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Gartenhaus: Vorbereitung zur Wandverkleidung innen *MIT BILD*

Verfasst: Do 31. Jan 2013, 07:27
von Dirk Boehmer

Hallo,

ich will ja nicht zu viel verraten, denn der große Fotobericht kommt erst noch, kann aber noch
dauern. Aber ich habe eine Detailfrage zum Bau meines Gartenhauses. Die Wände sollen
quer mit einer Lattung versehen werden. Diese ist immer wieder unterbrochen, um eine spätere
Hinterlüftung zu gewährleisten. Auf die Lattung kommen senkrecht Glattkantbretter, einfach verschraubt.

Die Hütte steht auf einer Betonplatte, darunter eine Schicht Kies mit Drainage. Im Bild sieht man die
50cm hohe Mauer (Schalungssteine mit Beton verfüllt). Die Hütte ist in den Hang gebaut. So reicht die
Kiesschicht auf zwei Seiten bis etwa 10cm unter der Maueroberkante. Die Außenseiten der Mauer wurden
vorher mit Bitumenanstrich für Keller versiegelt.

Und jetzt zu meinen Fragen?
1.) Für den Holzboden sollte unter die Unterkonstruktion sicher eine Folie gegen aufsteigende Feuchtigkeit eingebracht werden. Richtig?
2.) Sollte auch eine Folie vor die Mauer gebracht werden, um die Wandverkleidung zu schützen? Seit einem halben Jahr sind die
Fenster drin, die Hütte ist dicht, nirgendwo kann ich feuchte Stellen entdecken. Da die Wandbretter sicherlich auch Fugen bilden werden,
könnte minimale Feuchtigkeit auch immer gut wegtrocknen (ohne Folie). Mit Folie würde die evtl. Feuchtigkeit hinter der Folie stehen bleiben.

Ich kann gerade bei Punkt zwei nicht entscheiden, was besser ist. Könnt ihr mir helfen?

--
Dirk


Re: Gartenhaus: Vorbereitung zur Wandverkleidung i

Verfasst: Do 31. Jan 2013, 07:53
von Manuel

Hallo Dirk,

das mit der Folie unter den Holzboden würde ich dir empfehlen, aber achte darauf, dass Feuchtigkeit trotzdem difundieren kann. Ich würde es aber wie im professionellen Bau machen, eine Lage Bitumenbahn aufschweißen, dann hast du mit Feuchtigkeit deine Ruhe. Kostet nicht viel und geht eigentlich ganz einfach. Darüber eine Folienbahn und dann kannst du den Fußboden auslegen. Estrich wirst du keinen machen?
Ich hoffe die Mauer hast du auch auf Bitumenbahnen gesetzt, sonst zieht sie Feuchtigkeit über das Fundament. Wenn du natürlich eine Holzaußenschalung machst, dann ist das zwar nicht so wichtig, aber damit hat man die volle Feuchtigkeitssperre gegenüber den Seitenmauern.
Die Seitenmauer keinesfalls mit Folie beziehen. Wenn du eine Unterlattung hast, dann hast du genug Zirkulation, die die Feuchte verhindert. Ich würde dir dennoch empfehlen dahinter Styropor zu legen, du wirst merken, dass die Wärmedämmung dann besser ist.

Grüße
Manuel



Re: Gartenhaus: Vorbereitung zur Wandverkleidung i

Verfasst: Do 31. Jan 2013, 08:31
von Dirk Boehmer

Hallo Manuel,

> aber achte darauf, dass Feuchtigkeit trotzdem difundieren kann.

Wie soll ich das verstehen? Folie und trotzdem diffundieren? An sich soll doch gar nichts mehr von unten ans Holz kommen, oder?

> Ich würde es aber wie im professionellen Bau machen, eine Lage Bitumenbahn aufschweißen, dann hast du mit Feuchtigkeit deine Ruhe.
> Kostet nicht viel und geht eigentlich ganz einfach. Darüber eine Folienbahn

Wozu kommt dann noch eine Folie darüber?

> Estrich wirst du keinen machen?

Nein, auf die Folie kommt eine Holzunterkonstruktion, auf die ich dann Dielen schrauben werde. Die Zwischenräume sollen
etwas gedämmt werden. Vielleicht so eine Blähtonschüttung, das hatte mir einer im Holzhandel empfohlen.
Würdest Du es anders machen?

> Ich hoffe die Mauer hast du auch auf Bitumenbahnen gesetzt, sonst zieht sie Feuchtigkeit über das Fundament.
> Wenn du natürlich eine Holzaußenschalung machst, dann ist das zwar nicht so wichtig, aber damit hat man die volle
> Feuchtigkeitssperre gegenüber den Seitenmauern.

Nein, die Mauern stehen direkt auf der Platte. Die Außenschalung steht über der Mauer über. Von da kommt also kein Wasser ran...

> Die Seitenmauer keinesfalls mit Folie beziehen. Wenn du eine Unterlattung hast, dann hast du genug Zirkulation, die die Feuchte verhindert.

