: Di 23. Apr 2013, 20:29
von peter999
[In Antwort auf #72652]
Hallo Justus,

hast natürlich Recht. Ich hatte auch erstmal an eine Nut- & Feder Verbindung gedacht. Das ist doch eine Spundung, oder? Bitte korrigier mich wenn ich falsch liege, bin nur Hobby Heimwerker.
Allerdings bin ich dann davon abgekommen, weil ich mir solche Beete im Handel angesehen habe und die hatten meistens auch keine Nut/Feder Verbindung.
Aber vielleicht überdenke ich das nochmal.
Hast Du noch eine Tip, wie ich Nut und Feder bei so großen Pfosten machen kann? Auf der Tischfräse geht das ja nur bedingt.

Gruß
Peter



Re: Pfosten abrichten

Verfasst: Di 23. Apr 2013, 20:48
von Alexander Schifter

Servus,
ich hab das Hochbeet für meine Frau ebenfalls 4 m lang gemacht, mit sechs einbetonierten Stehern! Dazwischen habe ich sog. Bohlen verwendet, die man beim Bau verwendet, so um die 5 cm dick! Die Bohlen sind selbst auf 2m gekürzt. Innen hab ich das Hochbeet ebenfalls mit Teichfolie ausgekleidet! Gut festmachen, die Erde zieht ganz schön!
DIe Metallsteher selbst sind zusammengeschweisste U- Profile, in die ich die Bohlen einschieben kann! Und wenn mal eins kaputte geht, kann man es leicht austauschen.
Und die Steher sind jew. mit dem nächsten Steher über ein Stück Langeisen (angeschweisst) verbunden, sonst geht die ganze Kiste auseinander.
Um das Ding letztendlich aufzufüllen, musste ein LKW Erde bringen, das war Schwerarbeit!

LG aus Wien!
Alexander


Re: Nut & Feder, Spundung

Verfasst: Mi 24. Apr 2013, 12:58
von Konrad Holzkopp

guude,

mit dem begriffe Nut & Feder hat es im verlauf meines
berufslebens eine schleichende veränderung gegeben.

ursprünglich verstand man darunter zwei nuten
in die eine lose feder eingelegt wurde.
außerdem gab es vor dem
maschinenzeitalter den begriff der mit dem hobel
"angestoßenen feder", also einseitig eine nut, gegenseitig zwei
fälze die die feste feder? bilden.
diese verbindung wurde in fachpublikationen
als "Spundung" bezeichnet.

mit der allgemeinen verbreitung des C-Profils,
http://www.google.de/search?q=c-profil+holz&hl=de&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=D7d3UePoF-Wu4ATTqYD4DA&ved=0CEwQsAQ&biw=1218&bih=576
technologisch als spundung ausgeführt,
unter dem namen "Nut- und Federbretter" wurde
die begrifflichkeit völlig durcheninander geworfen.

gut holz! J.

ich würde die wandung als spundung ausführen,
nuttiefe ein paar mm geringer als die falztiefe,
so dass eine sichtnut entsteht.

mit einem vorschub ist das fräsen von langen
teilen null prob, dass m.e. ein vorschubapprat
das wichtigste zubehör der TF ist, ist bekannt.

aber mit 2 leuten und druckrollen und/oder
druckkämmen ist die fertigung auch keine
sonderliche herausforderung.