Ok, dann wäre das Thema schon mal durch. Vielen Dank.

--
Dirk


Re: Gartenhaus: Vorbereitung zur Wandverkleidung i

Verfasst: Do 31. Jan 2013, 09:48
von Heinz Kremers

Hallo Dirk,

vielleicht melden sich ja unsere Architekten zu Deinem Problem.

So aus dem Bauch raus möchte ich Dir keinen Rat geben; dazu ist das Thema zu komplex und man treibt den Teufel dann mit Belzebub aus. Wasser geht oft eigene Wege - siehe Kapillarwirkung. Als Laie übersieht man da leicht etwas.

Gruß

Heinz




Re: Gartenhaus: Vorbereitung zur Wandverkleidung i

Verfasst: Do 31. Jan 2013, 12:19
von Thomas Schuermann

Hallo Dirk,

da ich im Moment an einem ähnlichen Projekt wie Du arbeite, einige Gedanken von mir dazu, da ich auch einen ähnlichen Sockel habe wie Du, und auch Innen mit OSB verkleide, was wegen der Feuchtigkeitssperre (zur hoffentlich vorhandenen Dämmung) eine gute Idee ist. Ich habe mich beim Sockel aber für Porenbeton entschieden, wegen seiner besseren Dämmeigenschaften (ja, das Feuchtigkeitsverhalten von Porenbeton ist mir bekannt)

Das Wichtigste dürfte sein, dass Deine Betonsteine zum Fundament/zur Bodenplatte gegen aufsteigende Feuchtigkeit geschützt sind. Wenn das gegeben ist, kannst Du den Boden und die Wände in einem Rutsch absperren. Hier ist dann meiner Meinung nach keine diffusionsoffene Konstruktion notwendig. Dazu mußt Du nicht zwingend eine Schweißbahn aufschweißen, es gibt auch andere nach DIN 18 195 (wenn ich mich recht entsinne) zugelassene Abdichtungen. Gefinex-Jackon bietet ebenfalls zugelassene Produkte an, die in meinen Augen einfacher und schneller verarbeitbar sind. Ich habe mit dieser Folie sehr gute Erfahrungen gemacht. (Link: http://www.gefinex.de/index.php?id=242) Die Folie lässt sich schnell verlegen und wird an den Rändern mit einer in die Folie eingelassenen Bitumenklebeschnur abgedichtet.

Eine problematische Stelle dürfte der Übergang Wand/Boden sein, weil Deine Wandkonstruktion an dieser Stelle unterschiedliche Dämmwerte aufweisen dürfte. Beabsichtigst Du den Boden bis zu dieser Übergangsstelle aufzubauen? Ich würde das für sinnvoll halten. Ursprünglich habe ich mich auch nach Fußbodenholzunterkonstruktionen umgesehen, nachdem mein Schwager aber unter seiner einmal einen kapitalen Wasserschaden hatte, habe ich mich hier jetzt trotz Rohölverbrauchs doch für die Styrodur/Estrich-Variante entschieden, weil sie mir dauerhafter erscheint.

Abhängig davon, welcher Nutzung Du das Gebäude zuführen möchtest, würde ich noch über eine weitere Dämmung Innen nachdenken. Hinterlüftet innen klingt für mich nicht gut. Hinterlüftet außen wäre eigentlich richtig. Beim meinem Vorhaben habe ich mich durchgängig für Holzfaserdämmung entschieden und setze dabei auf eine Konstruktion, wie Du sie bei Gutex unter Konstruktionen, Holzbau finden kannst. Da findest Du auch eine Platte, die innen dämmt und als Installationsebene dienen kann.

Anschließend kommt bei mit Gipsplatte auf die Installationsdämmung und gut ist.

Als Gedankenanstoß.

Liebe Grüße
Thomas




Re: Gartenhaus: Vorbereitung zur Wandverkleidung i

Verfasst: Do 31. Jan 2013, 12:44
von Dirk Boehmer

Hallo Thomas,

> Das Wichtigste dürfte sein, dass Deine Betonsteine zum Fundament/zur Bodenplatte gegen aufsteigende Feuchtigkeit geschützt sind.

Da gibt es keine Sperre. Aber die Holzwand steht mit einer Sperre auf der Mauer. Dabei hat die Wand den folgenden Aufbau (von
außen nach innen). Lärche Stülpschalung, Lattung, Dachspannbahn diffusionsoffen, Rahmen aus 6x12cm KVH mit 120mm Mineralwolle
verkleidet. 12mm OSB Platte.

> dieser Übergangsstelle aufzubauen? Ich würde das für sinnvoll halten.

Nein, die Innen-Bretterwand geht bis auf die finale Fußbodenhöhe. Es kommen noch etwa
8cm an Fußbodenaufbau dazu.

> Abhängig davon, welcher Nutzung Du das Gebäude zuführen möchtest, würde ich noch über eine weitere Dämmung Innen nachdenken.

Von der Dämmung her völlig ausreichend. Mit meinem Heizlüfter ist die Bude schnell warm, sie wird auch ausreichend gehalten. Letztendlich
soll aber ein Holzofen wärmen. Ich denke, da brauche ich nicht weiter dämmen.

--
Dirk


Re: Gartenhaus: Vorbereitung zur Wandverkleidung i

Verfasst: Do 31. Jan 2013, 15:05
von Manuel

Hallo Dirk,

nochmals zur Erläuterung.
Die Seitenmauern ziehen Wasser über das Fundament von unten, du wirst das Fundament nie wasserdicht bekommen, dessen musst du dir bewusst sein. Jetzt kannst du das natürlich nicht mehr ändern, die Abdichtung hätte vor dem Aufmauern aufgebracht werden müssen.
Eine seitliche Abdichung ist sicherlich hilfreich, aber trotzdem bekomnmst du trotz Abläufe unterm Fundament immer Feuchtigkeit in den Beton, das kann nicht verhindert werden. Der Beton passt sich an die Feuchteumgebung des umliegenden Erdreichs an und gibt es an die Seitenmauern weiter.

Über die Bitumenschweißbahn kommt nochmals eine Folie, falls trotzdem undichte Stellen vorhanden sind, außerdem dämmt das Wärme gegenüber dem Untergrund besser ab. Auch Esstrich wird immer über eine Folienbahn (Wachspapier) gegossen, dies hat mehrere Gründe, natürlich auch um den Esstrich "schwimmend" zu halten. Theoretisch kannst du auf sie verzichten, wenn es sich finanziell auswirkt.
Deine Wände werden an den inneren Mauerseiten schwitzen, wenn du innen heizt, das zeigt sich dann mit absoluter Sicherheit im Winter, denn sie nehmen Feuchte vom Fundament auf. Gerade bei nicht dauerhaft beheizten Räumen ist das stets ein Problem. Die OSB Wand hast du ja beschriebenerweise gegenüber der Betonmauer abgedichtet, sofern ich das richtig verstanden habe, da sollte schon mal an den Holzwänden nichts passieren.

Es gibt auch diffundiernde Folien, hast du ja selbst beschrieben...
Ich würde die Betonmauer zusätzlich dämmen, nochtfalls innen auch mit Bitumenbahnen verschweißen, bis zum Überang der Holzwand, aber das ist natürlich nicht zwingend. Leichter wäre es gewesen, die Mauerabdichtung mit der Bodenabdichtung zu verschweißen.

Grüße
Manuel


Re: Gartenhaus: Vorbereitung zur Wandverkleidung i

Verfasst: Do 31. Jan 2013, 16:02
von Franz Kessler

Hallo Dirk

Ich möchte Dich auf eine Erfahrungen hinweisen, die ich in den nun schon fast 40 Jahre mit unserer Hütte gesammelt habe, ich hab damals die Isolierung etwas lasch gehandhabt, ich hab lediglich den Beton mit Zusätzen versehen, die ihn etwas undurchlässiger gegen Feuchtigkeit einstellt, die Bodenplatten hab ich direkt auf den Beton aufgebracht, eine Folie darunter, ich hab keine Wärmeisolierung vorgesehen, das hat nun zur Folge, das unsere Hütte ein richtiger Eiskeller ist, selbst im Sommer ist es immer kühl, als noch die dicke Douglasie vor der Hütte stand, kam die Sonne überhaupt nicht mehr an die Hütte, nun ist es etwas besser.
Wir haben aus diesem Nachteil das beste gemacht, wir lagern im Hebst, nach der Sommersaison, Obst und Kartoffel in der Hütte, dazu sind die Bedingungen bestens.

Gruß Franz


Re: Gartenhaus: Vorbereitung zur Wandverkleidung i

Verfasst: Do 31. Jan 2013, 18:04
von Konrad Holzkopp

guude,

zunächst sollte die nutzung bekannt sein, sonst gleicht jeder ratschlag dem blick in eine matte kristallkugel.

beheizt?
wenn ja, dauerhaft oder nach bedarf?
fußbodenheizung? oder oder....
spätere wohnnutzung angedacht?
werkstatt?
falls ja: handarbeitsplatz oder maschinen?
falls maschinen auch richtige (schwere)?
decken/dachausführung?
isofenster oder einfachverglast?

gut holz! justus.


Re: Gartenhaus: Vorbereitung zur Wandverkleidung i

Verfasst: Do 31. Jan 2013, 19:13
von Dirk Boehmer

Hallo Justus,

hier mal die angedachte Nutzung:

- beheizt per Holzofen. Aber nur, wenn die Hütte gebraucht wird.
- keine dauerhafte Nutzung
- kein Wohnraum
- keine Werkstatt
- Grillpartys, Geburtstage, Kaffetrinken, sonstige Treffen, ...
- keine Fußbodenheizung
- einfache Holzdielen auf Kantholzunterkonstruktion
- Sparren von unten sichtbar, mit Fasebrettern verkleidet
- Gründach onen drauf
- einfache Fenster, aber mit Doppelverglasung
- Wände gedämmt
- alles abgeklebt, winddicht

--
Dirk